Putin: Nordkorea braucht internationale Sicherheitsgarantien

Das Gipfeltreffen zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Russland hat begonnen. Konkretes wurde bisher nicht bekannt. Der News-Ticker.
11.58 Uhr: Vor dem Hintergrund der festgefahrenen Atomgespräche mit den USA hat sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un um die Unterstützung Russlands bemüht: Bei ihrem ersten Gipfeltreffen sprachen sich Kim und Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag in Wladiwostok für eine Vertiefung ihrer Beziehungen aus. Mit einem Seitenhieb auf Washington sagte Putin, nur die Einhaltung internationalen Rechts und nicht "das Recht des Stärkeren" könne den Atomkonflikt mit Nordkorea lösen.
Im Gegenzug für eine atomare Abrüstung Nordkoreas müsse die internationale Gemeinschaft dem Land Garantien hinsichtlich seiner Sicherheit und Souveränität geben, sagte Putin nach den rund fünfstündigen Gesprächen mit Kim im ostrussischen Wladiwostok.
Sowohl Putin als auch Kim zeigten sich zufrieden mit dem Gipfeltreffen. Kim sei "offen und bereit, über alles zu sprechen", sagte Putin im Anschluss vor Journalisten. Kim sprach von "einem sehr substanziellen Meinungsaustausch zu Themen von gemeinsamem Interesse".
Die beiden Politiker hatten bei ihrem Treffen knapp zwei Stunden und damit länger als erwartet unter vier Augen miteinander gesprochen. Inhaltlich wurde im Anschluss aber zunächst nichts Konkretes bekannt. Dann folgten Gespräche im größeren Kreis.
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Update 25. April, 09.02 Uhr: Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und der russische Präsident Wladimir Putin haben ihr erstes langes Vier-Augen-Gespräch als „inhaltsvoll“ bezeichnet. Dabei sei es auch um die Situation auf der koreanischen Halbinsel gegangen, die zu den größten internationalen Problemen gehöre, sagte Kim am Donnerstag in Wladiwostok. Putin sagte, beide Seiten hätten auch darüber gesprochen, wie die Lage verbessert werden könne. Die beiden äußerten sich nach einem mehr als einstündigen Gespräch, wie das russische Fernsehen zeigte. Details wurden nicht bekannt. „Wir konnten über die Geschichte unserer Beziehungen und über das Heute sowie die Entwicklung des bilateralen Verhältnisses sprechen“, sagte Putin. Vorab hatten er und Kim erklärt, auch über das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm zu sprechen. Russland ist als Nachbarland Nordkoreas an einer atomaren Abrüstung dort interessiert. Moskau setzt sich dafür ein, dass für Schritte bei der atomaren Abrüstung die Sanktionen gegen Pjöngjang gelockert werden.
Gipfeltreffen zwischen Kim und Putin hat begonnen - es geht vor allem um ein Thema
06.33 Uhr: Im ostrussischen Wladiwostok hat das Gipfeltreffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un begonnen. Putin und Kim gaben sich am Donnerstag zum Auftakt des Treffens die Hand. Bei dem ersten bilateralen Gespräch der beiden Politiker dürfte das nordkoreanische Atomprogramm ein zentrales Thema sein.
Putin sagte, er wolle sich für "positive" Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel einsetzen. Außerdem gebe es viel Raum für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder. Kim sagte, er wolle die "traditionellen Verbindungen" zu Moskau stärken.
Putin war am Donnerstag in Wladiwostok eingetroffen. Kim war bereits am Vortag mit seinem gepanzerten Sonderzug in der Stadt im äußersten Osten Russlands angekommen.
Das Treffen findet inmitten neuer Spannungen zwischen Nordkorea und den USA im Streit um Pjöngjangs Atomprogramm statt. Im Februar war ein Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi gescheitert.
Video: Erstes Gipfeltreffen zwischen Kim und Putin
Kim-Panne vor Putin-Besuch: Panzerzug des Nordkorea-Diktators rollt zu weit
14.01 Uhr: Kleine Panne bei Kim-Ankunft: Für seine Ankunft wurde am Bahnhof von Wladiwostok der rote Teppich ausgerollt. Das Problem: Sein Panzerzug, mit dem er neun Stunden zu Russlands-Präsidenten Putin rollte, hielt an der falschen Stelle. Durch die Tür, vor der der Teppich zunächst lag, wartete nur ein irritiertes Mitglied der nordkoreanischen Delegation. Also rollte der Zug noch einen Meter zurück - und Kim konnte endlich aussteigen. Gut zu sehen ist das in einem Video der Bild.
Kim trug in Russland übrigens einen Hut - so sieht man Nordkoreas Machthaber auch nicht alle Tage.
13.19 Uhr: Der gepanzerte Sonderzug fährt vor, die Ehrengarde steht stramm, Musik erklingt: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist am Mittwoch zu einem Gipfel mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Wladiwostok eingetroffen. Bilder des russischen Fernsehens zeigten, wie Kim aus seinem Waggon auf einen roten Teppich auf dem Bahnsteig tritt. Kim wird sich am Donnerstag in der Stadt im Osten Russlands erstmals zu einem bilateralen Gespräch mit Putin treffen - ein zentrales Thema soll das nordkoreanische Atomprogramm sein.
Kim auf dem Weg zu Putin - das will Nordkoreas Diktator in Russland klären
6.21 Uhr: Kims gepanzerter Sonderzug erreichte am Mittwoch die russische Grenzstadt Chassan, wie russische Medien berichteten. Dort wurde der Machthaber gemäß der Tradition mit Brot und Salz begrüßt. Am Donnerstag wird er Putin in Wladiwostok im äußersten Osten Russlands treffen.
„Ich freue mich, auf russischem Boden zu sein“, sagte Kim bei der Ankunft. Wie die dortige Gebietsverwaltung mitteilte, begrüßten unter anderem Vize-Außenminister Igor Morgulow und der Minister für den Fernen Osten, Alexander Koslow, den nordkoreanischen Machthaber.
Der Gast kündigte demnach bereits an, dass der Russlandbesuch nicht der letzte sein werde. „Das ist nur der erste Schritt“, sagte Kim. Die russische Behörde veröffentlichte mehrere Fotos von der Ankunft. Er wird am Abend (Ortszeit) in der Hafenstadt Wladiwostok erwartet, im äußersten Osten Russlands.
Bei seinem ersten Treffen mit Putin dürfte Kim versuchen, die Verbindungen zum traditionellen Verbündeten Moskau zu stärken - zumal er sich derzeit ein neues Kräftemessen mit den USA liefert.
Im Mittelpunkt der Unterredung soll nach Angaben der russischen Präsidentschaft "eine politische und diplomatische Lösung für das Atomproblem auf der koreanischen Halbinsel" stehen. Putin hatte Kim wiederholt eingeladen, nachdem dieser mehrfach Chinas Staatschef Xi Jinping, Südkoreas Präsident Moon Jae In und US-Präsident Donald Trump getroffen hatte.
Baldiges Gipfeltreffen: Besuch von Kim Jong Un bei Wladimir Putin - Termin steht fest
Update vom 23. April, von 15.26 Uhr: Präsident Wladimir Putin wird den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un am Donnerstag in Russland treffen. Das teilte Präsidentenberater Juri Uschakow am Dienstag in Moskau mit, meldet die russische Agentur Interfax. Die beiden Politiker kommen demnach in der ostrussischen Hafenstadt Wladiwostok in der Nähe der Grenze zu Nordkorea zusammen.
(Erstmeldung) Pjöngjang/Seoul - Nordkorea hat ein „baldiges“ Gipfeltreffen von Machthaber Kim Jong Un mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Russland bestätigt. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA machte am Dienstag jedoch keine genauen Angaben zum Zeitpunkt sowie Ort des ersten Gipfels von Kim und Putin. Damit bestätigte Nordkorea erstmals das seit längerem geplante Treffen.
Kim Jong Un will Wladimir Putin in Russland treffen
Laut südkoreanischen Medien gilt jedoch als wahrscheinlich, dass das Treffen entweder am 24. oder 25. April in der russischen Hafenstadt Wladiwostok unweit der nordkoreanischen Staatsgrenze stattfinden wird. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete zudem, dass Kims de-facto-Stabschef Kim Chang Son am Sonntag nach Wladiwostok gereist sei.
Ende Februar hatte Kim US-Präsident Donald Trump zum zweiten Mal getroffen. Die Begegnung war vorzeitig abgebrochen worden. Seither steht das stark sanktionierte Nordkorea zunehmend unter Druck, internationale Unterstützung für seine wirtschaftlichen Pläne zu finden.
Letztes Treffen zwischen Nordkorea und Russland bereits acht Jahre her
Moskau setzt sich für eine Lockerung der Sanktionen im Gegenzug für ein Entgegenkommen Pjöngjangs beim umstrittenen Atomprogramm ein. Aktuell geht es nach russischen Medienangaben darum, dass Zehntausende nordkoreanische Gastarbeiter das Land verlassen müssten.
Zuletzt kam es im Jahr 2011 zu einem Gipfel zwischen den Staatsoberhäuptern Russlands und Nordkorea. Damals hatten sich Kim Jong Il, der mittlerweile verstorbene Vater des jetzigen Machthabers Kim Jong Un, mit Dimitrij Medwedew getroffen.
dpa/afp
Kim Jong Un fordert unterdessen, in Zukunft bei Verhandlungen mit den USA Außenminister Mike Pompeo auszuschließen. Für Putin dürfte derweil ein anderes Land noch von großer Bedeutung sein: die Ukraine. Lesen Sie hier die neusten Informationen zur Präsidentschaftswahl und zum Konflikt mit der Ukraine.