Putin nimmt Kims Einladung „mit Freude“ an – Rätsel um mögliche Waffendeals nach Treffen
Putin und Kim Jong Un demonstrieren Harmonie im Osten Russlands. Ein Zeichen für eine neue Allianz zwischen Moskau und Pjöngjang? Der News-Ticker.
- Erstes Treffen seit vier Jahren: Wladimir Putin und Kim Jong-un sprechen im Osten Russlands
- Russland hofft auf Hilfe: Für den Ukraine-Krieg benötigt Moskau dringen Munitionslieferungen
Update vom 14. September, 6.45 Uhr: Während seines Besuchs in Russland hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Gegenbesuch in sein Land eingeladen. Kim habe die Einladung am Ende eines Empfangs am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands ausgesprochen und Präsident Putin habe sie mit Freude angenommen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien am Donnerstag. Nach der Verabschiedung sei Kim zu seinem nächsten Ziel aufgebrochen. Details wurden nicht genannt.
Beobachter erwarteten, dass Putin mit seinem Gast auch Waffengeschäfte besprechen werde. Ob entsprechende Vereinbarungen getroffen wurden, wurde offiziell nicht bekannt gegeben. Die USA befürchten, dass Putin große Mengen Artilleriemunition aus Nordkorea beziehen will. Kim könnte im Gegenzug auf russische Technologie etwa für den Bau von Satelliten oder Atom-U-Booten sowie auf Lebensmittelhilfen hoffen. Putin ist wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und Kim wegen des langjährigen Atomwaffenprogramms seines Landes international weitgehend isoliert.

Kim Jong-un trifft Putin: Erster Tag des Treffens beendet
Update vom 13. September, 17.00 Uhr: Nach ungefähr zwei Stunden beendeten Putin und Kim vorerst ihre Gespräche. Beim anschließenden Abendessen der Staatschefs sagte Kim, er sei „sicher, dass das russische Volk und sein Militär siegreich aus dem Kampf gegen die bösen Kräfte hervorgehen werden, die nach Hegemonie und Expansion streben“.
Ohne die Ukraine beim Namen zu nennen, sagte Kim, das „russische Militär und sein Volk werden die glänzende Tradition des Sieges erben“ und ihren Ruf an der Frontlinie der „Militäroperation“ rechtfertigen können.
Update vom 13. September, 14.31 Uhr: Bei seinem Besuch in Russland hat Kim Jong Un Moskau die uneingeschränkte Unterstützung seines Landes zugesichert. Nordkorea werde „immer an der Seite Russlands stehen“, sagte Kim heute bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das berichtet das russische Fernsehen. Der Kreml-Chef seinerseits kündigte eine verstärkte Zusammenarbeit beider Länder an - und zog dabei auch „Möglichkeiten“ einer militärischen Zusammenarbeit in Betracht.
Sein Treffen mit Putin im Fernen Osten Russlands werde „als Sprungbrett dienen, um die bilateralen Beziehungen auf ein neues hohes Niveau zu heben“, sagte Kim zum Auftakt der Gespräche. Er wolle diese Beziehungen zu seiner „obersten Priorität“ machen, sagte der nordkoreanische Staatschef.
Kim Jong-un trifft Putin – und sagt Russlands Sieg gegen die Ukraine voraus
Update vom 13. September, 12.00 Uhr: Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat beim Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin Russlands Sieg in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine vorausgesagt. „Ich bin tief überzeugt davon, dass die heldenhafte russische Armee und das Volk glänzend die Siegestradition übernehmen werden und ihre Ehre und ihren Ruhm an den Fronten der militärischen Spezialoperation demonstrieren“, sagte Kim am Mittwoch (13. September) nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Damit werde es Russland zugleich gelingen, einen starken Staat aufzubauen.
Moskau ist bei der von Putin im Februar 2022 befohlenen Invasion weit von seinen ursprünglichen Kriegszielen entfernt. Die russische Armee musste mehrere Niederlagen einstecken und verteidigt sich derzeit gegen Kiews Gegenoffensive im Süden der Ukraine. Zwar hält Russland einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim immer noch rund 20 Prozent des Nachbarlandes besetzt, zuletzt gab es aber Informationen über zunehmende Probleme bei der Versorgung der Truppen mit Waffen und Munition.
Putin sichert Kim Jong Unterstützung beim Bau von Satelliten zu
Update vom 13. September, 10.20 Uhr: Russland will Nordkorea beim Bau von Satelliten helfen. „Deswegen sind wir ins Kosmodrom Wostotschny gekommen“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch beim Empfang des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un im modernsten Raumfahrtzentrum Russlands. Kim zeige großes Interesse an russischer Raketentechnik, fügte Putin hinzu. Kim sicherte seinerseits Russland Unterstützung im Kampf gegen den Westen zu.
Beide Länder würden gemeinsam gegen den Imperialismus kämpfen. „Russland hat sich zu einem heiligen Kampf zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit gegen die hegemonialen Kräfte erhoben“, sagte Kim zu Putin. „Wir werden die Entscheidungen von Präsident Putin und der russischen Führung immer unterstützen.“ Beide trafen sich im Anschluss zu bilateralen Beratungen, in deren Mittelpunkt auch nordkoreanische Waffenlieferungen an Russland für dessen Krieg in der Ukraine stehen dürften.
Kim unterstützt Russlands „heiligen Krieg gegen den Westen“
Update vom 13. September, 8.25 Uhr: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sichert Russland Unterstützung in seinem Kampf gegen den Westen zu. Beide Länder würden gemeinsam gegen den Imperialismus kämpfen, sagte Kim am Mittwoch (13. September) beim Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im russischen Raumfahrtzentrum Wostotschny.
„Russland hat sich zu einem heiligen Kampf zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit gegen die hegemonialen Kräfte erhoben“, sagte Kim zu Putin. „Wir werden die Entscheidungen von Präsident Putin und der russischen Führung immer unterstützen“, sagte Kim. „Und wir werden im Kampf gegen den Imperialismus zusammenstehen.“ Er sei sicher, dass das Treffen ein weiterer Schritt sei, der die Beziehungen der beiden Länder auf ein neues Niveau heben werde.
„Bin froh, dich zu sehen“: Herzliche Begrüßung von Putin und Kim
Erstmeldung: Uglegorsk – Inmitten des Ukraine-Kriegs treffen sich Wladimir Putin und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un im Fernen Osten Russlands. Als Treffpunkt gewählt wurde der neue russische Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amur-Region gut 100 km östlich der Grenze zu China. Inzwischen seien sowohl Putin als auch Kim eingetroffen, wie die russische Staatsagentur Tass berichtete.
Kim war in seinem schwer gepanzerten Sonderzug aus dem abgeschotteten kommunistischen Nordkorea angereist. Begleitet wurde er von einer größeren Militärdelegation.
In einem vom Kreml veröffentlichten Video schüttelten sich der russische Präsident sowie der nordkoreanische Diktator rund 40 Sekunden die Hände, lächelten einander an und blickten sich dabei in die Augen. „Ich bin froh, dich zu sehen“, sagte Putin zu Kim. Daraufhin hätten sich die beiden zunächst eine Raketenstartrampe angeschaut und sich mit der Montage einer Trägerrakete vom Typ „Angara“ bekannt gemacht, teilte die Nachrichtenagentur Interfax mit. Im Tagesverlauf seien politische Gespräche geplant, hieß es.
Treffen zwischen Putin und Kim: Russland benötigt dringend Munition für den Ukraine-Krieg
Russischen Medien zufolge kündigte Putin an, dass sein Land den Verbündeten aus Nordkorea beim Bau von Satelliten helfen wird. „Deshalb sind wir zum Kosmodrom Wostotschny gekommen“, wird Putin zitiert. Auch eine militärische Zusammenarbeit stehe im Raum – zuletzt besuchte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang.
Vermutet wird, dass Putin und sein Gast über Waffengeschäfte sprechen werden. Russland benötigt für den Ukraine-Krieg dringend Munition. Nordkorea wiederum dürfte auf russische Technologie hoffen, um beispielsweise Satelliten und Atom-U-Boote zu bauen. Nordkorea versucht seit Jahren, ein eigenes Atom- und Raketenprogramm zu entwickeln. Inzwischen hat Pjöngjang eigenen Angaben zufolge mehrere erfolgreiche Atomwaffen- und Raketentests gemacht.
China hält sich bislang bedeckt zu dem Treffen, dürfte die Gespräche aber ganz genau beobachten. Denn auch Peking hat – ebenso wie Pjöngjang – wenig Interesse an einem Sieg der Ukraine und einem Erstarken des Westens. Für Kim, der vorab die „strategische Wichtigkeit der Beziehungen“ beider Länder beschwor, ist es der zweite Besuch in Russland nach einem Treffen mit Putin im April 2019 in Wladiwostok. (nak/dpa)