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Russlands Rache ist ein Akt der Verzweiflung

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Russlands Präsident Putin sitzt in der Falle. FOTO: DPA
Russlands Präsident Putin sitzt in der Falle. © dpa

Putin hat sich selbst in eine Falle manövriert

Nach den Angriffen auf die strategisch wichtige Brücke zur Halbinsel Krim hat Russland mit Vergeltung gedroht - und die Ankündigung prompt umgesetzt: Die Bombardierung ukrainischer Hafenanlagen in Odessa richten großen Schaden an. Russlands Präsident Putin will damit ein Zeichen der Stärke setzen. Als Warnung vor Getreideausfuhren, die von seinem Land nicht genehmigt sind und als Signal an die Welt, dass er weiterhin nicht davor zurückschreckt, Hunger als Waffe einzusetzen.

Trotz der großen Schäden für die Ukraine und für Länder, die auf Getreidelieferungen aus dem Land gehofft haben, ist Putins Racheakt indessen eher als Zeichen der Verzweiflung zu werten: Die Türkei hatte angedeutet ihrerseits Getreidetransporte aus Odessa militärisch zu sichern, sollte Russland nicht einlenken - was zeigt, dass der Kreis von Putins Unterstützern immer kleiner wird. Hinzu kommen die ukrainischen Angriffe auf die Krim, die viele Russen tief verunsichern dürften, die nach der Annexion 2014 dorthin gezogen sind. Sollte der Ukraine eine Rückeroberung gelingen, müssten sie zurück nach Russland, wie Präsident Selenskyj angekündigt hat. Ein Szenario, das zwar noch nicht in Reichweite für die Ukraine liegt, das aber auch nicht unmöglich ist.

Der größte Akt der Verzweiflung aber ist Putins Absage beim Brics-Gipfel in Südafrika. Das Risiko einer Verhaftung ist so hoch, dass sich der russische Präsident nicht traut, persönlich zu erscheinen. Mit einem internationalen Haftbefehl im Nacken sind seine Reisemöglichkeiten so eingeschränkt, dass er kaum noch auf der internationalen Bühne in Erscheinung treten kann. Er hat sich selbst in eine Falle manövriert.

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