Putins „Bluthund“ Kadyrow laut Berichten angeblich im Koma – Videos aufgetaucht

Putins Bluthund Kadyrow soll laut mehreren Berichten schwer krank sein. Ein Experte widerspricht gegenüber IPPEN.MEDIA deutlich. Nun gibt es eine neue Wende.
Update vom 17. September, 19.49 Uhr: Das Rätselraten geht weiter: „Ist Ramsan Kadyrow tot?“ Diese Frage wird weiterhin auf Twitter gefragt. Trotz der Veröffentlichung von zwei Videos reißen die Gerüchte um den Gesundheitszustand von „Putins Bluthund“ jedenfalls nicht ab. Ungeachtet der vermeintlichen Lebenszeichen von Kadyrow vermeldete der Oppositionelle Abubakar Yangulbaev bei Telegram am Sonntagnachmittag den Tod des tschetschenischen Machthabers, wie die ukrainische Nachrichtenplattform Uranian berichtete.
Dem Bericht zufolge soll Kadyrow trotz anderslautenden Meldungen in einem Moskauer Krankenhaus verstorben sein. Überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Zuvor waren am Nachmittag zwei Videos aufgetaucht, die Kadyrow bei einem Spaziergang in Grosny zeigen und sämtliche Koma-Gerüchte nach einer Nieren-Erkrankung zerstreuen sollten.
Der Analyst des Foreign Policy Research Institutes, Harold Chambers, hat sich zu diesen Aussagen ebenfalls geäußert. Er betont auf Twitter, dass es sich auch hierbei wieder um Gerüchte handele. Jene, die sich um den Tod von Kadyrow drehen, seien bereits am Samstag (17. September) Tag in den usbekischen Medien aufgetaucht.
Tot oder lebendig: Videos sollen Koma-Gerüchte um Ramsan Kadyrow zerstreuen
Update vom 17. September, 17.10 Uhr: Tot oder lebendig – wie geht es Ramsan Kadyrow? Nachdem zahlreiche Gerüchte aufgekommen waren, der Tschetschenen-Führer und Putin-Freund sei ernsthaft krank oder sogar im Koma, ist die Lage undurchsichtig. Ein Experte sprach sich bereits entschieden gegen die Koma-Theorie aus. Nun könnte ein Video Klarheit bringen – oder für weitere Rätsel sorgen.
Unter anderem der ZDF-Russland Korrespondent Sebastian Ehm hat auf Twitter nun ein Video geteilt. Es zeigt Kadyrow in Regenjacke. Offenbar wandert er im Regen bei bester Gesundheit einen Weg entlang. Laut Ehm erklärt der Putin-Freund währenddessen, er mache gerade Sport. Unter dem Video habe gestanden: „Ich rate jedem, der im Internet Wahrheit nicht von Lügen unterscheiden kann, dringend, einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen und seine Gedanken zu ordnen.“
Ist Kadyrow also bei bester Gesundheit? Ganz klar ist das nicht, denn wie auch Ehm analysiert: Es ist vollkommen unklar, wann dieses Video entstanden ist.
Putins „Bluthund“ Kadyrow im Koma? Experte widerspricht entschieden
Update vom 15. September, 23.19 Uhr: Hinsichtlich Ramsan Kadyrows Gesundheitszustand erklärte Harold Chambers auf Nachfrage von IPPEN.MEDIA, es könnte lediglich gesagt werden, dass dieser sich offenbar verschlechtert habe und er gelegentlich ein medizinisches Gerät an der Hand tragen würde. Als bestätigt sieht der Analyst vom Foreign Policy Research Institute auch an, dass der Tschetschenen-Führer an Nierenproblemen leidet, da dies von Elena Milashina von der Novaya Gazette berichtet worden sei.
Chambers zufolge gibt es allerdings keine Daten, die den angeblichen Flug nach Moskau am 7. September belegen würden. Seinen Recherchen nach wurde Kadyrows Jet am fraglichen Tag nicht bewegt, auch andere nicht-kommerzielle Flüge habe es nicht gegeben. Am verdächtigsten erscheint ihm demnach ein anonymer privater Gulfstream-Jet, der aus Dubai kam und einige Stunden später nach Ankara abflog.
Als „höchst verdächtig“ bezeichnet er den Umstand, dass die Gerüchte um Kadyrow kurz nach der Meldung um den Tod des ehemaligen tschetschenischen Gesundheitsministers Elchan Suleimanow aufgekommen seien. Dieser soll der Leibarzt von Kadyrow gewesen sein und von diesem angeblich bei lebendigem Leib begraben worden sein. Insgesamt würden sich diese Meldungen lediglich auf „dubiose anonyme Quellen und Indizien“ beziehen, so der Experte.
Putins-Verbündeter Kadyrow angeblich schwer krank: Stimmen die Gerüchte?
Update vom 15. September, 21.30 Uhr: Dass sich Ramsan Kadyrow in einem kritischen Zustand befinden soll, verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Allerdings wird diese Meldung von Harold Chambers in Zweifel gezogen. Der Analyst vom Foreign Policy Research Institute twitterte, tschetschenische Oppositionskanäle würden die Gerüchte als unbegründet verurteilen. Es handele sich lediglich um einen Informationskrieg, bei dem die Quellenlage „absolut unzuverlässig“ sei.
Putin in Sorge? Kadyrow soll sich laut Berichten in kritischem Gesundheitszustand befinden
Erstmeldung vom 15. September: Moskau – Über die Gesundheit von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow wurde viel spekuliert. Nun soll sich der Zustand von Kadyrow, auch bekannt als Putins Bluthund, verschlimmert haben. „Die Informationen werden von verschiedenen Quellen in medizinischen und politischen Kreisen bestätigt. Hier geht es nicht um Verletzungen. Andere Details müssen noch geklärt werden. Er ist schon seit langem krank, und wir sprechen von systemischen Gesundheitsproblemen“, sagte ein Vertreter des Hauptnachrichtendienstes der Ukraine, Andrej Jusow laut Nexta. Kadyrow solle sogar im Koma liegen, berichten mehrere Telegram-Kanäle.
Kadyrow sei mit dem Flugzeug nach Moskau gebracht worden. Die Ärzte vor Ort konnten ihm offenbar nicht helfen, daher kehrte er wieder nach Tschetschenien zurück. Das berichtet die ukrainische Webseite „Obozrevatel“. Nun werde erwartet, dass Kadyrow zur Behandlung ins Ausland transportiert werde, höchstwahrscheinlich in die Vereinigten Arabischen Emirate. Seit geraumer Zeit häuften sich die Gerüchte, er leide an schweren Nierenproblemen und sogar an den Nachwirkungen eines Vergiftungsversuchs.
Kadyrow bestritt Gerüchte um kritischen Gesundheitszustand
Der tschetschenische Staatschef Ramsan Kadyrow betonte zuletzt, dass er bei guter Gesundheit sei. „Ich bin gesund und voller Energie“, sagte Kadyrow in einem Telegrammposting (März 2023) und fügte hinzu, es tue ihm „leid, alle zu beunruhigen“, die hofften, er sei „unheilbar krank“. „Wie immer treibe ich Sport, gehe in den Bergen wandern und löse Fragen, die für die Entwicklung der Republik wichtig sind“, so Kadyrow.
Kadyrow zählt zu den engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putins. Wie der verstorbene frühere Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist Kadyrow für seine Brutalität berüchtigt. Zuletzt berichtete der Telegram-Kanal „VChK-OGPU“, dass Kadyrow den Vize-Premier Tschetscheniens, Elchan Suleimanow, bei lebendigem Leibe begraben ließ. Er habe Suleimanow, der auch sein Leibarzt war, für seine körperlichen Probleme verantwortlich gemacht. Dieser habe ihm Injektionen verabreicht, Kadyrow glaube, dadurch erkrankt zu sein und werfe ihm sogar eine Vergiftung vor. (bohy)