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Gesine Schwan: Massiver Angriff auf SPD-Kollegen Kevin Kühnert - „Er ist leider doch nicht fair“

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Kevin Kühnert muss harsche Worte seiner SPD-Kollegin Gesine Schwan einstecken.
Kevin Kühnert muss harsche Worte seiner SPD-Kollegin Gesine Schwan einstecken. © picture alliance/Guido Kirchner/dpa (Montage

Die einstige Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin, Gesine Schwan, teilt gegen ihre Partei SPD aus - vor allem gegen Juso-Chef Kevin Kühnert.

Berlin - Am Rennen um die Parteispitze nahm Gesine Schwan, Chefin der SPD-Grundwertekommission, teil - und landete mit auf dem letzten Platz. Nun hat sie massive Kritik am Zustand der Partei, aber vor allem an Juso-Chef Kevin Kühnert geäußert. „Ich habe Kevin Kühnert einmal sehr geschätzt. Aber ich gebe zu, dass mich zwei Dinge sehr enttäuscht haben: Er ist leider doch nicht fair, wie ich ursprünglich dachte“, sagte Schwan dem Nordkurier. „Das habe ich in den vergangenen Monaten festgestellt. Außerdem hat er die Absprachen beim Mitgliedervotum eingeführt, wodurch das Ziel der Basis-Wahl torpediert wurde.“

Schwan greift Kühnert (SPD) an - und stellt Ergebnis der Basis-Wahl in Frage

Schwan hatte im vergangenen Jahr zusammen mit Ralf Stegner für den SPD-Vorsitz kandidiert. Sie wurden jedoch Schlusslicht. Letztlich hätten nicht die einzelnen Mitglieder entschieden, sondern das Ergebnis sei praktisch „durch das, was man in der Wirtschaft das mittlere Management nennt“, vorentschieden gewesen. 

Bei Markus Lanz (ZDF) erntet Gesine Schwan übrigens Kritik für ihre Kandidatur um den SPD-Vorsitz. Auch in der Partei war sie umstritten.

„Konkret durch den Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert und den Landesvorstand von Nordrhein-Westfalen, die sich in einer Wahlempfehlung für Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken ausgesprochen hatten. Dem sind viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten der großen Untergliederungen gefolgt.“

Gesine Schwan über den Zustand der SPD: „Einigkeit gibt es nicht wirklich“

In der Partei machte Schwan vier Themen aus, bei denen es große Differenzen gebe: Allen voran nannte sie die Asyl- und Flüchtlingspolitik: „Hier gibt es viele gute Beschlüsse, die Führung hat aber immer Angst davor gehabt, dass die Politik Wählerstimmen kostet.“ Weitere Felder seien die Wirtschafts- und Finanzpolitik, der solidarische Umgang mit den europäischen Nachbarländern sowie ein fehlendes Konzept, wie Ökonomie und Ökologie konkret miteinander vermittelt werden könnten. „Kevin Kühnert schwärmt neuerdings auch von unserer Einigkeit, aber die gibt es nicht wirklich.“

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dpa/frs

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