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Straßburg-Attentäter Chérif Chekatt ist tot: Nach spektakulärer Flucht erschossen

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Wo ist Chérif Chekatt? Der Tatverdächtiger des Straßburger Attentats.
Wo ist Chérif Chekatt? Der Tatverdächtiger des Straßburger Attentats. © dpa / Uncredited

Der Straßburg-Attentäter Cherif Chekatt ist von der französischen Polizei erschossen worden. Zuvor hatte der Terrorist das Feuer eröffnet.

Donnerstag, 13. Dezember: Straßburg-Attentäter von Polizei erschossen

Die französischen Behörden haben den Tod des mutmaßlichen Straßburger Attentäters Chérif Chekatt bestätigt. 

Gegen 21 Uhr hätten Polizisten Chekatt im Stadtteil Neudorf ausgemacht, teilte der französische Innenminister Christophe Castaner mit. Als sie den Verdächtigen hätten verhaften wollen, habe dieser das Feuer eröffnet. Die Polizei habe den Angriff erwidert und den Täter neutralisiert.

Der Attentäter hatte am Dienstagabend mitten in der Weihnachtssaison das Feuer in der Straßburger Innenstadt eröffnet. Zeugen haben ihn nach Angaben des Chefermittlers Rémy Heitz „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“ auf Arabisch) rufen hören. Anschließend war er auf der Flucht vor der Polizei von Soldaten verletzt worden und zunächst spurlos verschwunden.

16.14 Uhr: Suche nach Cherif Chekatt: Großeinsatz von Anti-Terror-Kräften in Straßburger Wohnviertel

Zwei Tage nach dem Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt haben Anti-Terror-Kräfte der Polizei eine Razzia in einem Wohnviertel der elsässischen Hauptstadt gestartet. Die Spezialeinheit Raid durchkämmte am Donnerstag nach Angaben eines AFP-Reporters das Viertel Neudorf, wo sich die Spur des mutmaßlichen Attentäters Cherif Chekatt verloren hatte.

15.43 Uhr: Großfahndung nach mutmaßlichem Straßburg-Attentäter Chekatt

Mit einem Großaufgebot fahndet die Polizei in Frankreich und Deutschland weiter nach dem Attentäter vom Straßburger Weihnachtsmarkt. In beiden Ländern suchten insgesamt mehr als 800 Sicherheitskräfte am Donnerstag nach dem mutmaßlichen Angreifer Cherif Chekatt. "Achtung, gefährliches Individuum", heißt es in dem offiziellen Fahndungsaufruf. Auch die Bundesanwaltschaft schaltete sich in die Ermittlungen gegen Chekatt ein.

In Frankreich waren nach Angaben des Innenministeriums 720 Ermittler mit der Fahndung nach dem 29-jährigen Chekatt betraut. Dabei gebe es eine enge Abstimmung mit den deutschen Behörden, hieß es.

Allein in Baden-Württemberg waren nach Angaben dortiger Behörden "deutlich über hundert Beamte" im Einsatz. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stellte 1800 Soldaten zusätzlich für den Kampf gegen den Terrorismus ab. Damit waren landesweit 8800 Kräfte mobilisiert.

13.30 Uhr: Bundespolizei fahndet weiter nach Straßburger Täter

Die Bundespolizei fahndet im deutsch-französischen Grenzgebiet weiter nach dem Attentäter von Straßburg. Insbesondere in der deutschen Grenzstadt Kehl, aber auch im Hinterland werde kontrolliert, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Überwacht würden Fahrzeuge, der Personenverkehr über eine Fußgängerbrücke über den Rhein sowie Züge und Straßenbahnen. Auch Spezialkräfte seien im Einsatz.

12.52 Uhr: Generalbundesanwalt leitet Verfahren gegen Straßburg-Attentäter ein

Die Bundesanwaltschaft hat sich in die Ermittlungen gegen den Straßburger Attentäter Chérif Chekatt eingeschaltet. Es sei am Mittwoch ein Verfahren gegen ihn wegen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet worden, sagte die Sprecherin der Behörde am Donnerstag dem Berliner „Tagesspiegel“ (Freitag).

Die Bundesanwaltschaft habe die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falles aufgenommen. Ein weiterer Grund sei, dass von dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt sechs Personen aus Deutschland traumatisiert seien, wenn auch nicht körperlich verletzt. Sie betonte, die Federführung der Ermittlungen liege weiterhin bei den französischen Behörden. Der Attentäter war am Donnerstag weiter auf der Flucht. Auch in Deutschland wird nach ihm gefahndet.

Das ist bisher über den Straßburg-Attentäter bekannt

Straßburg - Nach dem schweren Terroranschlag in Straßburg macht die Polizei in Frankreich und Deutschland Jagd auf den Attentäter. Der polizeibekannte Gefährder Chérif Chekatt war am Dienstagabend auf der Flucht vor der Polizei von Soldaten verletzt worden und schließlich spurlos verschwunden. „Der Terrorismus hat erneut unser Gebiet getroffen“, sagte der Pariser Antiterror-Staatsanwalt Rémy Heitz. Zeugen hätten den Angreifer „Allahu Akbar“ (Allah ist groß) rufen hören.

Der Täter entkam mit einem Taxi, ließ sich vom Taxifahrer etwa zehn Minuten chauffieren und stieg dann aus, berichtete Heitz. Mit einem Großaufgebot hatten Beamten in und um die elsässische Metropole und an der nahe gelegenen Grenze zu Deutschland versucht, den Angreifer zu stoppen - ohne Erfolg. Chérif Chekatt blieb auch am Mittwoch verschwunden.

Wo ist Chérif Chekatt? Polizei jagt Attentäter von Straßburg auch in Deutschland

Chekatt hatte am Dienstagabend mitten in der Weihnachtssaison das Feuer in der Straßburger Innenstadt eröffnet. Zwei Menschen wurden getötet, ein Opfer sei hirntot, zwölf weitere Menschen wurden verletzt, sagte Heitz.

Die französische Polizei veröffentlichte ein Fahndungsfoto des Attentäters samt Täterbeschreibung. Auch süddeutsche Bundespolizei-Stationen, das Bundeskriminalamt und die Schweizer Bundespolizei verbreiteten am Mittwochabend auf Twitter den Aufruf der Police National. Die Polizei sucht Zeugen.

In dem Aufruf heißt es: „Der Mann ist gefährlich, bitte nicht selbst eingreifen“. Der Gesuchte sei 29 Jahre alt, 1,80 Meter groß, habe kurze Haare, sei vielleicht Bartträger und habe eine Narbe auf der Stirn. Der mehrfach vorbestrafte Angreifer soll sich im Gefängnis radikalisiert haben. Der gebürtige Straßburger mit nordafrikanischen Wurzeln saß wegen schweren Diebstahls auch in Deutschland in Haft.

News im Ticker: Terror in Straßburg: Bericht über schlimme Polizei-Panne kurz vor Bluttat - Zahl der Todesopfer steigt

Wo ist der mögliche Straßburg-Attentäter Chérif Chekatt? Einsatzmaßnahmen auch in BaWü über Nacht

Die Bundespolizei Baden-Württemberg twitterte am Abend: „Unsere Einsatzmaßnahmen nach der Attacke in #Straßburg werden auch über die Nacht andauern.“ Das Innenministerium in Paris schloss nicht aus, dass der Täter nach Deutschland geflüchtet sein könnte. Gesucht werde auch der Bruder des Attentäters. Die Schweizer Bundespolizei schrieb per Twitter, die nördliche Grenze werde stärker kontrolliert.

RBB-Inforadio berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, Chekatt sei unmittelbar vor der Tat aus Deutschland angerufen worden.

Das undatierte Foto, von der französischen Polizei zur Verfügung gestellt, zeigt Cherif Chekatt, den flüchtigen, mutmaßlich islamistischen, Attentäter vom Weihnachtsmarkt in Straßburg.
Das undatierte Foto, von der französischen Polizei zur Verfügung gestellt, zeigt Cherif Chekatt, den flüchtigen, mutmaßlich islamistischen, Attentäter vom Weihnachtsmarkt in Straßburg. © dpa / Uncredited

Er habe den Anruf jedoch nicht angenommen. Unklar sei, wer ihn angerufen habe und warum. Dieser Frage gehen deutsche Ermittler nun intensiv nach, wie der Sender weiter berichtete.

Chérif Chekatt noch in Straßburg oder Frankreich?

Unklar ist, ob der Angreifer sich noch in der Elsass-Metropole aufhält. Daher bleibt auch der Weihnachtsmarkt am Donnerstag noch geschlossen. Der örtliche Präfekt habe festgestellt, dass die Sicherheitsbedingungen bisher nicht erfüllt seien, denn der Tatverdächtige sei noch nicht gefasst. Das sagte Straßburgs Bürgermeister Roland Ries im Nachrichtensender BFMTV.

Das kulturelle Leben mit Konzerten und anderen Veranstaltungen solle - soweit wie möglich - wieder anlaufen. Der Weihnachtsmarkt, eine bekannte Touristenattraktion, war bereits am Mittwoch geschlossen.

Nach Straßburg: Terrorismusexperte warnt vor weiteren Anschlägen

Die französische Regierung verstärkt außerdem die Soldaten im Anti-Terror-Einsatz - rund 1300 weitere Soldaten sollen sich in den kommenden Tagen der sogenannten Operation Sentinelle (Wache) anschließen, wie Premierminister Édouard Philippe am Mittwochabend ankündigte. Dabei handelt es sich um eine Einsatztruppe, die nach dem islamistischen Anschlag auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ im Januar 2015 ihre Arbeit aufnahm.

Der deutsche Terrorismusexperte Peter Neumann warnte vor der Gefahr weiterer Anschläge auch in anderen Ländern. „Auf einen Anschlag folgt oft ein ähnlicher Anschlag. Das liegt daran, dass eine Tat andere dschihadistische Trittbrettfahrer inspiriert“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag).

Lesen Sie auch: In Bochum erschoss die Polizei ebenfalls einen Mann. Der 74-Jährige stand jedoch nicht unter Terrorverdacht, sondern zog offenbar während einer Kontrolle einen waffenähnlichen Gegenstand. 

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