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Putin verschafft „General Armageddon“ einen neuen Job - klarer Abstieg für Surowikin

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Unehrenvoll versetzt: Sergej Surowikin (links) und Wladimir Putin.
Unehrenvoll versetzt: Sergej Surowikin (links) und Wladimir Putin. © Mikhail Klimentyev/Imago

Einst sollte Sergej Surowikin Russlands Truppen im Ukraine-Krieg zum Erfolg führen. Nun hat „General Armageddon“ einen weniger exponierten Posten.

Moskau - Der Verbleib von Wladimir Putins „General Armageddon“, Sergej Surowikin, scheint nun geklärt: Der russische Militär ist Medienberichten zufolge zum Leiter des Koordinierungsausschusses für Luftverteidigungsfragen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ernannt worden.

Das berichtete die regierungstreue russische Nachrichtenplattform EADaily berichtete am Sonntag unter Berufung auf den Rat der GUS-Verteidigungsminister. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen. Aus dem Kreml gab es zunächst keinen Kommentar zur mutmaßlichen Ernennung.

Surowikin alias „General Armageddon“: Nach Prigoschins Putschversuch zunächst verschollen

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine war Surowikin von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Bis August amtierte er dann als Chef der russischen Luftwaffe - und als Stellvertreter seines eigenen Nachfolgers Waleri Gerassimow. Surowikin galt als einer der wichtigsten Verbündeten des inzwischen toten Wagner-Bosses Jewgeni Prigoschin, bei dessen Machtkampf mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow.

Den Aufstand von Prigoschins Wagner-Truppe Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich. Dabei hinterließ er allerdings einen unbehaglichen Eindruck und trug auch keine militärischen Rangabzeichen. Er war danach aber nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Mitte August wurde er als Chef der russischen Luft- und Raumfahrttruppen Medienberichten zufolge seines Amtes enthoben. Am Dienstag tauchte ein erstes Bild des seit dem Wagner-Aufstand verschollenen Generals auf.

Nach dem Aufstand gab es nach Medienberichten Untersuchungen, ob der General in die Meuterei verwickelt war. Demnach soll Surowikin unter Hausarrest gestanden haben. Surowikins Absetzung schürte auch Spekulationen über „Säuberungen“ unter Wladimir Putins Militärkadern.

Ukraine kämpft weiter mit der „Surowikin“-Linie - „General Armageddon“ auf Randposten abgeschoben

Surowikin hatte sich den Spitznamen „General Armageddon“ beim blutigen Einsatz russischer Truppen im Syrien-Krieg erworben. Er gilt auch als Architekt der massiven russischen Verteidigungslinien im Süden und Osten der besetzen Gebiete. Sie firmieren auch unter dem Namen „Surowikin-Linie“. Die Ukraine hat stark mit den Minenfeldern und Befestigungen zu kämpfen, hofft nun aber unter anderem auf einen Roboter, wie Merkur.de berichtet.

Die GUS ist eine zwischenstaatliche Organisation, in der die meisten Ex-Sowjetstaaten vertreten sind, nicht aber Georgien, die Ukraine und die baltischen Staaten. Die Bedeutung des Zusammenschlusses hat über die Jahre stark nachgelassen - der neue Posten kommt für Surowikin also einer drastischen Degradierung gleich. (dpa/rtr/fn)

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