Tagesschau-Kommentator zieht drastischen Vergleich
Das Ergebnis der Landtagswahl 2018 in Bayern verändert nicht nur die politische Situation im Freistaat - sondern beeinflusst auch die Bundespolitik. ARD-Mann Thomas Baumann fordert Konsequenzen - und zieht einen drastischen Vergleich.
München - Die Bayern haben gewählt - die politische Situation im Freistaat hat sich dadurch grundlegend verändert. Die CSU rutschte im Vergleich zu 2013 um 10,5 Prozentpunkte auf 37,2 Prozent ab. Noch drastischer traf es die SPD: Die Sozialdemokraten halbierten ihr Ergebnis und kamen nur noch auf 9,7 Prozent. Das, was bei der Landtagswahl 2018 in Bayern passiert ist, könnte auch Folgen für den Bundestag haben. „Wenn die SPD auch in Hessen absäuft, wollen viele Genossinnen und Genossen aus der GroKo aussteigen“, kommentiert Thomas Baumann in der Tagesschau und spielt damit auf die am 28. Oktober in Hessen statt findende Landtagswahl an. Wenn auch „vordergründlich“ verständlich, so doch auch „verantwortungslos“, findet Baumann. Und zieht einen drastischen Vergleich: „Es wäre wie Selbstmord aus Angst vor dem Tod“. Denn der drohte auch, wenn die Sozialdemokraten in die Opposition gehen und dort versuchen würden, sich inhaltlich neu aufzustellen.
Und dennoch spricht der ARD-Mann gleich zu Beginn von einem „Funken der Hoffnung“. „Kanzlerin Merkel weist den Weg, wenn sie sagt, es ist weniger die Wirtschaftslage, die heute Wahlen entscheidet, nein es sind Glaubwürdigkeit und Vertrauen.“ Für ein Fortbestehen der großen Koalition könnten diese Erkenntnisse allerdings zu spät kommen, so der Kommentar.
Baumann: „Ist die Implosion der großen Koalition unabwendbar?“
Wer ist schuld am schlechten Abschneiden von CSU und SPD? Bereits früh machten Forderungen und Diskussionen um einen Rücktritt Seehofers die Runde. Laut Baumann ist die entscheidende Frage, ob Merkel, Seehofer und Nahles das verlorene Vertrauen zurück gewinnen können. “Oder ist die Implosion der großen Koalition unabwendbar?“, fragt der ARD-Mann. Seine Antwort: „Ich meine, ohne Personalwechsel an der Spitze wird es nicht gehen.“ Zu lange schon würde über „eine personelle Erneuerung“ diskutiert, „als dass die Frontleute Merkel und Seehofer nicht längst Schaden genommen hätten.“
„Tagesschau“-Kommentar: Sollte Seehofer zurücktreten?
Der ARD-Mann schließt seinen Kommentar mit einer drastischen Einschätzung: „Beide befinden sich in der Schlussphase ihrer Karrieren“ - wenn auch freundlich formuliert, wie er betont. Horst Seehofer sei gerade dabei, „einen Abgang in Würde zu verpassen“. Das Zeitfenster würde sich dann schließen, wenn Seehofer die Sondierungen „seiner CSU für eine neue bayerische Landesregierung begleitet haben wird“.
Wie sich der allgemeine politische Trend entwickelt, können Sie unter anderem an den Umfragen zur Landtagswahl in Hessen ablesen.
Tagesschau-Kommentar stützt Merkel nach Verzicht auf Parteivorsitz
Ein anderer Tagesschau-Kommentar hat Angela Merkel für ihre Bundestagsrede gelobt, bei der sie zum ersten Mal seit dem Verzicht auf den Parteivorsitz im Parlament gesprochen hat.
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