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Trump will die Mauer in Colorado bauen - weit weg von der Grenze

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Von: Daniel Dillmann

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Donald Trump
Donald Trump will Mauern überall - sogar in Colorado. © Evan Vucci / dpa

Mauern über Mauern will Donald Trump. Groß, unüberwindbar und überall. Selbst in Colorado, auch wenn das gar nicht an Mexiko grenzt.

Pittsburgh - Die Mauer an der Grenze zu Mexiko steht im Zentrum der Agenda von US-Präsident Donald Trump. Für einen Großteil seiner Basis steht und fällt Trumps politischer Erfolg mit der Mauer. Allein deshalb soll sie groß und unüberwindbar sein, außerdem die ganze Grenze entlang verlaufen.

Hört man Trump bei einer Rede in Pittsburgh zu, dann wünscht sich der US-Präsident sogar noch mehr Mauer. „Wir bauen eine Mauer an der Grenze zu New Mexico. Wir bauen eine Mauer in Colorado. Wir bauen eine große wunderschöne Mauer. Eine Große, die wirklich funktioniert, über die man nicht drüber kommt und unter der man nicht drunter durchkommt.“

Auch wenn Donald Trump eine Mauer bauen will: Colorado liegt nicht an der Grenze

Der Haken an der Sache: Der US-Bundesstaat Colorado hat keine Grenze zu Mexiko. Das ergab eine Recherche von CNN-Faktenchecker Daniel Dale, der, nun ja, einen Blick auf eine Landkarte warf und sich das Lachen im Anschluss kaum verkneifen konnte.

Trumps Anhängerschaft schienen die bizarren Mauerpläne des Präsidenten nicht weiter zu stören. Sie applaudierten ihrem Oberbefehlshaber. Der Präsident wiederum, der sich in Washington gerade mit einem Verfahren zu Amtsenthebung konfrontiert sieht, führte weiter aus, dass er zumindest keine Mauer um Kansas bauen wolle, ein Nachbarstaat von Colorado, etwa genauso weit entfernt von der Grenze zu Mexiko.

Trump reagiert auf Twitter: Alles nur ein Spaß

Nachdem sich sowohl Colorados Gouverneur Jared Polis verwirrt zeigte und Vermonts Senator Patrick Leahy Witze über Trumps Geografie-Kenntnisse machte, reagierte der Präsident via Twitter mit einem Statement, das grammatisch zwar gar keinen Sinn ergibt, aus dem man mit viel Wohlwollen aber folgende Aussage herauslesen kann: Es war alles nur ein Spaß, gerichtet an die vielen Fans im Publikum, die aus Colorado und Kansas angereist seien. Zur Info: Die beiden Bundesstaaten liegen gute 2.000 Kilometer von Pittsburgh, Pennsylvania, entfernt.

CNN versuchte irgendwie, die peinliche Posse in eine seriöse Berichterstattung zu verwandeln, was aller Ehren wert ist. 

Dale präsentierte also die Zahlen zum Mauerbau. Seit September seien etwa 110 Kilometer Grenzbarrieren durch neue ausgetauscht worden. Neue Grenzbefestigungen seien seit September gar nicht errichtet worden - weder in Colorado noch in Kansas. 

Pressesprecherin von Donald Trump spricht von der „Genialität des Präsidenten“

John F. Kelly, ehemaliger Stabschef unter Donald Trump im Weißen Haus, hat sich in einem Interview mit dem „Washington Examiner“ zur Ukraine-Affäre und dem daraus resultierten Verfahren zur Amtsenthebung gegen Donald Trump geäußert.

Seine Kritik an den Personalentscheidungen Trumps kommentierte im Anschluss die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Stephanie Grisham: „Ich habe selbst mit John Kelly zusammengearbeitet und er war absolut unfähig, mit der Genialität unseres Präsidenten umzugehen.“

Donald Trumps größtes Wahlversprechen hat ordentlich Schieflage bekommen. Ein Abschnitt seiner Mauer bei Mexicali konnte dem herrschenden Wind nicht widerstehen und kippte einfach um.

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