1. Startseite
  2. Politik

Erdogan siegt: Özdemir zieht Parallelen zu Putin - doch Scholz lädt schon mit „frischem Elan“

Kommentare

Recep Tayyip Erdogan gewinnt die Stichwahl in der Türkei und feiert mit seinen Anhängern in Ankara. Kritik in Deutschland und EU wächst. Der News-Ticker.

Update vom 29. Mai, 21.30 Uhr: Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Recep Tayyip Erdogan zur Wiederwahl gratuliert - in einem Tweet fand Selenskyj lobende Worte für den international umstrittenen Amtskollegen: „Ich habe die persönliche Rolle des türkischen Präsidenten in der Getreide-Initiative gewürdigt“, erklärte er. Es handle sich um eine „wichtige Komponente der globalen Ernährungssicherheit“.

Türkei-Wahl: Scholz lädt Erdogan ein und setzt auf „frischen Elan“

Update vom 29. Mai, 19.30 Uhr: Trotz kritischer Stimmen aus der eigenen Koalition: Bundeskanzler Olaf Scholz will Recep Tayyip Erdogan nach dem Sieg in der Präsidentschafts-Stichwahl offenbar unvoreingenommen treffen. Die beiden Politiker hätten bei einem Telefonat vereinbart, „die Zusammenarbeit zwischen beiden Regierungen mit frischem Elan anzugehen und sich früh zu gemeinsamen Schwerpunkten abzustimmen“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit nun.

Scholz habe in dem Telefonat „die enge Verbundenheit Deutschlands und der Türkei, nicht zuletzt als gemeinsame Verbündete in der Nato“ betont. Gemeinsam wollten die beiden Politiker „unter anderem an einer guten Entwicklung im östlichen Mittelmeer, bei den aktuell in der Nato anstehenden Entscheidungen sowie im Verhältnis der Türkei zur Europäischen Union arbeiten“, erklärte Hebestreit.

Update vom 29. Mai, 17.20 Uhr: Warum hat Recep Tayyip Erdogan unter den Auslands-Türken in Deutschland auch bei der Präsidentschafts-Stichwahl so großen Erfolg gehabt? Die CDU-Politikerin Serap Güler vermutet ein Image als „starker Mann“ als Hauptgrund. „Er hat die Türkei in dieser Wahrnehmung zu einem großen, starken Land gemacht“, sagte Güler der Kölnischen Rundschau: „Die Sehnsucht nach Stärke, nach Führung ist unter den hier lebenden türkischen Bürgern sehr ausgeprägt.“

Zugleich relativierte sie das Wahlergebnis. „1,5 Millionen Türken waren hier wahlberechtigt. Von denen haben 480.000 für Erdogan gestimmt. Ja, das war nicht wenig, das waren 67 Prozent derer, die wirklich gewählt haben, aber nicht 67 Prozent der Wahlberechtigten“, erklärte Güler Die Berichte deutscher Medien über die Lage in der Türkei würden „in diesen Kreisen oft als Erdogan-Bashing, als Fake News wahrgenommen“

Özdemir zieht Parallelen von Putin zu Erdogan: Grünen-Minister fordert Türkei-„Zeitenwende“

Update vom 29. Mai, 15.20 Uhr: Cem Özdemir (Grüne) fordert eine Zeitenwende in der deutschen Türkei-Politik. „Wir haben im Umgang mit Putin gesehen, wozu das führt, wenn man sich eine Situation schönredet“, sagte Özdemir mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

„Die Zeitenwende, die wir Gott sei Dank endlich haben, im Umgang mit Putin, die braucht es jetzt auch im Umgang mit türkischem Ultranationalismus, die braucht es jetzt auch im Umgang mit Fundamentalismus“, forderte er. Auch für die deutsche Gesellschaft habe die Wiederwahl Erdogans konkrete Folgen.

So entsende die türkische Religionsbehörde viele in Deutschland tätige Imame. „Wir müssen darüber sprechen, welche Konsequenzen es hat, wenn die nächste Generation von Imamen aus der Türkei noch nationalistischer, noch religiös fundamentalistischer sein wird. Das werden ja welche sein, die Kinder beeinflussen in Deutschland“, sagte Özdemir.

Türkei-Wahl: Erdogan telefoniert womöglich heute noch mit Biden

Update vom 29. Mai, 15.11 Uhr: Wie verschiedene türkische Medien, darunter die Zeitung Yeni Safak, melden, wird der wiedergewählte Präsident Recep Tayyip Erdogan noch am Abend mit US-Präsident Joe Biden telefonieren. Aus den USA gibt es dazu noch keine Bestätigung.

Update vom 29. Mai, 12.35 Uhr: Auch in Deutschland gab es Feierlichkeiten nach dem Sieg von Recep Tayyip Erdogan in der Türkei. Die Autokorsos von Deutsch-Türken sorgten für Empörung.

Update vom 29. Mai, 10.20 Uhr: Auch in der zweiten Runde der Wahl erreichte der wiedergewählte türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan große Zustimmung im Erdbebengebiet in der Türkei. In allen 11 Städten habe er mehr Stimmen erhalten als in der ersten Runde, berichtete der staatliche Sender TRT. Sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu hingegen habe lediglich in 8 Städten mehr Stimmen bekommen. In der Stadt Hatay überholte Erdogan in der zweiten Runde Kilicdaroglu. Die meiste Unterstützung erhielt der türkische Staatschef aus Kahramanmaras.

Türkei-Wahl: EVP-Chef Weber will Ende der EU-Beitrittsgespräche

Update vom 29. Mai, 06.38 Uhr: Ruf nach Konsequenzen wird laut: Nach der Wiederwahl des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, einen Stopp für den EU-Beitrittsprozess mit der Türkei angemahnt. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass eine enge Partnerschaft wichtig ist, eine Vollmitgliedschaft der Türkei in der EU allerdings niemand mehr will - weder die Türkei noch die EU“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Diesen Prozess müsse man „zu den Akten legen, weil er bessere Beziehungen mehr blockiert als unterstützt“.

Stichwahl in der Türkei: Cem Özdemir kritisiert Wahlverhalten in Deutschland

Update vom 29. Mai, 06.15 Uhr: Feierstimmung nach dem Erdogan-Wahlsieg: Das Verhalten der in Deutschland lebenden Türken hat in Teilen der Bundesregierung großen Unmut hervorgerufen. So kritisierte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) das Wahlverhalten bei der Stichwahl. Für das Ergebnis müssten nun in der Türkei viele Menschen mit Unfreiheit und Armut einstehen, während die Wählerinnen und Wähler in Deutschland von den Folgen unbehelligt blieben, sagte der Politiker, der selber türkische Wurzeln hat. Die Menschen in der Türkei seien „zurecht wütend. Darüber wird zu reden sein“, fügte er hinzu. Bei der Stichwahl am Sonntag hatte eine deutliche Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland für Erdogan abgestimmt und anschließend mit Hupkonzerten auf den Straßen gefeiert.

Türkei-Stichwahl: Erdogan greift in Dankesrede die unterlegene Opposition an

Update vom 28. Mai, 23.15 Uhr: Der Moment, auf den seine Anhänger gewartet haben: Präsident Erdogan betritt den Balkon des Präsidentenpalasts in Ankara, um seine Siegesrede zu halten. In Begleitung seiner Frau Emine schwor Erdogan seine Anhängerschaft auf „das zweite Jahrhundert dieses Landes“ ein, das man nun beginne, zu errichten. Einen Seitenhieb auf seinen unterlegenen Konkurrenten konnte sich der Präsident nicht verkneifen. Der sei bekanntlich ein Experte der Berechnungen, habe sich an diesem Tag aber deutlich verrechnet.

Update vom 28. Mai, 22.51 Uhr: Nun hat auch Bundeskanzler Olaf Scholz Recep Tayyip Erdogan zum Wahlsieg gratuliert. Scholz schrieb auf Twitter: „Deutschland und die Türkei sind enge Partner und Alliierte - auch gesellschaftlich und wirtschaftlich sind wir stark miteinander verbunden. Gratulation an Präsident Erdoğan zur Wiederwahl. Nun wollen wir unsere gemeinsamen Themen mit frischem Elan vorantreiben.“

Update vom 28. Mai, 22.14 Uhr: Offenbar wurde ein Mitglied von Kilicdaroglus CHP, das zugleich auch als Wahlbeobachter tätig war, auf einer Feier von AKP-Anhängern in Ordu ermordet, wie der Twitter-Account Solcu Gazete berichtet. Der stellvertretende Vorsitzende der CHP Cemil Enginyurt bestätigte dies.

Präsident Erdogan richtet sich nach seinem Wahlsieg an seine Anhängerschaft.
Präsident Erdogan richtet sich nach seinem Wahlsieg an seine Anhängerschaft. © IMAGO

Opposition akzeptiert Niederlage bei Türkei-Wahl

Update vom 28. Mai, 21.14 Uhr: Meral Aksener, Vorsitzender der Iyi Partei, akzeptiert ebenfalls die Niederlage, attackiert jedoch Erdogan. „Gleich nach dem Ergebnis buhte er Kılıçdaroğlu mit großem Vergnügen aus. Das ist nicht angemessen für einen neu gewählten Präsidenten. Ich hoffe, dass er sich nicht von seinem Ehrgeiz, zu gewinnen, blenden lässt“, kritisierte er.

Update vom 28. Mai, 21.04 Uhr: Kilicdaroglu hält eine Rede und äußert sich zur sich abzeichnenden Wahlniederlage. „Ich konnte nicht leise sein, ich habe es nicht getan. Ich konnte nicht zulassen, dass Millionen von Flüchtlingen kommen und euch zu Bürgern zweiter Klasse machen. Ich konnte nicht zulassen, dass meinem Volk ärmer wird, während alles jeden Tag teuer wurde“, so der Herausforderer.

„Wir werden weiter kämpfen, bis in unserem Land echte Demokratie herrscht. Ich möchte, dass unsere 25 Millionen Bürger, die für mich gestimmt haben, aufstehen, unser Kampf geht weiter und wir bleiben hier“, ergänzte er. Kilicdaroglu akzeptiert, dass er verloren hat, sagt aber „Wir haben das unfairste Wahlverfahren der letzten Jahre erlebt. Alle staatlichen Einrichtungen wurden für eine politische Partei mobilisiert. Bei dieser Wahl hat sich der Wille des Volkes, die autoritäre Herrschaft zu ändern, trotz allen Drucks gezeigt“.

Erdogan-Unterstützer meldet sich zu Wort

Update vom 28. Mai, 20.34 Uhr: Sinan Organ, Unterstützer Erdogans, meldet sich zu Wort. „Die Verlierer sind den Terroristen nahestehende Parteien und diejenigen, die ihnen vertrauten, nun beginnt eine neue Ära, deren Gewinner die türkischen Nationalisten, die Kemalisten, die türkische Nation und die türkische Welt ist“

Erdogans Anhänger feiern seinen Sieg

Update vom 28. Mai, 20.20 Uhr: Die Anhänger Erdogans feiern bereits dessen Sieg. Tausende haben sich vor dem Palast des Präsidenten in Ankara versammelt. Es wird erwartet, dass Erdogan dort im Laufe des Abends seine Siegesrede halten wird. Anadolu gibt dem Amtsinhaber aktuell 52,09 Prozent und nur 47,91 Prozent für Kilicdaroglu. Bei Anka liegt Erdogan bei 52,02 Prozent, Kilicdaroglu bei 47,98.

Update vom 28. Mai, 19.42 Uhr: Die Anzeichen verdichten sich, dass Recep Tayyip Erdogan die Türkei-Wahl in der Stichentscheidung gewonnen hat. Laut Anadolu Ajansi sind 98,64 Prozent der Stimmen ausgezählt. Erdogan kommt demnach auf 52,09 Prozent, KIlicdaroglu auf 47,91 Prozent. Anka hat ausgerechnet, dass Erdogan bei 98,7 Prozent ausgezählten Stimmen auf 52,02 Prozent kommt. Kilicdaroglu landet bei 47,98 Prozent der Stimmen.

Erdogan beginnt Rede

Update vom 28. Mai, 19.29 Uhr: Recep Tayyip Erdogan hat seine Rede in Istanbul begonnen. „Wir haben die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen mit der Gunst unseres Volkes gewonnen. Ich bedanke mich bei meinem Volk“, sagte er unter anderem zu den vorläufigen Ergebnissen bei der Türkei-Wahl. „Wir werden dem Vertrauen unseres Volkes würdig sein, so wie wir es in den letzten 21 Jahren waren“, so der türkische Präsident weiter.

Kilicdaroglu will Rede halten

Update vom 28. Mai, 19.17 Uhr: Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu will in rund einer Stunde eine Rede halten. Gegen 20.30 Uhr wird er sich wohl zu den Wahlergebnissen bei der Stichwahl um das Präsidentenamt äußern.

Erdogan nimmt nach Stichwahl in der Türkei schon Glückwünsche entgegen

Update vom 28. Mai, 18.57 Uhr: Obwohl noch kein Endergebnis zu den Wahlen in der Türkei vorliegt, flattern bereits erste Glückwünsche für Erdogan von anderen Staatschefs ein. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán schreibt auf Twitter: „Glückwünsche für Präsident Erdogan für seinen unbestrittenen Wahlsieg“. Der Emir von Katar, Tamin bin Hamad Al Thani, gratuliert Erdogan ebenfalls: „Mein lieber Bruder Recep Tayyip Erdogan, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg.“

Update vom 28. Mai, 18.40 Uhr: Rund 95 Prozent der Stimmen sind bei den Wahlen in der Türkei ausgezählt, und es sieht so aus, als würde Erdogan wie vielfach prophezeit sein Amt halten können. Beide Nachrichtenagenturen sehen den amtierenden Präsidenten mittlerweile vor Herausforderer Kilicdaroglu. Laut der Staatsagentur Anadolu liegt Erdogan bei 52,43 Prozent, die CHP-nahe Nachrichtenagentur Anka sieht ihn bei 51,48 Prozent.

Erste Ergebnisse zu Wahlen in der Türkei aus dem Ausland da

Update vom 28. Mai, 18.20 Uhr: Nun liegen auch erste Ergebnisse von türkischen Wählern aus dem Ausland vor. Erdogan hat hier ebenfalls einen dünnen Vorsprung: Er liegt bei 52,61 Prozent, Kilicdaroglu bei 47,39 Prozent. Zehn Prozent der Stimmen von Auslandstürken sind offenbar bislang ausgezählt.

Update vom 28. Mai, 18.17 Uhr: Im Istanbuler Stadtteil Kisikli versammeln sich bereits Erdogans Anhänger für eine Ansprache des Amtsinhabers. Dem Sender CNN Türk zufolge wird Erdogan bei einem Wahlsieg zunächst in Istanbul sprechen, dann nach Ankara reisen und in seinem Palast eine weitere Rede halten. Die Parteichefs seines Bündnisses seien ebenfalls eingeladen worden.

Großteil der Stimmen bei Türkei-Wahl ausgezählt - Erdogan liegt hauchdünn vorn

Update vom 28. Mai, 18.11 Uhr: CHP-Sprecher Faik Öztrak hat eine erste Pressekonferenz zu den Wahlergebnissen in der Türkei im Hauptquartier seiner Partei abgehalten. „Nach den Ergebnissen, die wir erhalten haben, gibt es ein knappes Rennen“, sagte er. „Im Moment sieht es so aus, dass wir die Stimmen von jedem Zweiten bekommen haben.“

Türkei-Stichwahl: Erste Ergebnisse sind da - Aufruhr in Ankara

Update vom 28. Mai, 17.59 Uhr: Die Stimmen der im Ausland lebenden Türken werden bei der Stichwahl zwischen Erdogan und Kilicdaroglu entscheidend sein. Sie werden derzeit in der Handelskammer von Ankara ausgezählt. Berichten auf Twitter zufolge gibt es bereits einen Aufruhr zwischen AKP-Mitgliedern und anderen Gruppen. Die Arbeit der Wahlbeobachter sei gestört. Polizei und Anwälte sind offenbar vor Ort.

Update vom 28. Mai, 17.44 Uhr: Über 60 Prozent der Stimmen bei der Wahl zum türkischen Präsidenten sind jetzt ausgezählt. Und das Rennen bleibt laut der aktuellen Zahlen spannend: Die Nachrichtenagentur Anka sieht nun Herausforderer Kilicdaroglu (51,04 Prozent) wieder vor Erdogan (48,96 Prozent).

Ergebnisse der Wahlen in der Türkei live - Erdogan liegt vorne

Update vom 28. Mai, 17.31 Uhr: Rund die Hälfte der Stimmen sind bei den Wahlen in der Türkei mittlerweile ausgezählt. Aktuelle Zahlen unterscheiden sich weiterhin je nach Quelle, jedoch liegt Erdogan mittlerweile in beiden Hochrechnungen vorne. Die ersten Ergebnisse zur Stichwahl sehen so aus:

Update vom 28. Mai, 17.18 Uhr: Erste offizielle Hochrechnungen sind da: Die türkische Wahlbehörde hat die Veröffentlichung der ersten Ergebnisse zu den Wahlen in der Türkei jetzt freigegeben. Es gibt jedoch große Unterschiede bei den ersten Ergebnissen. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, dass Erdogan mit 58 Prozent vorne liegt, während die Nachrichtenagentur ANKA Kilicdaroglu mit 50,86 Prozent vorne sieht. Rund 36 Prozent der Stimmen sind bisher ausgezählt.

Türkei-Stichwahl: Erste Ergebnisse sind da - knappes Rennen zeichnet sich ab

Update vom 28. Mai, 17.12 Uhr: Es zeichnet sich ein denkbar knappes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Erdogan und Kilicdaroglu bei den Wahlen zum Präsidenten ab. Nach Angaben des Journalisten Onur Öncü unter Berufung auf die Nachrichtenagentur ANKA liegt Herausforderer Kemal Kilicdaroglu mit 50,47 Prozent vor Erdogan mit 49,54 Prozent.

Stimmenauszählung bei Wahlen in der Türkei läuft auf Hochtouren

Update vom 28. Mai, 16.59 Uhr: Wann gibt es die erste Hochrechnung und vorläufigen Ergebnisse zu den Präsidentschaftswahlen in der Türkei? Laut dem türkischen Journalisten Ahmet Hakan vom Sender CNN Türk sind laut verschiedenen Quellen bereits bis zu 12 Prozent der Stimmen ausgezählt worden. Türkischen Medienberichten zufolge will der Chef der obersten Wahlbehörde YSK, Ahmet Yener, um 17 Uhr (18 Uhr Ortszeit) eine kurze Pressekonferenz halten. Yener wird höchstwahrscheinlich die Freigabe für die Veröffentlichung der ersten Ergebnisse erteilen.

CHP-Sprecher Faik Öztrak hat zudem bei einer Pressekonferenz betont, dass die Ergebnisse der Stichwahl schnell feststehen werden. „Wir warnen ganz ausdrücklich, dass hier niemand vollendete Tatsachen schaffen oder mit Balkon-Ansprachen Verwirrung stiften soll”, betonte Öztrak. Bei der ersten Wahlrunde hatte Amtsinhaber Erdogan noch vor Bekanntgabe der Ergebnisse eine Balkon-Rede vor seinen Anhängern gehalten.

CHP warnt vor „Stimmenklau“ bei Wahlen in der Türkei

Update vom 28. Mai, 16.52 Uhr: Kilicdaroglus Partei CHP hat vor „Stimmenklau“ bei der Wahl in der Türkei gewarnt. Nachdem es bereits „Provokationen“in den Wahllokalen und Anzeigen von Wahlbeobachtern gegeben habe, sei es jetzt geboten, auf die Stimmzettel aufzupassen, sagte Canan Kaftancioglu, Chefin der CHP Istanbul, bei einer Pressekonferenz: „Wir sollten jetzt darauf achten, dass dieselben Stimmzettel aus den Wahlurnen rauskommen wie die, die hineingegangen sind“, sagte sie. „Die Wahlbeobachter sollten ihre Arbeit sorgfältig machen.“

Ende der Wahlen in der Türkei - Angeblich „keine Unregelmäßigkeiten“

Update vom 28. Mai, 16.33 Uhr: Die Abstimmung um das Präsidentenamt in der Türkei ist beendet. Laut dem Chef des Hohen Wahlrates YSK, Ahmet Yener, gab es bei der Stichwahl zwischen Erdogan und Kilicdaroglu „keine Unregelmäßigkeit“: „Alles lief ohne Zwischenfälle“, sagte er in einer Pressekonferenz.

Wahllokale geschlossen: Erste Hochrechnung wird in Kürze erwartet

Update vom 28. Mai, 16.00 Uhr: Die Wahllokale in der Türkei werden in diesen Minuten geschlossen: Die Abstimmung läuft bis 16 Uhr. Dann beginnt die Auszählung der Stimmen für Erdogan und für Kilicdaroglu. Bei der Stichwahl ist schneller mit einem Ergebnis zu rechnen als beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen. Da es diesmal nur zwei Kandidaten gab, wird die Auszählung vermutlich schneller gehen.

Türkei-Stichwahl läuft: Berichte über mehrere Angriffe auf Wahlbeobachter

Update vom 28. Mai, 15.26 Uhr: Bei den Wahlen in der Türkei hat es Berichten zufolge Angriffe auf Wahlbeobachter in Istanbul und im Südosten des Landes gegeben. Ali Seker, Abgeordneter der größten Oppositionspartei CHP, sagte im oppositionellen Sender Halk TV, er und Wahlhelfer der Opposition seien von einer Gruppe angegriffen worden, nachdem sie Unregelmäßigkeiten beanstandet hätten. Der Vorfall habe sich in einem Dorf in der südosttürkischen Provinz Sanliurfa ereignet.

Kilicdaroglu animiert Wähler zur Stimmabgabe

Update vom 28. Mai, 15.06 Uhr: Oppositionsführer Kilicdaroglu hat auf den letzten Metern der Stichwahl noch einmal alle Wahlberechtigten zur Stimmabgabe aufgerufen. „Mein Bruder, der immer noch nicht gewählt hat, geh zur Wahl, sei nicht faul, gib deine Stimme ab. Deine Zukunft ist so nah wie ein Spaziergang“, schrieb der 74-Jährige auf Twitter.

Update vom 28. Mai, 13.45 Uhr: In der Türkei gibt es Zweifel darüber, ob die Wahlbeteiligung so hoch wie in der ersten Runde sein wird. Beobachter an Wahlstationen melden, dass heute weniger Wähler als am 14. Mai anwesend sind. Sowohl die Regierung als auch die Opposition befürchten, dass dies ihren Chancen auf einen Wahlsieg schaden könnte. Daher rufen sich Anhänger beider Seiten gegenseitig dazu auf, wählen zu gehen.

Türkei-Wahl: Erdogan und Kilicdaroglu geben ihre Stimmen ab

Update vom 28. Mai, 11.45 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein Herausforderer, Oppositionskandidat Kemal Kilicdaroglu, haben in Istanbul ihre Stimmen bei der Stichwahl abgegeben. „In der türkischen Demokratie erleben wir zum ersten Mal eine Wahl mit zwei Runden“, sagte Erdogan. Es gebe kein Land, das eine Wahlbeteiligung von rund 90 Prozent aufweise. Die Türkei hingegen zeige einen „demokratischen Kampf“ mit einer hohen Wahlbeteiligung. Er rief alle türkischen Bürger dazu auf, zu den Urnen zu laufen und ihre Stimmen abzugeben. „Ich bin mir sicher, dass diese Abstimmung heute sehr schnell enden wird“, so der Amtsinhaber.

Türkei-Wahl: Oberste Wahlbehörde erwartet schnelles Ergebnis

Update vom 28. Mai, 11.20 Uhr: Die Stimmabgabe bei der Türkei-Stichwahl läuft im Vergleich zur ersten Runde deutlich schneller ab. An den Wahlstationen gibt es nur selten lange Schlangen. Grund ist der kleine und somit übersichtliche Wahlzettel, auf dem nur zwei Kandidaten zu finden sind. In der ersten Runde hingegen mussten die Wähler auch noch im Rahmen der Parlamentswahlen abstimmen. Der entsprechende, separate Stimmzettel dazu war rund ein Meter lang, da insgesamt 24 Parteien an der Wahl teilgenommen hatten.

Türkei-Wahl: Türkische Regierungs- und Oppositionspolitiker geben ihre Stimmen ab

Update vom 28. Mai, 10.45 Uhr: Bei den Stichwahlen haben mehrere Politiker bereits ihre Stimmen abgegeben. Der türkische Innenminister Süleyman Soylu betonte nach seiner Stimmabgabe, man werde jedes Ergebnis nach Auszählung der Stimmen akzeptieren. „Heute ist ein schöner Morgen, unser Volk wird sich für einen schönen Beginn für die Zukunft und den Frieden unseres Landes entscheiden“, so Soylu. Bislang gebe es bei der Abstimmung keine Probleme. Der Justizminister Bekir Bozdag bestätigte ebenfalls, dass es keine Schwierigkeiten gebe. „Die Wahlen laufen mit einer großen demokratischen Reife ab“, erklärte er.

Türkei-Wahl 2023: Stimmabgabe an Wahlstationen beginnt

Update vom 28. Mai, 7.10 Uhr: Die Stimmabgabe bei der Stichwahl in der Türkei hat angefangen. Wähler werden dabei an ihren Urnen aus der ersten Runde am 14. Mai abstimmen. Wahlberechtigte Türken werden ihre Stimmen bis 16 Uhr (17 Uhr Ortszeit) abgeben können. Die ersten Ergebnisse werden nach der Aufhebung der Wahlverbote durch die oberste Wahlbehörde YSK erwartet. Jegliche Wahlkampfauftritte, Wahlpropaganda und Veröffentlichung von Umfragen, beziehungsweise Prognosen zur Wahl werden bei Wahlen in der Türkei 24 Stunden vor Ende der Stimmabgabe verboten.

Türkei-Wahl 2023: Erste Stichwahl in der Geschichte des Landes

Erstmeldung vom 27. Mai: Ankara - Zum ersten Mal in der Geschichte der Türkei kommt es am 28. Mai zu einer Stichwahl um das Präsidentenamt. Waren Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğlu im ersten Wahldurchgang noch gute Siegchancen zugesprochen worden, so gilt Recep Tayyip Erdoğan vor der entscheidenden Stimmabgabe als klarer Favorit. Die aktuellen Umfragen sprechen jedenfalls eindeutig für den Amtsinhaber.

Im ersten Wahldurchgang am 14. Mai hatte keiner der beiden Kandidaten die nötige Mehrheit erreicht, allerdings fehlte nicht viel und Erdoğan hätte schon damals die Wahl in der Türkei für sich entschieden. Zudem behielten seine islamisch-konservative AKP und ihre Bündnispartner ihre klare Mehrheit bei der gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahl.

Offizielles Ergebnis der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in der Türkei:

KandidatProzent
Recep Tayyip Erdoğan49,5
Kemal Kılıçdaroğlu44,9
Sinan Oğan5,2

Türkei-Wahl 2023: Krisen im Land schaden Erdoğan offenbar nicht

Dass Erdoğan im ersten Wahlgang so viele Stimmen gewinnen konnte, kam für viele Fachleute überraschend. Die verheerende wirtschaftliche Lage in der Türkei galt als klarer Minuspunkt für den Präsidenten. Zudem sorgten das langsame Krisenmanagement der Regierung nach dem Erdbeben vom 6. Februar mit mehr als 50.000 Toten für scharfe Kritik. Die Stimmung im Lande schien in der Tat auf einen Wechsel hinzudeuten, die Umfragen sprachen für Kılıçdaroğlu. Doch am Ende sollte alles anders kommen.

Den Vorsprung aufzuholen, wird für die Opposition äußerst schwierig werden. Dies vor allem auch deshalb, weil Erdoğan auch auf die Unterstützung des dritten Präsidentschaftskandidaten zählen kann. Ultranationalist Sinan Oğan appellierte an die rund 2,8 Millionen Wahlberechtigten, die im ersten Durchgang für ihn gestimmt hatten, in der zweiten Runde nun Erdoğan ihre Stimme zu geben.

Wird Erdoğan nach der Türkei-Wahl seinen autoritären Kurs verschärfen?

Im Fall eines erneuten Sieges des Amtsinhabers wird erwartet, dass dieser seine Macht zementiert und seinen autoritären Kurs weiter verschärft. Erdoğan hatte 2017 nach einem Referendum das Präsidialsystem eingeführt, das ihm weitreichende neue Befugnisse gab. Seitdem ist er Präsident, Premier und Vorsitzender seiner Partei AKP in einem und regiert das Land mit zunehmend harter Hand. Nicht nur die Opposition, auch westliche Länder werfen Erdogan vor, in einen Autoritarismus abgeglitten zu sein.

Während Kılıçdaroğlu, Chef der sozialdemokratischen CHP, zunächst die Wiederherstellung der Demokratie in den Mittelpunkt des Wahlkampfs gestellt hatte, warb er nach dem ersten Wahldurchgang gezielt um Oğans nationalistisch orientierte Anhängerschaft. Mit Blick auf die rund vier Millionen Menschen aus Syrien in der Türkei kündigte Kılıçdaroğlu an, er werde „alle Flüchtlinge nach Hause schicken, sobald ich an die Macht komme“.

Wann gibt es das Ergebnis zur Stichwahl in der Türkei?

Das Ergebnis der Stichwahl in der Türkei wird noch am Abend des 28. Mai erwartet. Dann steht fest, ob sich der seit 20 Jahren - zunächst als Ministerpräsident, seit 2014 als Präsident - regierende Erdoğan eine weitere Amtszeit sichern wird. (cs/afp)

Auch interessant

Kommentare