1. Startseite
  2. Politik

Ukraine-Krieg: „Massive“ Angriffe auf Kiew – wohl schwerste Attacken seit Invasion

Erstellt:

Von: Nail Akkoyun, Stefan Krieger

Kommentare

Die Söldnergruppe verlässt die Region Bachmut. Russland verliert zahlreiche Soldaten und mehrere Panzer. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 28. Mai, 10 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Sonntag die umfangreichsten Drohnenangriffe auf Kiew seit Beginn der russischen Invasion verübt. „Insgesamt wurde eine Rekordzahl an explosiven Drohnen gezählt: 54!“, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Sonntag im Messengerdienst Telegram. Mehr als 40 dieser Drohnen hätten die ukrainische Hauptstadt zum Ziel gehabt. Dort wurden nach vorläufigen Behördenangaben zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt.

„Es handelt sich um den bedeutendsten Drohnenangriff gegen die Hauptstadt seit Beginn der Invasion“, erklärte die regionale Militäradministration auf Telegram. Dieser habe „in mehreren Wellen“ stattgefunden, der Luftalarm habe mehr als fünf Stunden lang gedauert.

Die Luftwaffe hob hervor, dass sie 52 der 54 russischen Drohnen zerstört habe. Laut Militäradministration wurden allein über Kiew mehr als 40 Drohnen abgeschossen. Allerdings seien Drohnentrümmer auf ein siebenstöckiges Gebäude im Viertel Golosijiwskiji gestürzt und hätten einen Menschen getötet und einen weiteren verletzt. Außerdem sei ein Brand auf einem Gebiet mit Lagerhallen ausgebrochen und habe sich auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern ausgebreitet.

Russland greift Kiew an: Ukraine zerstört wohl Großteil der Drohnen

Update vom 28. Mai, 6.45 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Sonntag erneut Ziel „massiver“ Drohnenangriffe geworden. Durch herabstürzende Trümmerteile sei ein Zivilist getötet worden, teilte der Bürgermeister Vitali Klitschko am Sonntag mit. Im Bezirk Solomjanskyj seien in der Nähe einer Tankstelle Trümmerteile einer Drohne herabgestürzt, erklärte Klitschko im Messengerdienst Telegram. Eine 35-jährige Frau sei mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, ein 41-jähriger Mann sei tot.

Kurz zuvor erklärte er, dass die Luftabwehr der Hauptstadt „mehr als 20 Drohnen“ abgeschossen habe, die Kurs auf die Hauptstadt genommen hätten. Der Bürgermeister bezeichnete den erneuten Angriff als „massiv“ und rief die Bevölkerung auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Er warnte vor einer weiteren Welle von Drohnenangriffen, „die gleichzeitig aus mehreren Richtungen kommen“. Klitschko zufolge brach zudem in einem Unternehmen im Bezirk Holosiiwskyj ein Feuer aus.

Ukraine-Krieg: Russische Grenzregion Belgorod wird erneut beschossen

Update vom 27. Mai, 21.41 Uhr: Bei erneutem Beschuss russischer Grenzregionen zur Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden am Samstag mindestens zwei Menschen getötet worden. Bei einem Angriff in der Gegend um den Ort Schebekino in der Region Belgorod seien ein Wachmann getötet und weitere Menschen verwundet worden, erklärte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. In der Region Kursk wurde laut Gouverneur Roman Starowoit ein Bauarbeiter durch Granatfeuer getötet.

Update vom 27. Mai, 15.06 Uhr: Mehr als sieben Monate nach der Explosion auf der Krim-Brücke hat der ukrainische Geheimdienstchef Wassyl Maljuk die Beteiligung Kiews daran erstmals offiziell bestätigt. Die Krim-Brücke war in der Nacht nach Wladimir Putins 70. Geburtstag stark beschädigt worden, ist inzwischen aber wieder repariert.

„Da es sich hierbei um einen Logistik-Weg handelt, den wir dem Feind abschneiden mussten, wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen“, sagte der Chef des Inlandsgeheimdienstes SBU in einem Youtube-Interview des ukrainischen Journalisten Dmytro Komarow. Details des Einsatzes nannte er nicht. Auch westliche Geheimdienste gingen bisher von einer Beteiligung der Ukraine aus. Maljuk hatte im Dezember lediglich Andeutungen gemacht, die Ukraine könnte etwas damit zu tun haben. Nun bestätigte er es. Moskau hatte den ukrainischen Militärgeheimdienst für den Anschlag verantwortlich gemacht.

Ukraine-News: Söldnergruppe Wagner beginnt offenbar mit Rückzug aus Bachmut

Update vom 27. Mai, 13.10 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner hat laut britischen Geheimdienstexperten wahrscheinlich begonnen, Truppen von einigen ihrer Stellungen in der ukrainischen Stadt Bachmut abzuziehen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienst-Update am Samstag mit. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte den Abzug am Donnerstag angekündigt und erklärt, die Stadt solle bis zum 1. Juni komplett den regulären russischen Streitkräften zur Kontrolle überlassen werden. Die ukrainische Seite hatte einen Truppenaustausch des Feindes um Bachmut bestätigt.

Teile der 31. Brigade der russischen Luftlandetruppen seien wahrscheinlich von der Linie Swatowe-Kreminna abgezogen worden, um Bachmuts Flanken zu verstärken, hieß es. Dort hatten ukrainische Truppen bis Mitte Mai rund 20 Quadratkilometer eingenommen. Der Austausch der Wagner-Truppen gehe wahrscheinlich in kontrollierten Phasen weiter, um einen Zusammenbruch der Gebiete um Bachmut zu verhindern, hieß es in dem Geheimdienstbericht weiter.

Ein Söldner der privaten Militärfirma Gruppe Wagner im Einsatz nahe der Stadt Bachmut. Neben Wagner könnte der Kreml in Zukunft auch auf andere Söldner-Truppe setzen.
Ein Söldner der privaten Militärfirma Gruppe Wagner im Einsatz nahe der Stadt Bachmut. Neben Wagner könnte der Kreml in Zukunft auch auf andere Söldner-Truppe setzen. © Valentin Sprinchak/imago-images

Ukraine-Krieg: Russland soll Verhandlungsbereitschaft nur vortäuschen

Update vom 27. Mai, 11.10 Uhr: Russland übt nach Einschätzung von US-Experten erneut Druck auf den Westen aus, um die Ukraine zu Verhandlungen zu drängen. Demnach solle der Westen auf die ukrainische Führung einwirken, die Bedingungen Russlands für solche Gespräche zu akzeptieren, hieß es in einer Analyse des Instituts für Kriegsstudien ISW in Washington. Die Experten beriefen sich auf Kremlangaben vom Freitag, wonach der russische Präsident Wladimir Putin offen sei für Dialog. Wie in der Vergangenheit sei es nur Ziel Russlands, mit einer vorgetäuschten Verhandlungsbereitschaft den Westen in seiner Hilfe für die Ukraine zu demotivieren, hieß es.

Nach ISW-Einschätzung hat Russland bisher keine Voraussetzungen geschaffen für solche Verhandlungen oder sich von seinem Maximalziel einer Kapitulation der ukrainischen Regierung verabschiedet. Es sei wahrscheinlich, dass der Kreml seine falschen Behauptungen intensiviere, bereit für Gespräche zu sein. Zugleich sehen die ISW-Experten weiter Versuche Chinas, mit seinem Sondergesandten Li Hui den Westen dazu zu drängen, seinen Einfluss auf die Ukraine zu nutzen, um einen Waffenstillstand zu erwirken.

Ukraine-Krieg: Schwere Verluste für Russland

Update vom 27. Mai, 9.30 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach soll Russland seit Beginn der Invasion mehr als 206.000 Soldaten verloren haben. Alleine in den Gefechten zum und am 27. Mai seien rund 480 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Darüber hinaus habe Moskau drei Panzer verloren. Tatsächliche Zahlen über Truppenstärken oder Verluste werden von beiden Konfliktparteien nicht veröffentlicht. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.

Ukraine-Krieg: Mehrere deutsche Staatsbedienstete müssen Russland verlassen

Update vom 27. Mai, 08.35 Uhr: Mehrere Hundert deutsche Staatsbedienstete wie Diplomaten, Lehrer und Mitarbeiter der Goethe-Institute müssen einem Bericht zufolge Russland verlassen. Das berichtet die «Süddeutsche Zeitung» (Samstag). Das Auswärtige Amt habe auf Anfrage mitgeteilt, im Zusammenhang mit der Reduzierung der Präsenz russischer Nachrichtendienste in Deutschland habe das russische Außenministerium im April die Entscheidung getroffen, für den Personalbestand der deutschen Auslandsvertretungen und Mittlerorganisationen in Russland eine Obergrenze einzuführen. «Diese von Russland ab Anfang Juni festgelegte Grenze erfordert einen großen Einschnitt in allen Bereichen unserer Präsenz in Russland.»

Betroffen sind nach Zeitungsangaben in einer niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl Diplomaten, aber vor allem Kulturmittler, wie etwa Lehrerinnen und Lehrer der deutschen Schule in Moskau und in erheblicher Zahl Mitarbeiter der Goethe-Institute.

Ukraine-Krieg: Kiew pocht auf deutsche Taurus-Raketen

Update vom 27. Mai, 06.30 Uhr: Die Ukraine hat Deutschland um die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus gebeten. In den letzten Tagen sei eine entsprechende Anfrage der ukrainischen Seite eingegangen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums. Sie machte keine näheren Details zu dem Schreiben – etwa dazu, wie viele Einheiten Kiew forderte. Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hatte sich vor wenigen Tagen für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine ausgesprochen. Die Lenkwaffen mit bis zu 500 Kilometern Reichweite ermöglichten dem angegriffenen Land „Schläge gegen die militärische Infrastruktur der Russen weit hinter der Frontlinie“, hatte er gesagt. Für die Bundeswehr seien vor zehn Jahren rund 600 Taurus beschafft worden. Davon seien heute noch „um die 150“ einsatzbereit.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Dienstag zurückhaltend auf den Vorschlag von Kiesewetter reagiert. Er sagte aber auch, er sei „der Auffassung, dass wir die Ukraine mit allen völkerrechtlich zulässigen Systemen unterstützen sollten, die es braucht, um diesen Krieg zu gewinnen und die wir imstande sind, zu geben“.

Ukraine-Krieg: Riesige Rauchwolke über Stahlwerk in Mariupol

Update vom 26. Mai, 20.40 Uhr: Auf Twitter kursieren Videos, die eine riesige Rauchwolke über dem Asowstal-Stahlwerk in der von Russland besetzten Stadt Mariupol zeigen sollen. Das Fabrikgelände stand im Sommer des vergangenen Jahres im Mittelpunkt der Berichterstattung über den Ukraine-Krieg. Wochenlang hatten dort Kämpfer der Ukraine Widerstand gegen Russland geleistet. Das Stahlwerk und die Stadt waren im weiteren Verlauf gefallen. Laut russischen Behörden seien die Explosionen Folge von Raketenangriffen aus der Ukraine.

Update vom 26. Mai, 19.45 Uhr: Mindestens zwei Zivilisten sollen bei einem russischen Raketenangriff auf eine tierärztliche Klinik in der Stadt Dnipro gestorben sein. Das meldeten die ukrainischen Behörden. Darüber hinaus sollen mindestens 23 weitere Menschen verletzt worden sein.

Update vom 26. Mai, 18.46 Uhr: Sergej Lawrow hat die USA mitverantwortlich für den Ukraine-Krieg gemacht. Washington habe die internationale Staatengemeinschaft „an den Rand eines Dritten Weltkriegs“ gebracht, so der russische Außenminister. Lawrow drohte den Vereinigten Staaten, dass in diesem Fall auch der Atlantische Ozean sie nicht schützen würde. Die Kommentare des Außenministers teilte der Kreml-treue Journalist Pavel Zabrubin auf Telegram.

Ukraine-Krieg: Selenskyj reagiert auf Vorschlag von China

Update vom 26. Mai, 17.30 Uhr: Das Büro von Wolodymyr Selenskyj hat auf den Vorschlag Chinas zu einer sofortigen Waffenruhe reagiert. Die Forderung Chinas an die Ukraine, die besetzten Gebiete an Russland abzutreten, lehnte ein Sprecher des Präsidenten ab. Jeder Kompromiss mit Russland sei „gleichbedeutend mit dem Eingeständnis einer Niederlage der Demokratie“, so Mykhailo Podoliak, Berater Selenskyjs, in einem Tweet.

Update vom 26. Mai, 16.15 Uhr: Der Sondergesandte der Volksrepublik China, Li Hui, hat einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine gefordert. Das meldet die russisch-staatliche Nachrichtenagentur TASS. Der Gesandte soll versucht haben, die westlichen Verbündeten der Ukraine zu überzeugen, auf die Regierung Wolodymyr Selenskyjs einzuwirken, einem Waffenstillstand zuzustimmen. Kiew solle dafür seinen Anspruch auf die von Russland besetzte Gebiete aufgeben.

Ukraine-Krieg: Putin wartet auf Anruf von Scholz

Update vom 26. Mai, 14.37 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Kreml-Angaben zu einem neuen Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den Krieg in der Ukraine bereit. Bisher habe Scholz nicht angerufen oder Berlin eine solche Initiative für ein Gespräch angestoßen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Er reagierte auf Äußerungen des Kanzlers, mit Putin zu gegebener Zeit sprechen zu wollen. „Es ist notwendig zu reden“, sagte Peskow.

„Präsident Putin bleibt offen für Dialog, verfolgt dabei aber natürlich das grundlegende Ziel des Schutzes der Interessen unserer Bürger.“ Putin und Scholz telefonierten laut Kreml auf deutsche Initiative zuletzt am 2. Dezember etwa eine Stunde zur Lage in der Ukraine und zu den Folgen des Krieges. Scholz hatte dem Kölner Stadt-Anzeiger zum Krieg gesagt, es werde „am Ende eine Vereinbarung zwischen den Regierungen in Moskau und Kiew geben müssen“. Sein letztes Telefonat mit dem Kremlchef sei schon einige Zeit her. „Ich habe aber vor, zu gegebener Zeit auch wieder mit Putin zu sprechen“, sagte der Kanzler.

Ukraine-Krieg: Laut Moskau Angriffe auf Russland aus der Ukraine

Update vom 26. Mai, 14.15 Uhr: In der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine sind russischen Angaben zufolge erneut Ziele mit heftiger Artillerie angegriffen worden. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, teilte im Onlinedienst Telegram mit, das Dorf Kozinka nahe Graiworon sei von 132 Geschossen getroffen worden.

Regionalgouverneur Gladkow zufolge wurden auch die Regionen Belgorodski und Wolokonowski sowie die Stadt Schebekino mit Artillerie, Mörsergranaten und Drohnen beschossen. Dadurch seien mehrere Gebäude beschädigt worden. Verletzte gab es laut Gladkow nicht.

Im Zentrum der russischen Stadt Krasnodar im Südwesten des Landes wurden nach Angaben von Regionalgouverneur Wenjamin Kondratjew mehrere Gebäude durch zwei Drohnen beschädigt. Der Vorfall habe sich auf der zentralen Morskaya Straße ereignet, teilte er am Freitag im Onlinedienst Telegram mit. Verletzte habe es nicht gegeben. Krasnodar liegt etwa 200 Kilometer von der Krimbrücke entfernt, welche die annektierte Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet. Während andere Regionen Russlands regelmäßig beschossen werden, war die Stadt bislang wenig betroffen.

Ukraine-Krieg: Kiew meldet neue russische Angriffe

Update vom 26. Mai, 11.30 Uhr: Die Ukraine und Russland haben neue Angriffe der jeweils gegnerischen Seite sowie mehrere Explosionen gemeldet. Russland habe 17 Raketen unterschiedlicher Typen und 31 sogenannte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Shahed-136/131 auf die Ukraine abgefeuert, teilten die Luftstreitkräfte am Freitag in Kiew mit. 10 Marschflugkörper und 23 Shahed-Drohnen sowie 2 Aufklärungsdrohnen seien abgeschossen worden, hieß es. Die Angriffe, von denen erneut auch die Hauptstadt Kiew betroffen war, hätten bis fünf Uhr morgens gedauert. Im ganzen Land gab es nachts Luftalarm. Auch in Russland gab es Berichte über Angriffe von ukrainischer Seite.

Einschläge habe es in der Ukraine in den Gebieten Charkiw und Dnipropetrowsk gegeben, teilten die ukrainischen Behörden mit. In Dnipro meldete die Militärverwaltung Explosionen. Getroffen worden sei ein Krankenhaus. „Stand jetzt ist eine Person gestorben und 15 wurden verletzt“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seinem Telegram-Kanal. Medien verbreiten Bilder, die schwere Schäden am Krankenhaus zeigen.

Medwedew zu möglichem Präventivschlag: „Es gibt unumstößliche Gesetze des Krieges“

Update vom 26. Mai, 10.20 Uhr: Der russische Spitzenpolitiker Dmitri Medwedew äußerte eine Warnung vor einem möglichen Präventivschlag, falls der Westen der Ukraine die Bereitstellung von Atomwaffen in Erwägung ziehen sollte. Mehreren Berichten zufolge sagt er verschiedenen russischen Nachrichtenagenturen: „Es gibt unumstößliche Gesetze des Krieges. Wenn es um Atomwaffen geht, muss es einen Präventivschlag geben.“

Medwedew, ehemaliger Präsident Russlands und enger Vertrauter des derzeitigen Staatschefs Wladimir Putin, bekleidet derzeit die Position des stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalen Sicherheitsrates. Dieses Gremium ist maßgeblich an der Gestaltung der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik Russlands beteiligt.

Präsident Selenskyj: Mehr russische Kriegsgefangene für Austausch nehmen

Kiew/Moskau – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief seine Truppen auf, mehr russische Soldaten gefangenzunehmen. „Jeder an der Front sollte daran denken: Je mehr russische Kriegsgefangene wir nehmen, desto mehr unserer Leute werden zurückkehren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag (25. Mai).

Er begrüßte einen Gefangenenaustausch, bei dem 106 ukrainische Militärangehörige von der russischen Seite übergeben worden seien. Sie hatten im Gebiet der inzwischen fast völlig zerstörten Stadt Bachmut gekämpft, wie Selenskyj sagte. Darunter seien acht ukrainische Offiziere. Viele der zurückgekehrten Militärs hätten zuvor als vermisst gegolten. Selenskyj machte keine Angaben dazu, wie viele Russen bei dem Austausch am Donnerstag übergeben wurden.

Ukraine-Krieg: Erneut Luftalarm in Kiew

In Kiew wurde in der Nacht zum Freitag erneut Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Hauptstadt war schon in den vergangenen Wochen anderem mit Drohnen angegriffen worden. Auch in zentralen Regionen des Landes wurden die Menschen aufgerufen, sich in Schutzunterkünfte zu begeben. In den westlichen Gebieten blieb die Nacht zunächst ruhig.

Im Süden Russlands wurde nach Behördenangaben eine ukrainische Rakete abgeschossen. Die Luftabwehr habe sie in der Nähe der Stadt Morosowsk getroffen, schrieb Gouverneur Wassili Golubew auf Telegram. In ukrainischen Medien wurde darauf verwiesen, dass es in Morosowsk einen russischen Militärflughafen gebe.

Lukaschenko: Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus begonnen

Derweil hat Russland nach Angaben des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko mit der Stationierung taktischer Atomwaffen in dem Nachbarland begonnen. Auch die Zahl der Waffen und Orte der Lagerung seien festgelegt worden, sagte Lukaschenko am Donnerstag in Moskau nach einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin. Details nannte Lukaschenko nicht.

Damit erhält Belarus nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nun erstmals seit den 1990ern Jahren wieder nukleare Raketen. Zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu betont, Moskau habe die alleinige Kontrolle und Entscheidung über den Einsatz der Atomwaffen. (mit Agenturen)

Auch interessant

Kommentare