Berichte: Russischer Geheimdienstler getötet – Kiew erzielt weiter Fortschritte an Süd-Front
Ein russischer Geheimdienstler wird mithilfe einer Autobombe getötet. Die USA kündigen ein neues Hilfspaket an. Der Ukraine-Krieg im News-Ticker.
- Russischer Geheimdienstler getötet: In Oleschky explodiert eine Autobombe
- Kiew macht Fortschritte: Truppen bewegen sich im Raum Tokmak fort
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Aktuelle Information zur militärischen Entwicklung im Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen News-Ticker.
Update vom 7. September, 22.35 Uhr: Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs erneut Militärhilfe zur Verfügung. Das US-Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag in Washington mit, das neue Paket habe einen Umfang von rund 600 Millionen US-Dollar (rund 560,9 Millionen Euro). Es beinhalte unter anderem Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Artilleriemunition und Minenräumgerät. Die Ausrüstung wird den Angaben zufolge bei der Industrie beschafft. Bereits am Vortag hatten die USA - parallel zu dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Kiew – Militärhilfe im Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro) angekündigt.
Update vom 7. September, 21.45 Uhr: In der russischen Grenzregion Brjansk ist Angaben des Gouverneurs zufolge eine Industrieanlage von Drohnen attackiert worden und ein Brand ausgebrochen. Feuer gefangen habe in der gleichnamigen Gebietshauptstadt Brjansk am Donnerstagabend ein Verwaltungsgebäude, schrieb Alexander Bogomas auf Telegram. Er machte die Ukraine für den Drohnenangriff verantwortlich, bei dem niemand verletzt worden sei. Um was für eine Industrieanlage es sich genau handeln soll, war zunächst nicht bekannt.
Wenig später teilte das russische Verteidigungsministerium mit, die Luftverteidigung habe in Brjansk zwei Drohnen abgewehrt. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.
Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Geheimdienstler in Oleschky getötet
Update vom 7. September, 20.10 Uhr: In der Stadt Oleschky in der Oblast Cherson wurde Berichten zufolge ein russischer Geheimdienstler getötet. Grund sei eine Autobombe, wie die Ukrainska Pravda unter Berufung auf ukrainische Militärbeamte berichtet. Bei der Explosion seien zudem vier russische Militär verletzt worden – einer der Mitfahrer befinde sich in einem kritischen Zustand. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht. Ein unter anderem von der Ukrainska Pravda verbreitetes Video soll den Vorfall allerdings zeigen.
Ukraine-Krieg: Gegenoffensive kommt im Raum Tokmak weiter voran
Update vom 7. September, 18.00 Uhr: Berichte von der Front im Süden der Ukraine deuten darauf hin, dass die ukrainische Armee trotz des ständigen Artillerie-, Mörser- und Raketenbeschusses von beiden Seiten weitere Fortschritte erzielt. So verweist CNN unter anderem auf geolokalisierte Videos, die zerstörte militärische Geräte Russlands in dem Gebiet zwischen Robotyne, Werbowe und Nowoprokopiwka. Eine Eroberung der drei Siedlungen in der Region Saporischschja könnte den Angriff auf Tokmak, ein wichtiger Knotenpunkt der russischen Verteidigung, erheblich erleichtern.
Update vom 7. September, 16.30 Uhr: Nach den angekündigten Lieferungen von Uranmunition wollen die USA offenbar bald auch weitere Mengen Streumunition in die Ukraine schicken. Dies berichtet die New York Times unter Berufung auf drei anonyme US-Beamte. Demzufolge erklärte einer der Beamten, dass die Streumunition ein Schlüsselfaktor für die Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive seien.
Es wird ohnehin bereits erwartet, dass die Nachfrage nach Munition in der Ukraine steigen wird, da einige Einheiten immer mehr auf schwere Artillerie zurückgreifen, um den Boden für die Offensive der Infanterie vorzubereiten.

Fortschritte im Ukraine-Krieg: Nato-Chef spricht positiv über Gegenoffensive
Update vom 7. September, 14.20 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht Fortschritte bei der ukrainischen Gegenoffensive im Kampf gegen Russland. Die Ukrainer kämen zwar langsamer voran als erhofft, aber sie machten Geländegewinne von 100 Metern pro Tag. „Und wir dürfen den Anfang nicht vergessen: Zu Beginn war die russische Armee die zweitstärkste der Welt. Nun ist sie die zweitstärkste in der Ukraine“, sagte er bei einer Anhörung im EU-Parlament in Brüssel.
Unterdessen will die Ukraine Anzeichen für weitere Nachschubprobleme der russischen Armee sehen: Nach Angaben aus Kiew fehlt Russland womöglich sogar Gummi für Reifen. Diese Darstellung lässt sich nicht unabhängig verifizieren.
Russland warnt im Ukraine-Krieg vor Uran-Munition: Putin-Sprecher beschuldigt USA
Update vom 7. September, 12.15 Uhr: Der Kreml warnt nach der US-Entscheidung zur Lieferung von Uranmunition (siehe Meldung) an die Ukraine vor verbundenen Gesundheitsgefahren für Soldaten und Zivilisten. Dies sei eine „sehr schlechte Nachricht“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Der Einsatz solcher Munition in der Vergangenheit habe zu einem „ungezügelten Anstieg“ von Krebserkrankungen geführt. Für einen solchen Anstieg der Krebsfälle trügen künftig die USA die Verantwortung.
Stoltenberg: Keine Hinweise auf absichtlichen Beschuss Rumäniens
Update vom 7. September, 10.35 Uhr: Die Nato hat eigenen Angaben zufolge keine Hinweise darauf, dass Russland absichtlich Rumänien beschießt. Diesbezüglich gebe es keine Erkenntnisse, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor dem EU-Parlament. „Wir warten die Ergebnisse der laufenden Untersuchung ab.“
Auf rumänischem Territorium waren Trümmer einer mutmaßlich russischen Drohne gefunden worden, wie der Verteidigungsminister des Nato-Landes, Angel Tilvar, am Mittwoch (6. September) sagte. Zwei Tage zuvor hatte die Ukraine erklärt, dass russische Drohnen in Rumänien detoniert seien.
Hohe Verluste für Russland: Kiew meldet aktuelle Zahlen
Update vom 7. September, 9.45 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Armee hat aktuelle Zahlen zu den Verlusten der russischen Streitkräfte veröffentlicht. Demnach sind binnen 24 Stunden etwa 610 Soldaten aus Russland getötet oder verwundet worden. Zudem sollen weitere Panzer und Artilleriesysteme zerstört worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
- Soldaten: 266.900 (+610 zum Vortag)
- Panzer: 4506 (+9)
- Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8703 (+21)
- Artilleriesysteme: 5722 (+37)
- Luftabwehrsysteme: 506 (+1)
- Mehrfachraketenwerfer: 735 (+5)
- Fahrzeuge und Tanklaster: 8217 (+27)
- Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 4541 (+22)
- Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 7. September 2023
- Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien von Anfang Juli 2023 sind bisher im Ukraine-Krieg circa 47.000 russische Soldaten getötet worden. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden. Der britische Geheimdienst ordnet die Zahlen hingegen mittig dieser Behauptungen ein.
Ukraine-Krieg: Ukraine schießt 25 russische Drohnen ab
Update vom 7. September, 8.50 Uhr: Russland und die Ukraine haben bei gegenseitigen Drohnenangriffen in der Nacht und am frühen Morgen Infrastrukturobjekte im jeweils anderen Land beschädigt. In der Ukraine seien einmal mehr Hafenanlagen und ein Getreidesilo in der südukrainischen Region Odessa getroffen worden, teilte am Donnerstag Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram mit. „Das ist bereits die vierte Attacke auf den Kreis Ismajil in den vergangenen fünf Nächten“, schrieb er. Auf der Gegenseite wurde der Bahnhof der westrussischen Stadt Brjansk in Mitleidenschaft gezogen.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht 33 Drohnen gestartet, ein Teil davon auf die Schwarzmeerregion Odessa, andere auf die nordukrainische Region Sumy. Von den Flugkörpern seien 25 abgeschossen worden.
Ukraine Drohen in der Nähe von Moskau abgeschossen
Update vom 7. September, 5.30 Uhr: Immer wieder kommt es nachts zu Drohnenangriffen, auch auf die russische Hauptstadt. Heute berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium, eine ukrainische Drohne sei in der Nähe von Moskau abgeschossen worden, zwei weitere in der Nähe der südlichen Stadt Rostow.
Beim Absturz der Drohne in Rostow sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass eine Person verletzt und drei Gebäude beschädigt worden. Die zweite Drohne sei außerhalb der Stadt niedergegangen.
Ukraine-Krieg: Kiews Truppen an Melitopol-Front in der Offensive
Update vom 6. September, 22.20 Uhr: Was hat sich in den vergangenen Stunden an der Front im Ukraine-Krieg getan? Innerhalb der letzten 24 Stunden sollen die russischen Truppen zehn Raketenangriffe, 54 Luftschläge und 31 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfer-Systemen auf ukrainische Stellungen und Ortschaften durchgeführt haben, berichten die ukrainischen Streitkräfte auf Facebook. Vor allem im Osten und im Süden der Ukraine sei die Lage „schwierig“. Es sei zu „26 militärischen Auseinandersetzungen“ gekommen.
An der Melitopol-Front befinden sich Kiews Truppen nach eigenen Angaben in der Offensive. Nach der Eroberung des Dorfs Robotyne versucht die Ukraine, in Richtung der Großstadt Melitopol vorzustoßen, die unweit des Asowschen Meers liegt. Zuerst müssen die Truppen jedoch Tokmak einnehmen. Russland hat jedoch Verteidigungsanlagen rund um die Kleinstadt errichtet, was die Offensive Kiews weiter ausbremst und schon in Robotyne für hohe Verluste gesorgt hat. An der Bachmut-Front soll die ukrainische Armee Angriffe Russlands abgewehrt haben. Kiews Truppen hätten „teilweise Erfolge“ im Süden der völlig zerstörten Stadt erzielt.
Neues Rüstungspaket: USA werden der Ukraine Uran-Munition liefern
Update vom 6. September, 20.10 Uhr: Die USA stellen Kiew zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfen bereit. Im Paket ist auch Uran-Munition für die Ukraine enthalten. Das US-Verteidigungsministerium in Washington teilte am Mittwoch parallel zu dem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in Kiew mit, das neue Rüstungspaket habe einen Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro). Es beinhalte zudem noch Ausrüstung zur Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung, Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriemunition.
Blinken besucht Kiew: „Gute Fortschritte bei Gegenoffensive“ der Ukraine
Erstmeldung: Kiew – US-Außenminister Antony Blinken ist am Mittwoch (6. September) zu einem unangekündigten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Dort äußerte er sich zuversichtlich über den Kampf der ukrainischen Armee gegen die russischen Invasoren.
„Wir haben gute Fortschritte bei der Gegenoffensive gesehen. Wir wollen sicherstellen, dass die Ukraine alles bekommt, was sie für einen Erfolg dieser Offensive benötigt“, sagte Blinken nach Angaben des US-Außenministeriums bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba. „Auf lange Sicht“ sei es das Ziel, die Abschreckungs- und Verteidigungskapazitäten der Ukraine zu stärken. Ein erneuter russischer Überfall wie vor über 18 Monaten solle so verhindert werden. Während seines Besuchs könnte Blinken ein weiteres Hilfspaket für Kiew im Ukraine-Krieg ankündigen.
Russland befestigt eigene Linien stark – Heftige Kämpfe im Süden und Osten der Ukraine
Derweil geht die Offensive der ukrainischen Armee im südlichen Gebiet Saporischschja nach Angaben Kiews weiter langsam voran. Strategisches Ziel der Angriffe im Ukraine-Krieg ist ein Durchstoßen bis zum noch etwa 80 Kilometer entfernten Asowschen Meer, um damit die Landverbindung zur von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim abzuschneiden. Russland hat die eigenen Linien in der Region jedoch seit dem vergangenen Jahr stark befestigt und breite Minenfelder und Schützengräben angelegt.
„Wir hatten im Abschnitt Robotyne in Richtung Nowoprokopiwka Erfolg und setzen uns auf den erreichten Positionen fest“, sagte Generalstabssprecher Andrij Kowaljow am Mittwoch. Der von Moskau eingesetzte Statthalter für den besetzten Teil des Gebiets Saporischschja, Jewgeni Balizki, räumte den Rückzug der Russen aus dem Dorf Robotyne ein. Balizki behauptete, dass der Rückzug den russischen Streitkräften zugute käme. Das Dorf habe nach langen Kämpfen „aufgehört zu existieren“, zitiert The Moscow Times.
Auch südlich der umkämpften Stadt Bachmut griff die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weiter an. Der Kreml um Wladimir Putin hat die Gegenoffensive im Ukraine-Krieg wiederholt heruntergespielt und für „gescheitert“ erklärt.
Mindestens 17 Tote: Russland beschießt Stadt im Osten der Ukraine
Derweil sind beim russischen Bombardement eines Marktplatzes in der Ostukraine nach ukrainischen Angaben mindestens 17 Menschen getötet und 32 weitere verletzt worden. Die Geschosse schlugen demnach am Mittwoch im Zentrum der Stadt Kostjantyniwka ein, die nahe der Kriegsfront in der Region Donezk liegt.
„Durch den russischen Beschuss wurden 17 Menschen getötet und 32 verletzt“, erklärte Innenminister Ihor Klymenko, der das Ende des Rettungseinsatzes verkündete. Unter den Toten war nach Angaben des ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal auch ein Kind. In früheren ukrainischen Regierungsangaben war noch von 16 Toten die Rede gewesen.
Auf Fotos von Behördenvertretern war zu sehen, wie sich Rettungskräfte durch die Trümmer vorarbeiteten und Verletzte davontrugen. Laut dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj traf der Beschuss neben dem Markt auch Geschäfte, darunter eine Apotheke. (Mit Agenturmaterial)