1. Startseite
  2. Politik

Ukraine-Krieg: Russische Behörden melden Tote in Grenzregion Belgorod nach Beschuss

Kommentare

Wagner-Chef Prigoschin berichtet vom Abzug aus Bachmut. Achmat-Truppen kämpfen in Donezk. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

Update vom 3. Juni, 6.35 Uhr: Dieser News-Ticker ist beendet. In unserem aktuellen Ticker finden Sie alle Neuigkeiten aus dem Ukraine-Krieg.

Update vom 2. Juni, 22.50 Uhr: In der russischen Grenzregion Belgorod sind bei neuem massiven Beschuss von ukrainischer Seite nach Behördenangaben zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Nahe der Grenzstadt Waluiki seien in einem Dorf schwere Geschosse auf einem Privatgrundstück eingeschlagen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Freitagabend mit. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder. Er veröffentlichte zudem ein Foto von einem brennenden Grundstück. Gladkow sprach von einer unsicheren Lage in der Region durch den seit Tagen andauernden Beschuss.

Die Region steht besonders seit Montag vergangener Woche massiv unter Beschuss. Das russische Verteidigungsministerium hatte mitgeteilt, dort bereits mehr als 120 „Terroristen“ und „Saboteure“ von ukrainischer Seite „vernichtet“ zu haben. Die Ukraine hat eine direkte Verantwortung für die Angriffe zurückgewiesen. 

Bereits im Oktober vergangenen Jahres wurden Teile der Stadt Schebekino bei ukrainischen Angriffen beschädigt. Der Ort befindet sich in der Oblast Belgorod, die an die Ukraine grenzt.
Bereits im Oktober vergangenen Jahres wurden Teile der Stadt Schebekino bei ukrainischen Angriffen beschädigt. Der Ort befindet sich in der Oblast Belgorod, die an die Ukraine grenzt. © Imago

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj kritisiert Bunkersituation in Kiew

Update vom 2. Juni, 22.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der andauernden nächtlichen russischen Raketen- und Drohnenangriffe erneut Probleme mit den Schutzbunkern in der Hauptstadt Kiew beklagt. Bürger beschwerten sich über den Mangel, über verschlossene Bunker und versiegelte Zugänge zu ihnen, kritisierte Selenskyj in seiner am Freitag veröffentlichten abendlichen Videobotschaft. In einigen Stadtteilen fehlten die Notunterkünfte ganz. „Dieses Ausmaß an Nachlässigkeit in der Stadt kann nicht durch irgendwelche Rechtfertigungen gedeckt werden“, sagte Selenskyj.

Menschen in der Hauptstadt hatten in der Nacht bei Luftalarm vor einem verschlossenen Schutzbunker gestanden, es gab drei Tote nach neuen russischen Angriffen, darunter ein neun Jahr altes Kind. In Kiew hatte Bürgermeister Vitali Klitschko die Öffnung sowie Kontrollen nach der Panne am Donnerstag angeordnet. Indes berichteten Medien in Kiew am Freitag, dass gegen vier Verantwortliche wegen des verschlossenen Zugangs zu einem Bunker einer medizinischen Einrichtung Strafverfahren eingeleitet worden seien. Die Staatsanwaltschaft von Kiew teilte mit, dass gemeinsam mit der Polizei der Zustand der Bombenschutzbunker überprüft werde. Geprüft werde auch, ob womöglich im Zuge des Krieges bereitgestellte Gelder zur Reparatur der Schutzräume veruntreut worden seien.

News zum Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe hat Bachmut fast vollständig verlassen

Update vom 2. Juni, 21.20 Uhr: Die russische Söldnergruppe Wagner hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin ihren angekündigten Abzug aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut fast abgeschlossen. 99 Prozent der Einheiten hätten die Stadt verlassen, teilte Prigoschin am Freitagabend mit. „Alle Positionen sind in der entsprechenden Ordnung dem (russischen) Verteidigungsministerium übergeben worden.“ Es sei alles geklärt, sagte Prigoschin, der den Abzug für Anfang Juni angekündigt hatte.

Bleiben sollen nach früheren Angaben nur zwei Wagner-Leute, um die reguläre russische Armee bei ihrer Kontrolle der Stadt im Gebiet Donezk zu unterstützen. Es habe auch keine „Provokationen“ mehr seitens der ukrainischen Streitkräfte gegeben, sagte Prigoschin. Am Vortag hatte der Wagner-Chef erklärt, seine Truppen würden zwar von der Gefechtslinie abgezogen, blieben aber weiter im ostukrainischen Gebiet Donezk stationiert. Wie weit der Positionswechsel tatsächlich vorangeschritten ist, ließ sich unabhängig zunächst nicht überprüfen.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj rechnet nicht mit baldigem Nato-Beitritt

Update vom 2. Juni, 19.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erklärt, er verstehe, dass die Ukraine nicht Mitglied der Nato werden könne, solange man sich im Krieg befinde. „Wir verstehen, dass wir kein Nato-Mitglied werden können, solange der Krieg andauert. Nicht weil wir das nicht wollen, sondern weil es unmöglich ist“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Kiew.

News zum Ukraine-Krieg: Moskau wirft Kiew Beschuss von Zivilpersonen vor

Update vom 2. Juni, 18.00 Uhr: Sowohl Russland als auch die Ukraine haben zivile Opfer im Süden der Ukraine gemeldet. In der russisch besetzten Hafenstadt Berdjansk am Asowschen Meer wurden am Freitag neun Menschen verletzt, wie Wladimir Rogow, ein von Russland ernannter Beamter vor Ort, mitteilte. Er behauptete, der Beschuss sei „von den Streitkräften der Ukraine durchgeführt worden“.

Unabhängig davon wurden in der Siedlung Komyschuwacha, die südöstlich der Stadt Saporischschja liegt, vier Zivilisten verletzt und zwei Frauen getötet, wie der Leiter der ukrainischen Militärverwaltung der Region Saporischschja, Juri Malaschko, mitteilte. Die Polizei der Region Saporischschja hat nach eigenen Angaben in den letzten zwei Tagen „189 feindliche Angriffe“ auf zivile Siedlungen dokumentiert, hieß es in einem Bericht von CNN.

Update vom 2. Juni, 16.30 Uhr: Eine tschetschenische Spezialeinheit hat dem russischen Verteidigungsministerium zufolge eine Offensive im Osten der Ukraine gestartet. Die Achmat-Gruppe sei in der Nähe des Ortes Marijinka in der Region Donezk im Einsatz, berichten Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Ministerium.

Waffen für Ukraine: Bundesregierung beschafft 66 Truppentransporter

Update vom 2. Juni, 15.12 Uhr:  Zur Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriff hat die Bundesregierung weitere Militärfahrzeuge beschafft. Man habe mit der Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) einen Vertrag abgeschlossen über 66 Truppentransporter, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Die Neufahrzeuge sollen an die Ukraine geliefert und dort zum geschützten Infanterietransport eingesetzt werden.

Ebenfalls von FFG kauft die Bundesregierung 64 sogenannte Mehrzweckfahrzeuge. Hierbei handelt es sich um ältere Fahrzeuge, die ursprünglich aus schwedischer Produktion kommen und von FFG modernisiert wurden.

Ukraine-Krieg: Zwei Menschen in Belgorod getötet

Update vom 2. Juni, 12.20 Uhr: Bei einem erneuten ukrainischen Angriff auf das russische Grenzgebiet sind nach russischen Angaben am Freitag (2. Juni) zwei Menschen getötet worden. Zudem seien zwei weitere Menschen in der zuletzt wiederholt attackierten Region Belgorod verletzt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram mit.

Der Beschuss ereignete sich demnach auf einer Dorfstraße in der zuletzt vermehrt angegriffenen Gegend um die grenznahe Stadt Schebekino. Dabei hätten Granatsplitter vorbeifahrende Autos getroffen. In einem der Autos seien zwei Frauen getroffen worden und „vor Ort an ihren Verletzungen“ gestorben, erklärte Gladkow. In einem weiteren Auto seien zwei Menschen durch Splitter schwer verletzt worden. Beide würden im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben des Gouverneurs wurden auch andere Orte in der Region angegriffen. Von dort wurden demnach zwar Sachschäden, aber keine Opfer gemeldet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: Russische Militärführung in „Dilemma“

Update vom 2. Juni, 10.30 Uhr: Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes befindet sich die russische Militärführung aufgrund der wiederholten Angriffe von proukrainischen Partisanen auf russisches Territorium in einem „Dilemma“. Im täglichen Bericht des Verteidigungsministeriums in London vom Freitag (2. Juni) heißt es, dass Moskau eine Entscheidung treffen müsse, ob es die Verteidigung seiner eigenen Grenzregion verstärken oder die Positionen in den besetzten Gebieten der Ukraine aufrechterhalten will.

Obwohl ein erneuter Angriff von Partisanen in der Region Belgorod nahe der ukrainischen Grenze am Donnerstag (1. Juni) schnell eingedämmt wurde, setzte Moskau laut eigenen Angaben den „vollen Umfang seiner militärischen Feuerkraft auf eigenem Staatsgebiet“ ein. Darunter auch Kampfhubschrauber und schwere Raketenwerfer. Moskau beschuldigt die Ukraine, für die Angriffe verantwortlich zu sein. Kiew bestreitet dies und lehnt jede Verantwortung ab.

Schwere Verluste für Russland: Kiew veröffentlicht aktuelle Zahlen

Update vom 2. Juni, 9.40 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach soll Russland seit Beginn der Invasion mehr als 208.000 Soldaten verloren haben. Alleine in den Gefechten in den vergangenen 24 Stunden seien rund 540 russische Soldaten getötet oder außer Gefecht gesetzt worden. Tatsächliche Zahlen über Truppenstärken oder Verluste werden von den Kriegsparteien nicht veröffentlicht. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht. Die Daten im Überblick:

Ukraine-Krieg: Wieder Luftangriffe auf Kiew

Update vom 2. Juni, 7.50 Uhr: Russland hat seine Angriffswelle auf die ukrainische Hauptstadt Kiew fortgesetzt. In der Nacht zum Freitag (2. Juni) habe die russische Armee insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert, teilte das ukrainische Militär am Morgen mit. Alle Flugkörper seien von der ukrainischen Luftverteidigung abgefangen worden.

Auch der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sprach von insgesamt rund 30 feindlichen Objekte, die zerstört worden seien. Über mögliche Opfer, etwa durch herabfallende Trümmerteile, war zunächst nichts bekannt.

Schweiz lehnt Ausnahmeregelung ab

Update vom 2. Juni, 6.50 Uhr: Das Schweizer Parlament hat eine Ausnahmeregelung für die Weitergabe von Rüstungsgütern an die Ukraine abgelehnt. Die Mehrheit der Abgeordneten im Nationalrat stimmte am Donnerstagabend gegen einen entsprechenden Vorschlag, der vom sicherheitspolitischen Ausschuss der großen Parlamentskammer erarbeitet worden war. Die „Lex Ukraine“ hätte vorgesehen, dass andere Staaten Kriegsmaterial aus Schweizer Produktion an die Ukraine liefern dürfen.

Die Gesetze der neutralen Schweiz verbieten die Unterstützung von Ländern, die an Kriegshandlungen beteiligt sind. Mit dieser Begründung verbieten die Eidgenossen bislang die Weitergabe von Panzermunition an die Ukraine, die vor Jahren von der Schweiz nach Deutschland verkauft wurde.

Ukraine-Krieg: Ukrainische Drohnen an russischer Grenze abgeschossen

Update vom 2. Juni, 3.25 Uhr: Nahe der russischen Stadt Kursk nahe der Grenze zur Ukraine sind nach Angaben der Regionalregierung mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Ein Luftabwehrsystem habe die Flugkörper nahe der Stadt abgeschossen, erklärte Regionalgouverneur Roman Starowoit in der Nacht zum Freitag (2. Juni) im Onlinedienst Twitter. Er rief die Einwohner auf, Ruhe zu bewahren: „Die Stadt steht unter dem verlässlichen Schutz unserer Armee“, schrieb der Gouverneur.

Krieg in der Ukraine: Erneut Partisanen-Angriffe in Belgorod

Update vom 1. Juni, 22.10 Uhr: Russlands Militär hat bei neuen Angriffen von ukrainischer Seite im eigenen Grenzgebiet bei Belgorod nach offiziellen Angaben aus Moskau erneut mehr als 50 „Terroristen“ sowie Panzertechnik und Militärgerät vernichtet. Das „Kiewer Regime“ habe am Donnerstag die Stadt Schebekino, wo auch ein Grenzübergang für Fahrzeuge liegt, beschossen, teilte das Verteidigungsministerium am Abend in Moskau mit. Am Nachmittag hatte das Ministerium mitgeteilt, einen Durchbruch von Kämpfern verhindert zu haben.

Menschen, die aus der Region flüchteten, sprachen von „verheerenden Zerstörungen“ in der Stadt, von denen das russische Staatsfernsehen nur einen Bruchteil zeige. Auf einem Video war zu sehen, wie das Dach eines langen Wohnblocks in Flammen stand. Die Region wird seit Tagen von Angriffen erschüttert. Es gab bereits Tote und Verletzte.

Ukraine-Krieg: Ungewisse Informationen über Angriff auf Kiew

Update vom 01. Juni, 20.45 Uhr: Nach dem russischen Raketenangriff auf Kiew mit drei Toten und mehreren Verletzten erheben Betroffene schwere Vorwürfe. Ein Angehöriger von einem der Verstorbenen sagte laut der tagesschau: „Es gab Luftalarm und die Menschen rannten zum Schutzraum. Aber die Schutzräume wurden einfach nicht geöffnet. Die Leute haben geklopft und zwar sehr laut. Es waren Frauen und Kinder dort und niemand hat aufgemacht. Auch meine Frau und mein Kind. Dem Kind geht es gut, aber meine Frau ist tot“, berichtete der Mann.

Ukraine-Krieg: Erneute Angriffe in Belgorod

Update vom 01. Juni, 19.45 Uhr: Erneut soll es in der russischen Grenzregion Belgorod Angriffe pro-ukrainischer Partisanen gegeben haben. Die „Legion Freiheit Russlands“ veröffentlicht Videobotschaften und Aufnahmen, auf denen Explosionen zu sehen sind. Laut der Kämpfer soll auch Russland das Gebiet attackiert haben. „Graiworon ist erst der Anfang. Weil die Schakale in Putins Armee so feige sind, haben wir viele Trophäen gesammelt“, sagte ein Kämpfer in einer Videobotschaft. „Wir werden ganz Russland befreien, von Belgorod bis Wladiwostok“. Datum und Ort der Aufnahmen konnten nicht verifiziert werden.

Ukraine-Krieg: Saporischschja naht Nuklear-Katastrophe

Update vom 01. Juni, 17.15 Uhr: Kiew-Insidern zufolge droht in Saporischschja eine nukleare Katastrophe. „Wenn wir über das schlimmste Szenario sprechen, betrifft das mindestens halb Europa, halb Russland und einen großen Teil des Mittelmeerraums“, sagte ein Mitarbeiter des AKW-Saporischschja im Gespräch mit Skynews. Mitarbeitern zufolge hat die militärische Arbeit im Atomkraftwerk zugenommen. „Die ukrainischen Streitkräfte werden das Kraftwerk nicht beschießen. Darum verstärken die Russen die Zahl der bewaffneten Truppen hier“, sagte der AKW-Mitarbeiter. Im Ukraine-Krieg geriet das Atomkraftwerk in Saporischschja zwischen die Fronten. International gibt es seither Sorgen um die Sicherheit des größten AKW Europas.

Ukraine-Krieg: Kreml beschuldigt Apple der Spionage

Update vom 01. Juni, 15.42 Uhr: Der russische Föderale Sicherheitsdienst (FSB) hat Apple beschuldigt, die US-Spionage in Russland zu unterstützen. Das berichtetet BBC auf Telegram. Der FSB habe erklärt, er habe „eine Geheimdienstoperation der US-Geheimdienste aufgedeckt, die unter Verwendung von Apple-Mobilgeräten durchgeführt wurde“. Nach Angaben des FSB hat der russische Geheimdienst „Anomalien festgestellt, die für Nutzer von Apple-Mobiltelefonen spezifisch sind und durch bisher unbekannte Malware verursacht werden, die vom Hersteller bereitgestellte Software-Schwachstellen ausnutzt“.

Ukraine-Krieg: Putin schickt offenbar Kadyrow an die Front

Kiew – Das russische Belgorod rückt im Ukraine-Krieg neu in den Fokus – ebenso wie Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow. Ukrainische Soldaten haben in Belgorod offenbar die russische Grenze überschritten. Die russischen Behörden wollen nun in der Region nach eigenen Angaben hunderte russische Kinder evakuieren. In der letzten Maiwoche waren bewaffnete Milizen aus der Ukraine dort eingedrungen und hatten Angriffe gestartet. 

Ukraine-Krieg: ISW vermutet „Austausch“ der Kämpfer von Prigoschin und Kadyrow

Der Putin-Verbündete Kadyrow hatte nach den Drohnenangriffen in Moskau ein härteres Durchgreifen im Ukraine-Krieg und die Verhängung des Kriegsrechts gefordert. Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) erwähnt Kadyrow in ihrer jüngsten Analyse zur Lage im Ukraine-Krieg ausgiebig. Nach Einschätzung der Militärexperten sollen tschetschenische Kämpfer auf „Befehl“ Moskaus „Offensivoperationen“ in der Ukraine starten.

Laut ISW behauptete Kadyrow am Mittwoch (31. Mai), seine Truppen hätten „neue Befehle“ aus Moskau erhalten und würden zu „aktiven Kampfhandlungen“ zur „Befreiung“ einer Reihe von Siedlungen entsandt.

Ukraine-Krieg: die aktuelle Rolle des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin

Tschetschenische Streitkräfte operieren nach ISW-Informationen größtenteils im ukrainischen Hinterland. Zuvor hätten sie an den Kämpfen um Mariupol, Sewerodonezk und Lyssytschansk teilgenommen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin erwähnen die ISW-Analysten auch. Der Abzug seiner Söldner aus Bachmut ist ihrer Ansicht nach ein Grund dafür, dass Moskau verstärkt auf Kadyrows Truppen setzten will.

Ukraine-Krieg: Putin-Sprecher nennt Situation in Belgorod „alarmierend“

Ob Kadyrows Männer eine russische „Hauptoffensive“ überhaupt bewältigen können, zweifelt das ISW allerdings an. „Wenn Kadyrows Behauptung, er habe 7000 Soldaten in der Ukraine, annähernd zutreffen, werden seine Streitkräfte nicht in der Lage sein, mehrere bedeutende Offensivoperationen erfolgreich durchzuführen“, teilte das Institut mit.

„Die Situation ist ziemlich alarmierend“, sagte unterdessen Kremlsprecher Dmitri Peskow zum Beschuss von Belgorod. Die Führung in Kiew weist die Verantwortung für die Gewalt in Belgorod und die Drohnenangriffe in Moskau zurück. Es wird vielmehr betont, dass dies Folgen der Invasion des „Terrorstaats Russland“ in die Ukraine seien. Die Ukraine fordert den Abzug russischer Truppen. (mit Agenturmaterial)

Auch interessant

Kommentare