Kampf um die Ukraine: USA bildet Piloten für Kiew aus
Der Tod von Söldnerführer Prigoschin ist offenbar bestätigt – per DNA-Test. Über dem Schwarzen Meer kommt es zu einem Zwischenfall. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Hohe Verluste Russlands: Kiew meldet aktuelle Zahlen
- Unfall in der Ukraine: Drei ukrainische Piloten bei Zusammenstoß ihrer Kampfjets getötet
- Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien Russland, der Ukraine und ihren Verbündeten. Insbesondere die Angaben zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Ticker ist beendet. Die aktuelle Entwicklung im Ukraine-Krieg können Sie in unserem neuen News-Ticker verfolgen.
Update vom 27. August, 23.11 Uhr: Die USA haben angekündigt, ab September ebenfalls ukrainische Piloten an F-16 Kampfjets auszubilden. Zuvor hatten bereits Griechenland, Dänemark und die Niederlande solche Ausbildungsprogramme zugesichert, wie die Nachrichtenplattform globalpulsenews berichtet.
Auf die Ausbildung der ukrainischen Piloten hatten sich US-Präsident Joe Biden und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits am Donnerstag (24. August) in einem Telefonat geeinigt, wie das weiße Haus mitteilte. F-16 Kampfjets wurden der Ukraine unter anderem von Dänemark, den Niederlanden und Norwegen in Aussicht gestellt. Neben den Piloten sollen auch Personen in der Flugzeugwartung geschult werden, wie globalpulsenews berichtet. Eine genaue Anzahl der Ausbildungsplätze wurde nicht genannt.

Kampf um die Krim: Selenskyj sieht Spielraum für Verhandlungen
Update vom 27. August, 20.41 Uhr: Frieden statt Krieg: Angesichts langsamer Fortschritte bei der Gegenoffensive schließt die Ukraine eine Verhandlung über die Krim nicht aus. So rechnet Wolodymyr Selenskyk mit Gesprächen, sobald die ukrainischen Truppen das Festland vor der Halbinsel befreit hätten, wie er in einem TV-Interview am Sonntagabend sagte. „Wenn wir uns an der administrativen Grenze zur Krim befinden, glaube ich, dass es möglich sein wird, die Entmilitarisierung Russlands auf der Halbinsel politisch voranzutreiben“, sagt er. Auf diese Weise gebe es weniger Opfer. „Ich glaube, das wäre so besser, vor allem für die, die das verwirklichen werden. Jeglicher Krieg ist mit Verlusten verbunden.“
Russische Kampfjets verfolgen US-Drohne über dem Schwarzen Meer
Update vom 27. August, 18.40 Uhr: Zwischenfall über dem Schwarzen Meer: Wegen einer US-Aufklärungsdrohne hat das russische Militär nach eigenen Angaben einen Kampfjet aufsteigen lassen. Luftüberwachungssysteme hätten ein Ziel über dem Meer erkannt, welches sich auf den russischen Luftraum zubewegt habe, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Daraufhin sei ein Jagdflugzeug vom Typ Su-30 entsandt worden, um das Flugobjekt zu identifizieren und eine Verletzung der Grenze zu verhindern. Der russischen Militärführung zufolge drehte die Drohne vom Typ MQ-9A „Reaper“ daraufhin ab, auch der Kampfjet kehrte zurück.
Gegenoffensive der Ukraine kommt voran
Update vom 27. August, 18.08: Die ukrainische Armee arbeitet sich nach Angaben eines Sprechers nach dem Durchstoßen der russischen Verteidigungslinie bei Robotyne weiter Richtung Süden vor. Die nächsten Ziele seien die Dörfer Nowoprokopiwka, Mala Tokmatschka und Otscheretuwate. Das sagte der Offizier Oleksander Schtupun, Sprecher der Truppen in diesem Frontabschnitt, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Die russische Luftwaffe verstärke dort zwar ihre Angriffe, Schtupun deutete dies aber als Zeichen, dass die erschöpfte russische Artillerie und Infanterie dem ukrainischen Vorstoß nicht mehr viel entgegenzusetzen habe.
Update vom 27. August, 15:38 Uhr: Russland hat mit Luftangriffen die Oblaste Charkiw und Cherson attackiert. Dadurch sollen zwei Menschen getötet worden sein, wie die zuständigen regionalen Gouverneure mitteilte. In Charkiw sei das Dorf Odnorobiwka nahe der russischen Grenze angegriffen worden, dabei sei eine 39-jährige Frau ums Leben gekommen. In Cherson sei die Ortschaft Virivka beschossen worden, dort sei eine 35-Jährige gestorben. Charkiw und Cherson sind fast täglich Angriffen russischer Streitkräfte ausgesetzt.
Anführer inhaftiert: Rechte Miliz droht in Russland mit Befehlsverweigerung
Update vom 27. August, 13.55 Uhr: Eine Truppe rechtsgerichteter russischer Paramilitärs droht angeblich mit Befehlsverweigerung im Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Anführer in Finnland inhaftiert ist. Die russische Regierung solle eine Ausreise des 36-jährigen nach Russland durchsetzen, fordert die Miliz Rusitsch. Darüber berichtete das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien ISW am Sonntag (27. August). „Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?“, hieß es auf einem Rusitsch-Kanal auf Telegram.
Der inhaftierte Russe wird verdächtigt, 2014 und 2015 bei Kämpfen in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben. Die Ukraine verlangt deshalb seine Auslieferung. Das Bezirksgericht von Vantaa bei Helsinki verlängerte am Freitag den Gewahrsam gegen den Mann, wie der finnische Rundfunk Yle berichtete. Der einschlägig bekannte Rechtsextremist sei schon im Juli wegen eines Verstoßes gegen Aufenthaltsbestimmungen festgesetzt worden. Er soll nach Angaben russischer Paramilitärs im finnischen Gefängnis bereits von Beamten des ukrainischen Geheimdienstes SBU vernommen worden sein.

DAN-Test bringt Gewissheit: Prigoschins Tod offiziell bestätigt
Update vom 27. August, 12.55 Uhr: Russische Behörden haben den Tod des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, offiziell bestätigt. Das meldete die Agentur Tass am Sonntag unter Berufung auf das Staatliche Ermittlungskomitee. Nach Identifizierung aller zehn Opfer eines Flugzeugabsturzes stehe fest, dass Prigoschin dazu gehöre.
Update vom 27. August, 11.17 Uhr: In der russischen Stadt Kursk nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Angaben der örtlichen Behörden eine Drohne auf ein Wohngebäude abgestürzt. Bei dem Vorfall in der Nacht zum Samstag (26. August) sei niemand verletzt worden, erklärte Regionalgouverneur Roman Starowoit im Onlinedienst Telegram. Auf mehreren Etagen seien Fenster zu Bruch gegangen, auch ein nahe gelegenes Universitätsgebäude sei beschädigt worden.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte derweil, in der Region Kursk und in der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Brjansk seien zwei ukrainische Drohnen abgeschossen worden.
Hohe Verluste Russlands: Kiew meldet aktuelle Zahlen
Update vom 27. August, 10.26 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Armee hat aktuelle Zahlen (Stand 27. August) zu den Verlusten der russischen Streitkräfte veröffentlicht. Demnach sind innerhalb von 24 Stunden weitere 550 Soldaten aus Russland getötet oder verwundet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen, da sie direkt von Kiews Streitkräften stammen.
- Soldaten: 260.820 (+550 zum Vortag)
- Panzer: 4396 (+6)
- Gepanzerte Gefechtsfahrzeuge: 8554 (+15)
- Artilleriesysteme: 5,403 (+24)
- Luftabwehrsysteme: 498 (+1)
- Fahrzeuge und Tanklaster: 7854 (+31)
- Kampf- und Aufklärungsdrohnen: 4378 (+11)
- Quelle: Angaben des Generalstabs der Ukraine vom 27. August 2023
- Anm.: Nach Berechnungen unabhängiger russischer Medien von Anfang Juli 2023 sind bisher im Ukraine-Krieg circa 47.000 russische Soldaten getötet worden. Diese Zahlen weichen stark von denen ab, die von ukrainischer Seite veröffentlicht werden. Der britische Geheimdienst ordnet die Zahlen hingegen mittig dieser Behauptungen ein.
Ukraine-Krieg: Kiew wehrt Luftangriffe ab
Update vom 27. August, 6.30 Uhr: Die ukrainischen Luftabwehrsysteme haben nach Angaben der Militärverwaltung in Kiew am frühen Sonntag (27. August) einen russischen Luftangriff auf die Stadt abgewehrt. Dies teilten die Behörden über Telegram mit. Nach Angaben von Anwohnern, mit denen die Nachrichtenagentur Reuters gesprochen hat, waren Explosionen in der Stadt zu hören. In der gesamten Ukraine herrscht derzeit Fliegeralarm.
Ukraine verstärkt Angriffe auf die Krim mit „völlig moderner“ Rakete
Update vom 26. August, 22.00 Uhr: Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in dieser Woche eine „neue, völlig moderne“ Rakete eingesetzt. Bei dem Angriff war ein russisches Luftverteidigungssystem vom Typ S-400 auf der Krim zerstört worden. Die in der Ukraine hergestellte Rakete funktioniere „einwandfrei“, sagte Olexij Danilow, Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, im ukrainischen Radio.
Update vom 26. August, 20.20 Uhr: Die russischen Angriffe im Ukraine-Krieg dauern an. Bis 18 Uhr Ortszeit hat es laut ukrainischem Generalstab drei Raketen-, 34 Luftangriffe und 34 Angriffe mit Raketenwerfern auf ukrainische Stellungen und Ortschaften gegeben. Derweil laufe die ukrainische Offensivoperation in Richtung Melitopol weiter, die Armee verschanze sich „an den erreichten Linien“.
Update vom 26. August, 18.15 Uhr: Ein zweites Frachtschiff ist aus dem Hafen Odessa ausgelaufen. Die „Primus“ sei auf dem Weg nach Bulgarien, teilte der ukrainische Abgeordnete Olexij Hontscharenko auf Telegram mit. Er postete ein Bild, auf dem das Schiff beim Auslaufen zu sehen sein soll. Nach dem Ende des Getreideabkommens zwischen der Ukraine und Russland wurde im Schwarzen Meer ein „humanitärer Korridor“ eingerichtet, über den Schiffe die seit Kriegsbeginn in Häfen festsitzen die Ukraine trotz russischer Drohungen verlassen können. Vergangene Woche erreichte die „Joseph Schulte“ als erstes Schiff über den Korridor Istanbul.
Drei ukrainische Piloten bei Zusammenstoß ihrer Kampfjets getötet
Update vom 26. August, 16.45 Uhr: Bei einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge sind in der Ukraine übereinstimmenden Medienberichten zufolge drei Piloten ums Leben gekommen. Im Gebiet Schytomyr seien zwei Trainingsflugzeuge des Typs L-39 in der Luft miteinander kollidiert, heißt es. Unter den Opfern ist demnach auf der unter seinem Pseudonym „Juice“ bekannte Pilot Andrij Pilschtschykow.
Update vom 26. August, 15.20 Uhr: Bei russischem Beschuss im Osten der Ukraine sind nach Angaben der dortigen Behörden zwei Menschen getötet worden. Es habe auch einen Verletzten gegeben, als ein Cafe in dem Dorf Podoly getroffen worden sei, schreibt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, auf Telegram. Die russische Armee hat in den vergangenen Wochen versucht, an der Front in der Region Charkiw vorzurücken.
Ukraine wird Vormarsch im Süden laut Kommandeur beschleunigen
Update vom 26. August, 13.40 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte gehen einem Kommandeur zufolge davon aus, die schwierigste russische Verteidigungslinie im Süden des Landes durchbrochen zu haben. Daher könnten sie nun schneller vorrücken, sagte ein im Süden kämpfender Kommandeur mit dem Decknamen Kombat der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir haben die Hauptstraßen, die vermint waren, passiert. Wir kommen zu den Linien, an denen wir vorrücken können. Ich bin sicher, dass wir von hier aus schneller vorankommen werden“, sagte Kombat.
Zuvor hatten die ukrainischen Streitkräfte erklärt, sie hätten die Nationalflagge in der Siedlung Robotyne in der südlichen Region Saporischschja, etwa zehn Kilometer südlich der Frontstadt Orichiw, gehisst. „Wir machen hier nicht halt“, hieß es. Das nächste Ziel sei die Hafenstadt Berdjansk. „Ich habe meinen Kämpfern sofort klargemacht: Unser Ziel ist nicht Robotyne, unser Ziel ist das Asowsche Meer.“ Robotyne liegt ungefähr 100 Kilometer vor Berdjansk und 85 Kilometer von der als strategisch wichtig angesehenen Stadt Melitopol. Beide werden von russischen Truppen kontrolliert.
Ukraine-Krieg: Drohnenangriff auf Region Belgorod
Update vom 26. August, 11.51 Uhr: Russischen Behörden melden einen weiteren Drohnenangriff. In der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod habe die russische Luftwaffe eine Drohne nahe dem Dorf Kupino abgeschossen, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Berichte über Verletzte oder Schäden gebe es nicht. Bei Beschuss eines anderen Dorfes, Urasowo, seien dagegen vier Menschen verletzt und Gebäude beschädigt worden.
Der Gouverneur macht die Ukraine für beide Angriffe verantwortlich. Die Regierung in Kiew äußert sich zunächst nicht. Sie nimmt in der Regel nicht Stellung zu Vorwürfen, russisches Territorium anzugreifen. Zuvor hatte es bereits Berichte über eine vereitelte Drohnenattacke auf die Region Moskau gegeben. Russland überzieht die Ukraine seit mehr als eineinhalb Jahren mit Raketen-, Drohnen- und Artillerieangriffen.
Update vom 26. August, 6.30 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge einen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt. Wie der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, in der Nacht auf Samstag im Online-Dienst Telegram mitteilte, zerstörte die russische Luftabwehr eine Drohne „im Anflug auf Moskau im Bezirk Istrinskij“. Es habe keine Opfer oder Schäden gegeben. Rettungskräfte seien vor Ort im Einsatz.
Es war die sechste Nacht in Folge, in der die Hauptstadtregion von Drohnen angegriffen wurde. Moskau wurde in der Anfangsphase des Konflikts in der Ukraine nur selten ins Visier genommen, doch in letzter Zeit haben die Angriffe zugenommen. In den vergangenen Tagen wurden sowohl die russische Hauptstadt als auch andere Regionen in Russland verstärkt Ziel ukrainischer Drohnenangriffe.
Ukrainische Medien: Drohnenangriffe auf Krim
Erstmeldung: Kiew – Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim griffen der ukrainische Geheimdienst SBU und Kiews Streitkräfte laut ukrainischen Medien mit Drohnen militärische Stellungen an. Es gebe Dutzende Tote und Verletzte, berichtete die „Ukrajinska Prawda“ am Freitag (26. August) unter Berufung auf informierte Kreise beim SBU. Veröffentlicht wurde auch ein Foto von Rauchwolken. Demnach soll die 126. Brigade der russischen Schwarzmeerflotte im Dorf Perewalnoje unweit der Krim-Hauptstadt Simferopol angegriffen worden sein. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Informationen dazu von russischer Seite gab es zunächst nicht.
Die Drohnen schlugen den Berichten zufolge unter Umgehung der russischen Flugabwehr auch in ein Munitionslager ein. Auch Militärtechnik sei schwer beschädigt worden, hieß es. Die russischen Besatzer seien auf die Spezialoperation des SBU und der ukrainischen Streitkräfte nicht vorbereitet gewesen.
Ukraine-Krieg: Selenskyj mach Druck beim Thema F-16 Kampfjets
Die ukrainische Staatsführung drängt zur Eile, um die ihr zugesagten Kampfjets vom Typ F-16 möglichst bald gegen den Aggressor Russland einsetzen zu können. „Unser Ziel ist, uns an den Zeitpunkt anzunähern, da die F-16 uns helfen, die russischen Terroristen fernzuhalten. So schnell wie möglich“, schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitagabend (25. August) auf der Plattform X, vormals Twitter. Neben den Niederlanden und Dänemark hat auch Norwegen F-16-Lieferungen an die Ukraine zugesagt.
Insgesamt geht es um Dutzende Flugzeuge. Der genaue Lieferzeitpunkt ist nicht klar. Mit den Kampfjets will die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive die Schlagkraft gegen die russischen Angriffe erhöhen und vor allem ihren Luftraum - gemeinsam mit den Flugabwehrsystemen – besser schützen als bisher. Russland hingegen droht damit, dass der Krieg durch den Einsatz der Kampfjets noch blutiger werde. (Mit Agenturmaterial)