Russland startet neue Angriffswelle im Ukraine-Krieg - trotz schwerer Verluste
Ukrainische und russische Streitkräfte liefern sich weiterhin Kämpfe um die Stadt Awdijiwka im Donbass. Offenbar kommt es nun zu einer neuen Angriffswelle.
Awdijiwka - Im Ukraine-Krieg hat Russland offenbar eine dritte Angriffswelle auf Awdijiwka eingeleitet. Das berichtet Oberst Oleksandr Shtupun, Sprecher der Tavriisk-Gruppe, einer Einheit der ukrainischen Armee. Dabei wird erwartet, dass die russischen Streitkräfte ihre Artillerievorbereitungen für die Angriffe intensivieren.
„Wir erwarten die dritte Angriffswelle - einen Versuch, Awdijiwka einzukreisen. Wir warten, bereiten uns vor“, sagte er am Samstag, dem 18. November, am Rande eines Spendenmarathons im ukrainischen Fernsehen. Das berichtet die Ukrainska Pravda.
Wachsender Druck für ukrainische Armee: Russische Truppen starten wohl erneuten Angriff auf Awdijiwka
Interessanterweise setzten die russischen Streitkräfte in den letzten zwei Tagen laut Shtupun in Richtung Awdijiwka keine schweren Militärausrüstungen aktiv ein, verringerten den Einsatz von Luftfahrzeugen und setzten vermehrt auf Infanterie. Dennoch haben die ukrainischen Streitkräfte demnach mit wachsendem Druck zu kämpfen, da Russland auf den Industriekomplex in Awdijiwka vorrückt.

Trotz der intensiven Angriffe halten sich die ukrainischen Truppen in der Region Awdijiwka offenbar standhaft. „Unsere Verteidiger halten die Verteidigung in Richtung Awdijiwka fest“, bemerkte auch General Oleksandr Tarnavskyi, Kommandeur der OSGT Tavria. Russland führte laut Tarnavskyi zehn Luftangriffe, vier Raketenangriffe, 51 Kampfeinsätze und 839 Artilleriebeschüsse durch. Die russischen Gesamtverluste beliefen sich demnach an einem Tag auf 531 Soldaten. 36 Einheiten Militärtechnik wurden zudem zerstört.
Die Analyse des Instituts für Kriegsstudien (ISW) deutet ebenfalls darauf hin, dass die ukrainischen Truppen in der Nähe von Awdijiwka einen Gegenangriff gestartet und Fortschritte erzielt haben. Weitere Geolokalisierungsdaten vom 19. November zeigen demnach, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Nähe der Eisenbahn südöstlich von Stepove (drei Kilometer nordwestlich von Awdijiwka) vorgerückt sind.
Schwere Verluste für Russland im Kampf um Awdijiwka
Zudem berichtet das ISW, dass die russischen Truppen offensive Operationen in der Nähe von Awdijiwka durchgeführt haben, jedoch am 19. November keinen bestätigten Erfolg erzielen konnten. Auch Oberst Shtupun stellte fest, dass die russischen „Storm“ und „Storm-Z“-Einheiten weiterhin erhebliche Verluste erleiden und nur etwa 10 bis 15 Prozent des ursprünglichen Personals einiger Einheiten übrig bleiben.
Die Situation bleibt komplex und volatil, mit beiden Seiten, die weiterhin militärische Operationen durchführen. Die Rolle des russischen Militärs ist dabei von zentraler Bedeutung. Während die ukrainischen Streitkräfte ihre Angriffsoperationen in Richtung Melitopol fortsetzen, bleibt die Frage offen, welche Auswirkungen die weiteren Entwicklungen auf die regionale Sicherheit und Stabilität haben werden. (tu)
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