Update 14.18 Uhr: Der am Montag offiziell ins Amt eingeführte neue ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Ende des Konflikts in der Ostukraine zu seiner ersten Priorität erklärt. "Unsere erste Aufgabe ist eine Waffenruhe im Donbass", sagte der 41-Jährige in seiner Antrittsrede im Parlament in Kiew. Zugleich kündigte Selenskyj die Auflösung des Parlaments an, in dem der Politik-Neuling derzeit über keine eigene Mehrheit verfügt.
"Ich gelobe, die Souveränität und die Unabhängigkeit der Ukraine zu wahren", sagte der frisch vereidigte Staatschef bei der feierlichen Amtsübergabe. "Wir haben diesen Krieg nicht begonnen, aber es liegt an uns, ihn zu beenden", sagte er mit Blick auf den Konflikt mit prorussischen Separatisten im Osten des Landes, in dem bereits mehr als 13.000 Menschen getötet wurden.
Selenskyj bekräftigte, dass die Ukraine weder die Annexion der Krim durch Russland anerkenne noch die von den Separatisten ausgerufenen Republiken in der Ostukraine. "Die Krim und der Donbass sind ukrainisches Land", betonte er.
Kiew - Hintergrund ist, dass Selenskyj keine eigene Mehrheit im Parlament hat, um Reformen durchzusetzen. Ursprünglich waren die Wahlen für Oktober vorgesehen.
Der Präsident kündigte außerdem an, die Immunität der Abgeordneten aufzuheben sowie eine Initiative gegen Bereicherung im Amt zu einzuleiten. Zudem will er den Geheimdienstchef und den Generalstaatsanwalt entlassen.
Der 41-Jährige ist der jüngste Präsident, den das Land je hatte. Er steht für einen proeuropäischen Kurs. Der Schauspieler, der jahrelang in einer Fernsehserie den Präsidenten gespielt hatte, löst den abgewählten Oligarchen Petro Poroschenko ab.
Einige ranghohe Politiker hatten bereits in den vergangenen Tagen ihren Rücktritt erklärt, darunter Außenminister Pawel Klimkin. Der Verteidigungsminister Stepan Poltorak trat am Montag kurz nach der Rede zurück.
Bereits am Freitag hatte die Regierungspartei Volksfront des früheren Regierungschefs Arsenij Jazenjuk angekündigt, aus der Koalition auszutreten. Selenskyj legte am Montag der gesamten Regierung den Rücktritt nahe.
Alle bisherigen Entwicklungen in der Ukraine seit der Wahl von Selenskyj können sie in unserem Ticker nachlesen.
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dpa/AFP