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Umfrage-Dämpfer für Grüne - Union wieder im Aufwind

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Ist die Luft nun raus? Die Umfrage-Werte der Grünen sanken zuletzt leicht.
Ist die Luft nun raus? Die Umfrage-Werte der Grünen sanken zuletzt leicht. © picture alliance/dpa / Kay Nietfeld

Die Hälfte der Legislaturperiode ist beendet. Der Blick auf die nächste Bundestagswahl offenbart: Eine Regierung ohne Unions-Beteiligung geht nicht.

Update vom 19. Juli 2019:

CDU/CSU und Grüne liegen im ZDF-"Politbarometer" weiter klar vorn. Die Unionsparteien verbesserten sich in der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen um einen Punkt auf 28 Prozent, die Grünen büßten einen Punkt ein und lagen bei 25 Prozent. Die SPD verlor einen Punkt und kam auf 13 Prozent, die AfD erhielt ebenfalls einen Punkt weniger und erreichte zwölf Prozent.

FDP und Linke kämen jeweils auf acht Prozent, beide Parteien verbesserten sich um je einen Prozentpunkt. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen weiterhin als einziges Zweier-Bündnis eine klare Mehrheit.

Umfrage-Dämpfer für Grüne: Plötzlich „Deutschland-Koalition“ möglich

Update vom 18. Juli 2019: Wochenlang waren die Grünen von einem Hoch zum nächsten geeilt, doch nun erhält der Höhenflug einen Dämpfer: Im Meinungstrend des Umfrageinstituts Insa liegt die Partei nach der neuesten Erhebung bei nur noch bei 23 Prozent - ein Prozentpunkt weniger als bei der letzten Erhebung des Instituts Anfang Juli. 

Auch CDU/CSU sind in diesem Vergleich von 27 Prozent auf derzeit 26 Prozent gefallen. Die krisengebeutelte SPD dagegen hat um einen halben Prozentpunkt auf 14 Prozent zugelegt. Auch die AfD erhält nach der Insa-Umfrage 14 Prozent, genau wie eine Woche zuvor. Die FDP und die Linke klettern ebenfalls um einen beziehungsweise einen halben Prozentpunkt auf jeweils neun Prozent. Sonstige bleiben bei fünf Prozent.

„Trotz anhaltend schwacher Werte kann ohne und gegen die Union nicht regiert werden. Es ist bereits fünf Wochen her, dass die Grünen vor der Union lagen. Die Spitze des Grünen-Hypes ist vorbei“, sagte Insa-Chef Hermann Binkert der Bild, für die das Institut wöchentlich den repräsentativen Wahlcheck erstellt.

Ohne CDU/CSU geht es also nicht. Dennoch ergeben sich nach der Umfrage völlig neue Koalitionsmöglichkeiten, die es auf Bundesebene noch nie gegeben hat. Schwarz-Grün etwa ginge, genauso wie die „Deutschland-Koalition“ aus CDU/CSU, SPD und FDP. Beide Koalitionen kämen auf die erforderliche parlamentarische Mehrheit. Union und SPD wären mit zusammen 40 Prozent jedoch nicht regierungsfähig.

Für den Wahlcheck hat das Umfrageinstitut Insa zwischen dem 12. und dem 15. Juli 2.043 Menschen befragt.

InstitutDatumCDU/CSUSPDGRÜNEFDPLINKEAFDSONSTIGE
Forschungsgruppe Wahlen (ZDF)19.07.201928 132588126
Insa (Bild)15.07.201926142399145
Emnid13.07.201926152489135
Insa (Bild)08.07.20192713,52488,5145

SPD laut Emnid-Umfrage wieder drittstärkste Kraft vor der AfD

Erstmeldung vom 14. Juli: Die Debatte über die Kanzler(innen)-Frage schwelt in der Union bereits seit längerem. Doch am Ende könnte es ganz anders kommen: Kurz vor Beginn der zweiten Hälfte der Legislaturperiode scheint nun plötzlich sogar eine Regierung ohne Beteiligung der im Grunde letzten Volkspartei möglich - und das aufgrund des aktuellen Koalitionspartners.

Denn in der neusten Emnid-Umfrage macht die SPD zwei Prozent gut und stellt mit 15 Prozent wieder die drittstärkste Kraft vor der AfD, die von 14 auf 13 Prozent abrutschte. Ganz vorne bleibt bei der Erhebung im Auftrag der Bild am Sonntag alles beim Alten: Die Union würde aktuell 26 Prozent der Stimmen einheimsen, die Grünen verharren in ihrem Höhenflug bei 24 Prozent. Einstellig bleiben die Linken mit unverändert neun Prozent sowie die FDP, die von sieben auf acht Prozent zulegt.

Grüne, SPD und Linke hätten minimale Mehrheit

Damit wäre eine grün-rot-rote Regierung mit minimaler Mehrheit möglich. Zusammen würden Grüne, SPD und Linke 302 von 598 Abgeordnete stellen. Ansonsten scheinen nur Konstellationen mit Union möglich: So würden CDU/CSU gemeinsam mit Grünen genauso auf 315 Sitze kommen wie in einem - unwahrscheinlich - Bündnis mit SPD und Linken. Dazu käme Schwarz-Rot-Gelb mit 308 Sitzen.

Drei weitere Bündnisse wären nur in Zusammenarbeit mit der AfD mehrheitsfähig: Eine Koalition der Rechtspopulisten mit Union und SPD würde 340 Abgeordnete stellen, mit Union und Linken wären es 303 und mit Grünen und SPD 327. Bislang lehnen jedoch alle Bundestagsparteien eine Zusammenarbeit mit der AfD ab.

Große Koalition wäre weit entfernt von einer Mehrheit

Auf jeden Fall dürfte eine Koalitionsbildung wieder einige Zeit in Anspruch nehmen. Eine Große Koalition käme etwa nur auf 258 Sitze - also deutlich zu ewig für eine Mehrheit, die bei 300 Abgeordneten erreicht ist. Für die Umfrage hatte Emnid zwischen dem 4. und 10. Juli 2377 Wahlberechtigte telefonisch kontaktiert.

Die SPD ist derzeit auf der Suche nach einem oder einer neuen Vorsitzenden - die Bewerbungsfrist, die auch für Duos gilt, endet am 1. September. Bundeskanzlerin Angela Merkel sorgt mit mehreren Zitteranfällen für Aufsehen und Diskussionen über ihren Gesundheitszustand. Wir erklären, was Merkel als Kanzlerin verdient.

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