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Die andere Art von Terror: USA ergreifen sofortige Maßnahme gegenüber saudischen Soldaten

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Von: Patrick Freiwah

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Zeremonie nach tödlichen Schüssen auf US-Militärstützpunkt
Zeremonie nach tödlichen Schüssen auf US-Militärstützpunkt. © dpa / Cliff Owen

Die USA pflegen eine intensive Partnerschaft mit dem Wüstenstaat Saudi-Arabien - inklusive enger personeller Verknüpfung. Nun wird das Bündnis auf eine harte Probe gestellt.

Washington/Florida - Nach den jüngsten tödlichen Zwischenfällen auf Militärstützpunkten in den USA ergreift das amerikanische Verteidigungsministerium sofortige Maßnahmen hinsichtlich der Partnerschaft mit Saudi-Arabien. Die enge Zusammenarbeit der Einheiten der US Army mit denen des politischen Verbündeten aus der Wüste wird intensiv beleuchtet. Damit reagiert das US-Militär auf den Schusswaffenangriff eines saudi-arabischen Legionärs am vergangenen Freitag in Florida.

Schon seit geraumer Zeit sind die beiden Nationen enge Verbündete, speziell im Hinblick auf das beiderseitig angespannte Verhältnis gegenüber dem Iran. 2017 unterzeichneten die Länder ein milliardenschweres Rüstungsabkommen.

„Nation des Bösen“: Araber tötet amerikanische Soldaten

Ein 21-Jähriger hatte auf einem Marinefliegerstützpunkt im Bundesstaat Florida in einem Unterrichtsgebäude der US-Armee das Feuer eröffnet, woraufhin drei amerikanische Soldaten getötet wurden. Weitere acht Personen wurden bei der Attacke verletzt, ehe der junge Mann namens Mohammed al-Schamrani von der Polizei umgebracht wurde. Wie anschließend bekannt wurde, veröffentlichte der Todesschütze des Angriffs zuvor ein den USA gegenüber kritisches Manifest bei Twitter, in dem er die Vereinigten Staaten als „Nation des Bösen“ bezeichnete.

Die Bundespolizei FBI ermittelt in Richtung Terroranschlag, offiziell wollte man dieses Urteil jedoch noch nicht fällen. Robert O'Brien, Sicherheitsberater im Weißen Haus, äußerte gegenüber dem TV-Sender CBS keine Zweifel: "Mir scheint das ein Terroranschlag zu sein." Wie die zuständige FBI-Ermittlerin Rachel Rojas schilderte, gehe es derzeit vorrangig darum, ob al-Schamrani alleine handelte oder Mitglied eines Netzwerks war, von dem eine größere Gefahr ausgehe.

USA: Bleibt Ausbildungsprogramm für saudische Soldaten bestehen?

Die Schießerei war bereits die zweite innerhalb weniger Tage: Kurz vor der Attacke in Pensacola/Florida hatte ein weiterer saudischer Soldat auf dem Marinestützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii zwei US-Soldaten erschossen. Abgeordnete machen sich nach den jüngsten Übergriffen für ein sofortiges Ende des Ausbildungsprogramms für saudi-arabische Soldaten in den USA stark: Senator Lindsey Graham von den Republikanern sagte gegenüber Fox News: "Wir müssen das Programm aussetzen, bis wir herausgefunden haben, was passiert ist." Außerdem fordern Politiker, dass diejenigen Legionäre, die eine Pilotenausbildung absolvieren, erstmal nicht mit Kampfflugzeugen abheben dürfen.

Nicht nur Soldaten von Saudi-Arabien befinden sich in den USA zu Trainingszwecken, umgekehrt sind auch viele US-Soldaten in dem Wüstenstaat stationiert. Der Hauptgrund ist die angespannte Lage am persischen Golf. 

PF

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