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Eskalation nach Floyd-Tod: Weiterer Afroamerikaner von Polizist getötet - danach brennt der Tatort lichterloh

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Nach George Floyd stirbt in den USA ein weiterer Schwarzer durch die Polizei - in Atlanta eskaliert die Situation.

Update vom 14. Juni, 13.18 Uhr: Nach dem Tod eines weiteren Schwarzen durch die US-Polizei eskaliert die Lage in der US-Metropole Atlanta: Am späten Samstagabend brannte dort ein Schnellrestaurant für etwa eine Stunde lichterloh. Am Tag zuvor war vor diesem Restaurant der 27-Jährige Rayshard Brooks (siehe vorheriges Update) von einem Polizisten niedergeschossen worden.

Die Feuerwehr twitterte während ihres Einsatzes: „Das Restaurant steht voll in Brand und grenzt an eine Tankstelle. Keine Berichte von jemandem innerhalb des Gebäudes.“ Löschkräfte konnten wegen einer Vielzahl von Demonstranten erst spät zu dem Gebäude vordringen. 

Nach Angaben von CNN unter Berufung auf einen Polizeisprecher wurde der Beamte, der die tödlichen Schüsse abgegeben hatte, entlassen sowie der zweite Beamte vorläufig suspendiert.

Zwischenzeitlich kam es bei Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in mehreren US-Städten auch zu Bränden und Plünderungen. US-Präsident Donald Trump hatte das Recht auf friedliche Proteste wiederholt betont, sich aber auch eine harte Linie der Einsatzkräfte verlangt.

Nicht erst seit dem Fall George Floyd drückt eine bestimmte Geste, auch im Sport, Protest gegen Polizeigewalt aus. US-Präsident Donald Trump ist von ihr nicht angetan. Hält Trump sie nun für „respektlos“?

Unruhen in den USA: Trump fordert harte Linie gegen „hässliche Anarchisten“

Update vom 14. Juni, 9.16 Uhr: In den USA ist erneut ein Schwarzer bei einem Polizeieinsatz getötet worden. Als Reaktion auf die tödlichen Polizeischüsse auf den 27-jährigen Rayshard Brooks in Atlanta trat die Polizeichefin der Großstadt, Erika Shields, zurück. Brooks' Tod löste in der Stadt zusätzliche Anti-Rassismus-Proteste aus.

Unruhen in den USA: Trump fordert harte Linie gegen „hässliche Anarchisten“

Erstmeldung vom 12. Juni: Seattle -  US-Präsident Donald Trump* hat den Tod des Schwarzen George Floyd* mehrfach verurteilt und das Recht auf friedliche Demonstrationen betont. Kritiker werfen ihm aber vor, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren. Die anhaltenden Proteste wegen Floyds Tod hat Trump bislang vor allem unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit kommentiert.

Trump zu Unruhen nach Tod von George Floyd: „Das ist kein Spiel“

Dies tat Trump nun auch mit Blick auf die US-Großstadt Seattle. Dort haben Demonstranten nach Tagen des Protests und der Auseinandersetzungen mit der Polizei unweit des Kapitols eine „autonome Zone“ eingerichtet. 

Trump twitterte daraufhin an den Gouverneur des Bundesstaates Washington, Jay Inslee, und Seattles Bürgermeisterin Jenny Durkan gerichtet: „Nehmt JETZT eure Stadt zurück. Wenn ihr es nicht tut, werde ich es tun. Das ist kein Spiel.“ Der Präsident verlangte von den beiden Demokraten, „hässliche Anarchisten“ unverzüglich zu stoppen. Trump warf den Behörden vor, sie hätten Seattle „Terroristen“ überlassen. 

Gouverneur von Washington zu Trump:  „Sollte sich heraushalten“

Durkan und Inslee reagierten bereits am Mittwoch auf erste Tweets von Trump. „Ein Mann, der überhaupt nicht regieren kann, sollte sich aus den Angelegenheiten des Staates Washingtons heraushalten“, schrieb der Gouverneur. 

Durkan twitterte: „Bring uns alle in Sicherheit. Geh zurück in deinen Bunker.“ Damit spielte sie darauf an, dass Trump während wütender Proteste in der Hauptstadt Washington Ende Mai zeitweise im Bunker des Weißen Hauses war. Trump hatte die Darstellung zurückgewiesen, sich dort aus Sicherheitsgründen aufgehalten zu haben.

Unruhen in den USA: Seattle sperrt Zone für Autos

Die Behörden in Seattle bestritten Berichte, wonach linksradikale Aktivisten hinter der Einrichtung der „autonomen Zone“ stehen. Am Donnerstag wirkte die Stimmung dort entspannt. Viele Menschen, unter ihnen Familien mit Kindern, spazierten durch die für Autos gesperrten Straßen. Für Aufregung sorgte der Versuch zweier Polizisten, zu einer derzeit geschlossenen Wache in der „autonomen Zone“ vorzudringen. Die Demonstranten versperrten ihnen den Weg.

Die landesweiten Proteste gegen Rassismus* und Polizeigewalt waren durch den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd ausgelöst worden. Der 46-Jährige war Ende Mai in Minneapolis ums Leben gekommen, nachdem der weiße Polizist Derek Chauvin* ihm fast neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt hatte. 

dpa/AFP/frs

Unterdessen soll Starbucks seinen Mitarbeiterin in Zusammenhang mit den Protesten einen Dresscode in den Filialen vorschreiben.

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