Konkurrent für Trump: Ex-Vertrauter Christie will selbst ins Weiße Haus
Chris Christie will sich bei den Vorwahlen der Republikaner zur Präsidentschaftswahl bewerben. Er ist einer der schärfsten Kritiker von Donald Trump.
Washington – Donald Trump muss im Rennen ums Weiße Haus gegen einen neuen Konkurrenten antreten. Chris Christie, ehemaliger Gouverneur des US-Bundesstaats New Jersey, will mehreren US-Medienberichten zufolge kommende Woche seine Bewerbung für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner öffentlich machen. Dabei ist der 60-Jährige besonders für Trump kein Unbekannter – und vor allem kein Freund.
Kampf ums Weiße Haus: Ehemaliger Gouverneur Chris Christie will gegen Trump antreten
Christie war bereits bei den Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2016 angetreten, zog seine Kandidatur nach schlechten Ergebnissen bei der aber zurück. Damals schloss er sich dem späteren Vorwahlsieger Trump an und leitete nach dessen Sieg im November 2016 vorübergehend das Übergangsteam, das den Machtwechsel vorbereiten sollte. Christie unterstützte Trump, der nun wegen Tonbandaufnahmen zu seinem Umgang mit Geheimdokumenten im Fokus steht, weiterhin, vorübergehend war er auch für ein Ministeramt im Gespräch. Dazu sollte es schlussendlich aber nie kommen. Bis heute wird vermutet, dass ein Grund dafür die „Brigdegate“-Affäre ist, die Christie aus seinen Zeiten als Gouverneur nachhängt.

Aus einem ehemaligen Vertrauten Trumps entstand einer seiner schärfsten Kritiker. Nach jahrelanger Unterstützung distanzierte sich Christie ab 2019 enttäuscht immer mehr von Trump, nachdem er sich der Washington Post zufolge mit keiner von Trumps angebotenen Positionen zufrieden gezeigt hatte, sowie über mangelten Kontakt mit seinem damaligen Freund klagte. Die Feindseligkeit spitzte sich über die Jahre zu. Erst kürzlich bezeichnete er den Ex-Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als „Feigling“ und „Marionette“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Donald Trumps Ex-Vertrauter Christie will neuer US-Präsident werden - Hat er eine Chance?
„Christie hat, vielleicht mehr als jeder andere republikanische Politiker, eine Beziehung zu Trump, die viele Facetten hat“, schrieb die Washington Post im Mai über den 60-Jährigen, der nun im Vorwahlkampf der Republikaner zum direkten Rivalen des Ex-Präsidenten wird. Trump hatte bereits vergangenen November verkündet, bei den Präsidentenwahlen 2024 noch einmal antreten zu wollen.

Das Bewerberfeld der Republikaner ist mittlerweile deutlich gewachsen. Der vermutlich gefährlichste innerparteiliche Trump-Rivale ist vermutlich Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der seine Bewerbung vergangene Woche offiziell machte. Auch die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley, der afroamerikanische Senator Tim Scott und der frühere Gouverneur des Südstaates Arkansas, Asa Hutchinson, wollen in der Vorwahl antreten. Selbst Trumps früherer Vizepräsident Mike Pence erwägt inzwischen eine Kandidatur. Unter allen Bewerbern liegt Trump in parteiinternen Umfragen weit vorne. (nz/dpa/afp)