Wenn Sie vermuten, dass Ihnen ohne Ihr Wissen Drogen verabreicht wurden, sollten Sie schnellstmöglich zum Arzt gehen. Lassen Sie sich behandeln und die Beweise sichern. K.o.-Tropfen können nur 12 Stunden lang im Urin nachgewiesen werden. Informieren Sie die Polizei, damit diese eine gerichtsverwertbare Untersuchung des Urins anordnen kann.
Wenn Sie den Verdacht haben, sexuell missbraucht worden zu sein, müssen auch hier Beweise gesammelt werden. Gehen Sie ins Krankenhaus oder zu Ihrem Gynäkologen. Neben der Beweissicherung wird Sie der Gynäkologe auch auf ansteckende Geschlechtskrankheiten untersuchen. Zudem kann er Sie über einen HIV-Test informieren und Ihnen bei Bedarf die „Pille danach” verschreiben.
Auch wenn es die Situation noch unangenehmer macht, als sie ohnehin schon ist: Waschen Sie sich vor der Untersuchung nicht, um nicht versehentlich Beweise zu entfernen. Dasselbe gilt für Ihre Kleidung. Darauf könnten DNA-Spuren des Täters zu finden sein. Packen Sie die Kleidung ungewaschen in eine saubere Tüte und bringen Sie diese zur Polizei.
Wie viele Menschen in Deutschland werden zum Opfer von K.o.-Tropfen? Darüber gibt es keine verlässliche Statistik. Denn die Dunkelziffer ist sehr hoch. Das hat verschiedene Gründe. Da sich die Betroffenen nicht mehr erinnern können, was passiert ist, halten viele die Symptome für einen normalen Kater. Es gibt aber auch Menschen, die sich für den Vorfall schämen und sich deshalb nicht an einen Arzt oder die Polizei wenden. Diese Sorge ist unbegründet. Die Opfer trifft keine Schuld. Sie haben sich nicht falsch verhalten. Verantwortlich sind nur die Täter. Auch wenn die Situation extrem belastend ist, sollten sich Opfer nicht davor scheuen, zur Polizei zu gehen. Nur so besteht die Chance, dass gegen den Täter ermittelt wird und er zur Verantwortung gezogen werden kann.
Oft sind die Betroffenen aber auch so traumatisiert von dem Erlebten, dass sie deshalb schweigen.
Wenn Sie vermuten, dass Ihnen ohne Ihr Wissen Drogen verabreicht wurden, zögern Sie nicht und rufen Sie die Polizei. Lassen Sie sich schnellstmöglich testen, um Beweise zu sichern. Auch wenn Sie erst später verstehen, was passiert ist, sollten Sie sich frühzeitig bei der Polizei melden.
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen”: 116 016
Opfertelefon des Weißen Rings: 116 006
*aus dem deutschen Telefon- und Mobilfunknetz
Da ein körperlicher Übergriff von den meisten Opfern als sehr belastend empfunden wird, ist eine Psychotherapie empfehlenswert, um das Erlebte zu verarbeiten.
K.o.-Tropfen Schutz-Armband
Mit diesen Papierarmbändern (zwölf Stück mit 24 Tests) können Sie Ihr Getränk auf das K.o.-Mittel Gamma-Hydroxybuttersäure testen. Die Zuverlässigkeit des Tests wurde von unabhängigen Laboren und Studien wissenschaftlich bestätigt. Geben Sie einfach ein paar Tropfen Ihres Getränks auf den Teststreifen. Wenn dieser sich blau färbt, enthält Ihr Drink die gefährlichen Tropfen.
CYD – Check Your Drink Teststreifen
Mithilfe dieser Teststreifen (fünf Tests) können Sie innerhalb weniger Minuten Ihr Getränk auf GHB und Ketamin testen. Die Verpackung ist so klein, dass sie in jede Handyhülle, Hosen- oder Handtasche oder in die Geldbörse passt.
Anti-Drogen-Glasschutz
Selbst wenn Sie Ihr Glas in der Hand halten – oft sind die Täter so schnell, dass Sie es nicht bemerken, wie sie K.o.-Tropfen oder andere Drogen in Ihr Glas mischen. Ein Anti-Drogen-Glasschutz ist aus diesem Grund empfehlenswert. Lassen Sie Ihr Getränk dennoch nicht unbeaufsichtigt.
Flaschenschloss mit Zahlenkombination
Halten Sie Ihre Flasche mit einem Flaschenschloss geschlossen. So muss ein potenzieller Täter erst einmal einen Zahlencode knacken, um an Ihr Getränk zu kommen.