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Schmal wie Zigarren oder flach wie Flundern waren die Rennmaschinen von Abarth. Die rote Rakete namens Abarth 1000 Monoposto zeigt, wie besessen Carlo Abarth war. Jahrelang war er keine Rennen mehr gefahren, aber dann reizte es ihn doch wieder. Anlass war der 100. Firmenrekord, den Carlo selbst erfahren wollte. Und so hungerte er anno 1965 über 30 Kilogramm herunter, um in die Power-Zigarre zu passen.
Das ehemalige Formel-2-Auto war mit einer 998ccm-Maschine und 105 PS ausgestattet, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 225 Stundenkilometer. Carlos Strategie ging auf. Obwohl die Konkurrenz von BMW und Porsche mehr Leistung aufbieten konnte, holte er sich auf der Strecke von Monza die Beschleunigungsrekorde auf der Viertelmeile und auf der 500-Meter-Distanz.
Fast in Vergessenheit geraten ist eine Kult-Automarke, die ebenfalls zu Fiat gehörte. Autobianchi gibt es seit 1995 nicht mehr. Damals allerdings spielte sie eine große Rolle. Mit dem A112 wollte man auf den großen Erfolg von Mini reagieren. Und Abarth frisierte die fahrende Einkaufstasche für vier Personen noch auf. Der Mini-Rivale kam Anfang der Siebziger Jahre auf den Markt und hatte immerhin 58 PS. Auch der Innenraum war sportlich gehalten mi zusätzlichen Instrumente wie einem Manometer oder einer Öltemperaturanzeige.
Einer der erfolgreichsten Abarth-Rennwagen war der Fiat 124 Rally Group 4. Zweimal Europameister (1972 und 1975 und viermal Vize bei der Konstrukteursweltmeisterschaft (1972 bis 1975). Aluminium-Türen, Dach und Motorhaube aus Fiberglas – so senkte man schon damals das Fahrzeuggewicht. Zusammen mit den 200 PS aus der 1,8-Liter-Maschine war dieser 124er eine echte Rakete.
Diesel und Motorsport – das muss kein Widerspruch sein: Schon 1977 wollte man bei Abarth beweisen, wie leistungsfähig so ein Selbstzünder ist. Drei Teams jeweils in einem aufgemotzten Fiat 131 starteten in England beim London-Sydney-Marathon. Immerhin zwei kamen 30.000 Kilometer weiter tatsächlich in der australischen Küstenstadt an. Nach 45 Tagen Nonstop-Fahrt. Und ein Team hatte sogar in der Diesel-Kategorie gewonnen.
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Zum Schluss noch ein Sprung in die Neuzeit. Mit dem 595 Esseesse legt Abarth zum Firmenjubiläum nochmal nach. Der 180-PS-Flitzer mit seinen 250 Nm Drehmoment wurde für diese Auflage vor allem optisch getunt. Neue Rennsitze, viel Carbon im Inneren. Und die weißen 17-Zoll-Sportfelgen prägen das äußere Erscheinungsbild. Dazu neue Brembo-Bremsen und eine, man muss schon sagen, sensationell klingende Auspuffanlage von Akrapovic – fertig ist das neue Mitglied der Skorpion-Familie. Der nächste Stich von Abarth. Warum der Skorpion zum Firmenlogo wurde? Carlo Abarth wurde im Sternzeichen des Skorpions geboren.
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Rudolf Bögel