Datenschutzbeauftragter watscht VW ab: „Völlige Unfähigkeit zur Kommunikation“
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat bei VW ein E-Auto bestellt. Geliefert wurde es seit einem Jahr nicht – dafür bekommt er jede Menge Werbung.
Wolfsburg – Ein Auto kaufen ist aktuell nicht immer ein Spaß: Die Lieferzeiten für Neuwagen sind teils sehr lang, Schnäppchen sind Dank geringer Rabatte Mangelware und auch Gebrauchtwagen sind knapp und teuer. Um den Service von Herstellern und Händlern steht es ebenfalls nicht immer zum Besten: Vor einiger Zeit regte sich GRIP-Moderator Matthias Malmedie (46) in einem mehr als 20-minütigen YouTube-Video über die miese Behandlung in einem Autohaus auf. Nun hat auch der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber (54) seine Erfahrungen beim Kauf eines Fahrzeugs gemacht – und die sind alles andere als berauschend.

Datenschutzbeauftragter watscht VW ab: „Völlige Unfähigkeit zur Kommunikation“
Seinem Ärger machte der Bundesdatenschutzbeauftragte nun auf Twitter Luft. Wie er dort berichtet, habe er vor mehr als einem Jahr ein Elektroauto bei VW bestellt – doch bis heute sei das Fahrzeug jedoch nicht geliefert worden. Vor allem stört ihn allerdings der mangelnde Service, beziehungsweise die Kommunikation des Wolfsburger Autobauers.
Datenschutzbeauftragter watscht VW ab: Werbemails statt Infos zum bestellten Auto
Weder der „vermittelnde Händler“ noch VW selbst habe ihm aktiv Informationen zu seiner Bestellung zukommen lassen: Weder zum ursprünglichen Liefertermin, noch sonst irgendwann. Selbst auf Nachfrage bekomme er keine echten Details zum Stand seines Kaufs. E-Mails von VW erhältUlrich Kelber allerdings dennoch – mit Werbung und PR-Inhalten.
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Datenschutzbeauftragter watscht VW ab: Kommunikationsunfähigkeit macht ihn „wahnsinnig“
Was ihn ebenfalls ärgert: Er müsse mit ansehen, „dass man beim teureren Abo-Modell das Fahrzeug sofort haben kann.“ Die „offizielle Ausrede“ von VW laut Kelber: Bei den Fahrzeugen handele es sich um Vorführwagen. „Mag stimmen, aber diese werden nach Abo-Vermittlung dann ja durch Neuwagen ersetzt“, schreibt der Bundesdatenschutzbeauftragte.
Er wisse durchaus, dass auch andere Hersteller mit Chip-Mangel und Lieferkettenproblemen zu kämpfen haben, wenn auch nicht so extrem wie Volkswagen, schreibt Kelber. „Aber diese völlige Unfähigkeit zur Kommunikation im Zeitalter von CRM macht mich einfach wahnsinnig.“ Nun denkt der 54-Jährige darüber nach, das nächste Modell bei einem anderen Hersteller zu kaufen. „Es wäre mein erster Volkswagen“, schreibt der Bundesdatenschutzbeauftragte, und „wenn das so unprofessionell weitergeht, sicherlich auch der Letzte.“