Geringes Risiko: Falschparken kann sich laut Studie lohnen
In vielen Fällen rechnet sich laut einer Studie der Verzicht auf den Kauf eines Parktickets – denn das Risiko, erwischt zu werden, ist gering.
Freiburg – Falschparken kann Autofahrer teuer zu stehen kommen – speziell, wenn man sein Fahrzeug unerlaubterweise auf einem Supermarktparkplatz abstellt. Inzwischen ist es sogar möglich, Falschparker durch Smartphone Apps zu melden. Die meisten Fahrzeuglenker wollen allerdings keinen Strafzettel riskieren – und kaufen sich deshalb auf den entsprechend gekennzeichneten Flächen einen Parkschein. Dennoch kann es sich lohnen, auf das Parkticket zu verzichten – das hat nun eine Studie der Hochschule München (HM) ergeben.

Geringes Risiko: Falschparken kann sich laut Studie lohnen
Als Forschungsobjekt diente den Experten die Stadt Freiburg. Datengrundlage waren sämtliche registrierten Parkvergehen des Jahres 2019 – insgesamt mehr als 180.000 Fälle. Mit enthalten waren jeweils Ort und Zeit der Parkverstöße – und auch die Dienstpläne mit den Kontrollbezirken standen den Forschern von der HM zur Verfügung. Ziel war es, herauszufinden, wie wahrscheinlich es für Falschparker ist, erwischt zu werden.
Geringes Risiko: „Ökonomisch gesehen rechnet es sich also häufig falsch zu parken“,
Das Ergebnis der HM-Studie ist ziemlich eindeutig: In vielen Stadtteilen ist das Risiko, einen Strafzettel zu bekommen, sehr gering –besonders außerhalb des Zentrums. Daher lohnt sich tatsächlich in vielen Fällen auf einen Parkschein zu verzichten – auch wenn es natürlich moralisch gesehen nicht in Ordnung ist. „Ökonomisch gesehen rechnet es sich also häufig falsch zu parken“, erklärt Professor Andreas Humpe von der Fakultät für Tourismus.
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Falschparken kann sich laut Studie lohnen – Lösung laut Experte: Strafen erhöhen
Für die Kommunen ist dieses Ergebnis natürlich problematisch – eine Lösung jedoch nicht ganz einfach. Beispielsweise könnte man nun mehr kontrollieren, doch auch das kostet zusätzliches Geld. In Berlin will man sich deshalb mit dem Einsatz von Technik helfen – sogenannte ScanCars sollen auf Parksünder-Jagd deutlich effizienter sein als Fuß-Patrouillen. Laut den HM-Forschern scheidet auch eine mögliche weitere Lösung aus: Die Parkgebühren so stark zu senken, dass Falschparken wirtschaftlich unrentabel wird – denn das würde den Individualverkehr weiter fördern, was nicht erwünscht ist.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Laut Professor Humpe von der Hochschule München gibt es daher eigentlich nur eine Lösung: „Die einzig logische Konsequenz ist es daher, die Strafen zu erhöhen.“ Allerdings sind diese über die Bußgeldkatalog-Verordnung bundesweit geregelt und können von den Städten nicht individuell angepasst werden.