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Ex-„aspekte“-Chef Wolfgang Herles: „Ich werde mir kein E-Auto andrehen lassen“

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Der ehemalige ZDF-Moderator und Autor Wolfgang Herles sieht in Deutschland bislang keine Trendwende zum E-Auto und würde sich auch selbst keines andrehen lassen.

Stuttgart/Lindau - Obwohl ein Verbrenner-Abschied, bis auf die Ausnahmeregelung für E-Fuels, von der EU-Kommission für 2035 bereits festgelegt ist, gibt es nach wie vor große Kritik an der Strategie. Mercedes-Benz hat bereits früh angekündigt, ab 2030 nur noch E-Autos verkaufen zu wollen, hat aber auch weiterhin Pläne für den Verbrenner, wie Konzernchef Ola Källenius kürzlich erklärte. Ähnlich sieht es bei den anderen beiden großen deutschen Autokonzernen aus: VW-Chef Oliver Blume sieht es sogar als Vorteil, Verbrenner zu haben und BMW ist in Bezug auf eine reine E-Auto-Ausrichtung insgesamt sehr skeptisch.

Der ehemalige „aspekte“-Chef und Buchautor Wolfgang Herles ist von einem Verbrenner-Abschied auch nicht überzeugt und erklärte im Gespräch mit der Bild sogar, dass die Hersteller damit „an dem Ast, auf dem sie sitzen“ sägen würden. Auch eine Trendwende zur E-Mobilität, wie sie von vielen propagiert wird, sieht der ehemalige ZDF-Moderator bislang nicht.

Ex-ZDF-Moderator Wolfgang Herles: „Bisher sehe ich in Deutschland keine Trendwende zu E-Autos“

Der Entwicklung hin zur E-Mobilität stehen eine ganze Reihe prominenter Kritiker gegenüber. Der englische Star-Moderator Jeremy Clarkson erklärte beispielsweise, er werde niemals E-Auto fahren und auch Rallye-Legende Walter Röhrl kann den elektrischen Fahrzeugen nichts abgewinnen. Dass die Wirtschaft auf ein Verbrenner-Ende pocht, hat laut Wolfgang Herles einen bestimmten Grund. „Das liegt daran, dass auch der Klimawandel inzwischen ein Milliardengeschäft verspricht“, erklärte er im Bild-Interview zu seinem neu erscheinenden Buch „Mehr Anarchie, die Herrschaften! - Eine Anstiftung“.

NameWolfgang Herles
GeburtsortTittling, Bayern. Aufgewachsen in Lindau am Bodensee
BerufJournalist, Schriftsteller, Moderator (ehemals)
StationenBR, Report München, Tagesschau, Tagesthemen, ZDF
Formate (Auswahl)Bonn direkt, Was nun...?, live, aspekte, Das blaue Sofa
Publikationen (Auswahl)Die Gefallsüchtigen (2015), Mehr Anarchie, die Herrschaften! - Eine Anstiftung (2023)

Sollte der Klimawandel, der eben auch mit der Transformation zur E-Mobilität gestaltet werden soll, gelingen, sei das eine Hilfe für die deutsche Wirtschaft, so Herles. Aber andere Branchen wie Chemie, Pharma oder auch Metall- und Maschinenbau würden der Energiepolitik auf Dauer nicht standhalten können. „Die wandern einfach ab und nehmen ihre Arbeitsplätze mit“, ist sich der ehemalige ZDF-Journalist sicher. „Nebenbei: Bisher sehe ich auch in Deutschland keine Trendwende zu E-Autos. Ich selbst werde mir jedenfalls keines andrehen lassen.“ Als „Klimaleugner“ bezeichnet sich Herles nach eigenen Angaben aber nicht.

Herles ruft mit seinem Buch zum Aktivwerden gegen Gendern, Klimavorschriften und Behördendruck auf

In seinem neuen Buch, das am 20. September 2023 erscheint, ruft Wolfgang Herles die Deutschen jedoch dazu auf, gegen Gendern, Klimavorschriften und den Druck der Behörden aktiv zu werden, denn „ohne anarchische Lust kann es nicht besser werden“, wie es in der Buchbeschreibung heißt. Dabei nimmt der Autor eben auch aufgebauten Druck angesichts des Klimawandels ins Fadenkreuz, der seiner Meinung nach nicht durch Verzicht und Verbote zu lösen sei, wie er der Bild sagte. „Die Welt hat weit größere Probleme: Hunger, Überbevölkerung, Überalterung in Deutschland und Europa“, erklärte er.

E-Autos laden am Straßenrand (links). Journalist und Buchautor Wolfgang Herles auf der Frankfurter Buchmesse (rechts).
Der ehemalige ZDF-Moderator und Buchautor Wolfgang Herles sieht in Deutschland noch keine Trendwende zum E-Auto. © Arne Dedert/dpa & IMAGO/teutopress

Den Druck der Politik, vom Verbrenner auf E-Autos, von Gasheizungen auf Wärmepumpen oder auch von Fleisch auf vegane Lebensmittel zu wechseln, bezeichnet Wolfgang Herles als Möglichkeit, die Bürger zu überwachen. „Dabei beraubt man Millionen Bürger ihrer hart erarbeiteten Lebensleistung: eigene vier Wände, Altersvorsorge, Auto, Urlaub – alles soll anders werden“, sagte er. „Eine Minderheit drückt der Mehrheit ihren Wahn von Apokalypse und Weltrettung auf. Das muss sich ändern!“

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