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EU ermittelt wegen chinesischen Billig-E-Autos – Peking reagiert verstimmt

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Die EU hat angekündigt, gegen chinesische Billig-Elektroautos vorgehen zu wollen. Im Reich der Mitte hört man das nicht gerne – und reagiert ungehalten.

Es ist noch nicht allzu lange her, da waren Autos aus China eher eine Art Kuriosum. Auf Messen im Reich der Mitte standen teils dreiste Kopien etablierter Hersteller oder ziemlich fragwürdig designte Gefährte. Auch in Sachen Qualität war der Ruf alles andere als gut: In Crashtests schnitten die China-Autos oft desaströs ab – wie etwa einst der Suda SA01. Doch das alles ist Geschichte. Inzwischen sind die Chinesen dank des Booms der Elektroautos konkurrenzfähig – auch beim Thema Sicherheit. Doch vor allem der Preis der chinesischen Stromer ruft nun die EU auf den Plan. Man will gegensteuern – China reagiert wenig erfreut.

E-Autos aus China: Europäische Autobauer in Alarmbereitschaft

Dass Autos aus China inzwischen den europäischen Herstellern das Leben schwer machen, zeigt ein Statement des europäischen Automobilverbands ACEA (Association des Constructeurs Européens d‘Automobiles): Chinesische Marken und in China hergestellte Fahrzeuge drängten „rasch“ auf den europäischen Markt für Elektrofahrzeuge, heißt es darin. „Unterstützt durch öffentliche Gelder und staatliche Absichten“, sei es kein Geheimnis, dass Chinas Automobilindustrie eine Herausforderung für die Hersteller in Europa darstelle, erklärte die ACEA-Direktorin Sigrid de Vries.

Ein chinesisches Elektroauto auf der IAA in München
Auch auf der IAA Mobility in München waren zahlreiche chinesische Autobauer vertreten. (Symbolbild) © Manfred Segerer/Imago

„Verzerrt unseren Markt“: Der EU sind die chinesischen E-Auto-Subventionen ein Dorn im Auge

Dem will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen nun entgegenwirken. Sie kündigte an, dass die EU eine Untersuchung wegen staatlicher Unterstützung für E-Autos aus dem Reich der Mitte einleiten werden. „Der Preis dieser Autos wird durch riesige staatliche Subventionen künstlich gedrückt – das verzerrt unseren Markt“, sagte von der Leyen im Europaparlament in Straßburg. Dieses Vorgehen sei nicht akzeptabel. Immer mehr chinesische Marken sind inzwischen auch in Europa verfügbar.

China „besorgt“ über die Ankündigungen der EU: „protektionistisches Verhalten“

Peking reagierte verstimmt auf die Ankündigungen der EU in Bezug auf Elektroautos. China sei besorgt und unzufrieden mit dieser Sache, erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking. China gehe davon aus, dass die Untersuchungsmaßnahmen dem Schutz der europäischen Industrie dienten. Dies stelle ein „unverhohlenes protektionistisches Verhalten“ dar, das die Lieferketten der globalen Autoindustrie ernsthaft stören und verzerren werde und sich negativ auf die chinesisch-europäischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen auswirken werde.

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In mehreren Wirtschaftsbereichen: EU will Abhängigkeiten von Staaten wie China verringern

Derzeit laufen in mehreren Wirtschaftsbereichen Maßnahmen, um die Abhängigkeit der EU von Staaten wie China zu verringern und heimische Unternehmen zu schützen. Im März hatte die EU-Kommission etwa einen Vorschlag für ein Gesetz zur Rohstoffversorgung vorgestellt. Damit soll sichergestellt werden, dass die EU bei wichtigen Rohstoffen nicht von Importen aus einzelnen Ländern wie China abhängig bleibt. (Mit Material der dpa)

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