Mietwagen im Urlaub: So tappen Sie nicht in die Kostenfalle

Manch Urlauber mag sich mit Pool und Gratis-Getränken begnügen. Wer jedoch mehr sehen will, nutzt gerne einen Mietwagen. So vermeiden Sie dabei unnötige Kosten.
Wollen Urlauber an ihrem Reiseziel etwas von Land und Leuten mitbekommen, sind sie mit Mietwagen* oft am flexibelsten unterwegs. Doch Vorsicht: Gerade wenn Mietautos erst vor Ort gebucht werden, kann es richtig teuer werden – zurzeit ist das zum Beispiel in Spanien der Fall, wo die Preise für Mietwagen stark anziehen*.
Hier tappen Kunden gerne mal unbewusst in die Kostenfalle. "Ansonsten kommen beim Überschreiten der Inklusiv-Kilometer hohe Kosten auf den Mieter zu", kommentiert Stefan Sielaff vom ADAC. Wie Sie darüber hinaus Geld bei der Automiete sparen können, erfahren Sie hier:
1. Mietwagen vorab buchen
Wer seinen Mietwagen bei einem deutschen Vermieter oder Vermittler schon vor dem Urlaubsantritt bucht, hat einen entscheidenden Vorteil: Er muss sich nicht vor Ort durch oft unverständliche Vertragsbedingungen quälen. Sollte bei der Anmietung dennoch etwas schief gehen, kann sich ebenfalls der deutsche Vermieter beziehungsweise Vermittler darum kümmern.
2. Bei den Mietzeiten flexibel sein
Achten Sie auf die Mietzeiten. Ein Miettag beträgt 24 Stunden: Wer hierbei etwas flexibel sein kann, spart auf diese Weise gegebenenfalls die Kosten für einen vollen Tag.
3. Auf eine kundenfreundliche Tankregelung achten
Optimal sei, so der ADAC, die Tankregelung "full-to-full". Das heißt mit vollem Tank abholen und zurückgeben. Dadurch können Kunden teils überhöhte Tankpauschalen sparen. Außerdem müsse vor dem Abgeben nicht versucht werden, einen bestimmten Tankstand herbeizuführen. Wer auf Nummer sicher gehen will, tankt direkt vor dem Zurückgeben und legt bei der Rückgabe auf Nachfrage die Quittung vor.
4. Auf jeden Fall eine Versicherung für Glas, Felgen und Reifen abschließen
Um bei großen und kleineren Unfällen abgesichert zu sein, empfiehlt der ADAC eine Vollkasko-Versicherung mit Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung. Die Versicherungssumme der Haftpflicht sollte dabei mindestens eine Million Euro betragen. Weil bei Glas, Felgen und Reifen Schäden am häufigsten auftreten, sollten diese Teile unbedingt mitversichert werden.
5. Unbegrenzte Kilometer inklusive?
Manchmal sind unbegrenzte Kilometer im Ausland Standard. Ist dies nicht der Fall, überschlagen Sie am besten vorab, wie viele Kilometer Sie voraussichtlich fahren werden. Dies mag im Urlaub schwierig sein. Bedenken Sie jedoch, dass bei einer Überschreitung der Inklusiv-Kilometer mit hohen Kosten pro Extra-Kilometer zu rechnen ist. Apropos Ausland: Das sollten Sie bei dort verhängten Bußgeldern beachten.
6. Auch Extras am besten vorab buchen
Extras wie Kindersitze sollten Sie unbedingt schon vorab buchen. Häufig unterscheiden sich die Kosten der Anbieter deutlich: auf Mallorca zum Beispiel kostet ein Kindersitz für eine Woche in der Hochsaison zwischen 50 und 80 Euro. So kann der zunächst günstigste Anbieter mit allen Extras plötzlich sehr viel teurer sein als das vorher zweit- oder drittgünstigste Angebot.
Das gilt auch für Navigationsgeräte. Zwar fühlen sich viele Autofahrer in ihnen unbekannten Gebieten sicherer damit. Doch auch für ein Navi verlangen Mietwagenanbieter extra. Dank wegfallender Roaming-Gebühren in der EU ist das eigene Smartphone mit kostenlosen Navigations-Apps nun eine echte Alternative. Auf diese Weise können Sie pro Woche schnell bis zu 100 Euro sparen.
7. Gesamtpreis ausgewiesen?
Am Ende der Mietwagen-Buchung sollte der Gesamtpreis mit allen Versicherungen und Gebühren ausgewiesen sein. Andernfalls drohen dem Mieter vor Ort erneut teils hohe Zusatzkosten.
8. Versteckte Kosten durch angeblich kostenloses Upgrade?
Häufig kommt es vor, dass die Wunschautokategorie trotz rechtzeitiger Buchung vor Ort nicht verfügbar ist. Dann schlagen Vermieter in der Regel ein kostenloses Upgrade auf eine höhere Kategorie vor. Falls Sie darauf eingehen wollen, sollten Sie sich vorher versichern, dass dadurch keine versteckten Kosten auf Sie zukommen.
9. Achten Sie bei der Abholung auf Vorschäden
Auch wenn es ein paar Minuten in Anspruch nimmt: Bei der Fahrzeugabholung sollte penibel auf Vorschäden geachtet werden. Sind diese nicht im Übergabe-Protokoll vermerkt, muss der Mieter darauf bestehen, dass diese eingetragen werden. Ebenso sollte der Mieter bei der Rückgabe darauf bestehen, dass das Fahrzeug in seiner Anwesenheit auf Schäden geprüft und schriftlich bestätigt wird, dass keine - oder gegebenenfalls welche neuen - Schäden vorhanden sind.
Ein weiterer Tipp im Zusammenhang mit Mietwagen: Lassen Sie eine mögliche Kaution per Kreditkarte nur blockieren, nicht sofort abbuchen.(mop) *tz.de und costanachrichten.com sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Quelle: ADAC