Wildunfall: Worauf Autofahrer nach der Kollision mit einem Tier achten müssen
Einen Wildunfall versucht jeder Autofahrer zu vermeiden – doch nicht immer ist rechtzeitiges Bremsen möglich. Nach einem Zusammenstoß gibt es einige Dinge zu beachten.
Gerade im Herbst ist auf den Straßen erhöhte Vorsicht geboten. Häufig verschlechtern Regen oder Nebel die Sicht – und feuchtes Laub erhöht die Rutschgefahr. Eine weitere Gefahrenquelle ist verstärkter Wildwechsel. Speziell in den Abendstunden sowie am frühen Morgen ist damit zu rechnen. Auch wenn an manchen Stellen blaue Reflektoren an den Leitpfosten das Wild abschrecken sollen, sollten Autofahrer in entsprechenden Gegenden jederzeit bremsbereit sein. Fährt man mit Fernlicht sollte man abblenden, sobald man Wild erblickt, weil es sonst oft stehenbleibt. Zusätzliches Hupen hilft, die Tiere zu verscheuchen. Doch manchmal ist ein Zusammenstoß einfach nicht mehr zu vermeiden. Was ist dann zu tun?
Nach einem Wildunfall: Darauf müssen Autofahrer achten
Folgende Punkte sollten Autofahrer nach einem Wildunfall unbedingt beachten:
- Zunächst einmal gilt es, sich um die eigene Sicherheit sowie die der anderen Fahrzeuginsassen zu kümmern: Sofort sollte das Warnblinklicht eingeschaltet, anschließend die Warnwesten angelegt werden. Beim Verlassen des Autos ist es wichtig, trotz der Stresssituation den fließenden Verkehr zu beachten.
- Um die Unfallstelle abzusichern, muss das Warndreieck aufgestellt werden. Als Faustformel gilt: in der Stadt mit etwa 50 Meter Abstand zum Auto, außerorts etwa 100 Meter, auf der Autobahn mindestens 150 Meter.
- Auch wenn bei dem Unfall niemand verletzt wurde, muss die Polizei (Rufnummer 110) verständigt werden. Der ADAC weist darauf hin, dass in einigen Bundesländern auch ein Jäger informiert werden muss, um eine sogenannte Wildunfallbescheinigung auszustellen.

- Verletzte Tiere sollte man keinesfalls anfassen, da sie sich wehren könnten. Tote Tiere sollte man – wenn möglich – laut ADAC an den Randstreifen ziehen, um Folgeunfälle zu verhindern. Allerdings sollte man die Tiere wegen Krankheitserregern niemals ohne Handschuhe anfassen. Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) rät dagegen generell davon ab, die in den Unfall verwickelten Tiere zu berühren – auch wenn sie augenscheinlich nicht mehr leben.
- Für die Schadensregulierung empfiehlt es sich, Fotos von der Unfallsituation zu machen.
- Die Versicherung sollte laut GDV unbedingt informiert werden, bevor die Wildspuren beseitigt sind oder das Fahrzeug repariert, verschrottet oder verkauft wird. Die Schäden am eigenen Fahrzeug werden bei einem Wildunfall von der Teil- beziehungsweise Vollkaskoversicherung übernommen.
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Teure Wildunfälle: Laut Versicherer-Verband Kosten von mehr als 3.000 Euro pro Unfall
Laut dem GDV wurden im Jahr 2021 rund 284.000 Wildunfälle gezählt – das sind knapp 800 Unfälle täglich. Dadurch entstehen enorme Kosten: 940 Millionen Euro mussten die Versicherungen für die Schäden aufbringen – das sind mehr als 3.000 Euro pro Unfall. Speziell in den Monaten April und Mai sowie von Oktober bis Dezember ist das Risiko dem GDV zufolge für einen Wildunfall hoch.