Trotz steigenden Rohölpreise: In Frankreich und Polen tanken Sie billig
In Deutschland wird Tanken seit Wochen teurer. In Frankreich und Polen hingegen sinken die Preise. Auch, weil sich die Politik einmischt.
In den vergangenen Wochen sind die Spritpreise drastisch gestiegen. Super E10 erreichte in der vergangenen Woche sogar ein neues Jahreshoch. Wohl denen, die grenznah wohnen, denn dort ist der Sprit oftmals günstiger. Insbesondere Fahrten nach Polen und Frankreich lohnen sich in den kommenden Tagen und Wochen.
Diesel und Benzin werden in Polen immer billiger: Wahlgeschenk der PiS?
In Polen kostete der Liter Super erstmals seit Monaten weniger als 6 Złoty (ca. 1,30 Euro), berichtet moz.de. In Frankfurt an der Oder schlägt Super E10 bei Kaufland mit 1,869 Euro zu Buche. Eine Preisdifferenz von immerhin 56 Cent. Und auch Diesel gibt es in Polen bereits ab 5,94 Złoty (etwa 1,29 Euro). In Deutschland liegt der günstigste Preis derzeit (27. September, 13:25 Uhr) bei 1,819 Euro. Eine Differenz von 62 Cent. Je nach Uhrzeit kann die Ersparnis sogar noch höher ausfallen

Noch im August kostete Super in Polen zwischen 6,75 Złoty und 6,85 Złoty (damals 1,51 Euro bis 1,53 Euro). Der Liter Diesel kostete laut MOZ noch 6,45 Złoty bis 6,55 Złoty (damals 1,44 Euro bis 1,47 Euro). Beide Kraftstoffe sind also trotz der gestiegenen Rohölpreise deutlich günstiger geworden.
In unserem Nachbarland wird vermutet, dass es sich bei den niedrigen Spritpreisen um ein Wahlgeschenk der nationalkonservative Regierungspartei PiS handelt. Denn am 15. Oktober findet die nächste Parlamentswahl an. Zudem war es das polnischen Staatsunternehmens Orlen, das als Erstes die Preise radikal gesenkt hat. Die Konkurrenz musste wohl oder übel nachziehen.
In Frankreich gibt es Sprit zum Selbstkostenpreis
In Frankreich sollten Autofahrer ab Freitag die Supermarktketten Carrefour und E.Leclerc ansteuern. Diese wollen an den Tankstellen ihrer Großmärkte die Kraftstoffe täglich zum Selbstkostenpreis verkaufen. Das teilten die Unternehmen am Dienstag auf X (ehemals Twitter) mit.
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„Wir verpflichten uns, Kraftstoff ohne Gewinnspanne zu verkaufen, ab diesem Freitag und bis zum Ende des Jahres, jeden Tag“, schrieb das Unternehmen auf X. „Diese umfangreiche Aktion werde alle Supermärkte abdecken“, hieß es weiter vonseiten Carrefours. Auch andere Supermarktketten hatten Benzin und Diesel an bestimmten Tagen zuvor ohne Gewinn verkauft. . Angesichts hoher Lebenshaltungskosten hatte Frankreichs Regierung zuvor Druck auf die Anbieter gemacht. Präsident Emmanuel Macron hatte am Wochenende gesagt, man wolle sie dazu auffordern, Kraftstoff zum Selbstkostenpreis zu verkaufen.
Spritpreise in Deutschland: Tipps helfen beim sparen
Wer nicht im Ausland tanken kann, der kann auch in Deutschland einige Cent sparen. Denn nicht immer ist die erste Tankstelle die günstigste. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Tanken per App die Spritpreise zu vergleichen.
Für Benziner empfiehlt der Automobilclub zudem, möglichst Super E10 statt des teureren E5 zu tanken. Auch ein Blick auf die Uhr kann helfen, denn hier sind die Einsparmöglichkeiten besonders groß. In den Morgenstunden sind Diesel und Benzin am teuersten. Am günstigsten sind sie dagegen abends zwischen 18 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr. (Mit Material der dpa)