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TÜV und Co. prüfen Tankstellen: Sicher trotz höchster Mängelquote der vergangen fünf Jahre

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Im vergangenen Jahr wurden tausende Tankstellen überprüft. Jede Fünfte hatte dabei erhebliche Mängel. Dennoch sind sie laut dem TÜV sicher.

Alle zwei Jahre müssen Autos zur Hauptuntersuchung bei TÜV, DEKRA und Co. Wann es so weit ist, verrät der Aufkleber auf dem Kennzeichen. Doch nicht nur Pkws werden regelmäßig von den Zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) unter die Lupe genommen, sondern auch die Tankstellen. Immerhin sind Benzin, Diesel oder auch Wasserstoff explosive Stoffe. Entsprechend wichtig ist es, dass die Technik problemlos funktioniert.

TÜV und Co. prüfen Tankstellen: Jede Fünfte hat erhebliche Mängel

Im vergangenen Jahr stand bei 3.500 Tankstellen in Deutschland die routinemäßige Kontrolle durch die ZÜS an. Das Ergebnis fiel dabei nicht zufriedenstellend aus. „Gut jedes fünfte Mal (21,1 Prozent) haben die Sachverständigen einen „erheblichen Mangel“ festgestellt. Das ist die höchste Mängelquote der vergangenen fünf Jahre“, betont der TÜV-Verband.

Eine Frau tankt an einer Tankstelle an der Autobahn A8, Zapfsäule der Marke Total Energies.
Jede fünfte Tankstelle in Deutschland hatte im vergangenen Jahr erhebliche Mängel. © Imagebroker/Imago

Geringfügige Mängel stellten die Prüfer in 31,6 Prozent der Fälle fest. Hier fehlten etwa Gerätekennzeichnungen oder Dokumentationen. Diese müssen bis zu nächsten Überprüfung vorliegen. 47,3 Prozent der geprüften Tankstellen in Deutschland wiesen keine Mängel auf. Bei den Sicherheitsprüfungen von Gasfüllanlagen sind im vergangenen Jahr 12,6 Prozent mit „erheblichen Mängeln“ beanstandet worden. Bei 0,1 Prozent oder in absoluten Zahlen sind sogar „gefährliche Mängel“ festgestellt worden. Weitere 29,6 Prozent hatten laut Anlagensicherheitsreport „geringfügige Mängel“.

Nur wenige Vorfälle dank regelmäßige Kontrolle von Tankstellen

Doch wann liegt ein erheblicher Mangel vor? Das ist immer dann der Fall, wenn bis zur nächsten Prüfung eine Gefährdung an der Tankstelle entstehen können. „Das können beispielsweise ein rostender Tank oder alte Elektroleitungen von Sicherheitseinrichtungen sein, die ausgetauscht werden müssen. Die Betreiber der Tankstellen müssen diese Mängel unverzüglich, spätestens nach einem Jahr, beseitigen. Anschließend wird dies erneut überprüft“, erklärt der TÜV.

Angst haben müssen Autofahrer aber nicht, denn die Tankstellentechnik in Deutschland ist bewährt. Auch dank der regelmäßigen Sicherheitskontrollen. Alle sechs Jahre findet etwa eine Gesamtprüfung durch eine ZÜS statt. Zudem wird vor Inbetriebnahme geprüft, ob alle Vorgaben eingehalten werden. „Deshalb halten sich Mängel in Grenzen, weshalb sich wiederum nur sehr wenige Vorfälle ereignen“, sagt Dr. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband.

Sicherheit an Tankstellen: Zapfsäulen werden häufiger überprüft

Anlagen wie die Zapfsäulen werden alle drei Jahre überprüft, da hier schneller Fehler auftreten können. Etwa undichte Schläuche oder Ventile. Fehler in der Elektrik können zu Bränden führen. Um für zusätzliche Sicherheit zu sorgen, sind Abschalteinrichtung bei Zapfpistolen verpflichtend. So soll ein Überfüllen des Tanks verhindert werden. Zudem saugt ein kleiner Schlauch im größeren Benzinschlauch schädliche Dämpfe ab, die beim Tanken eingeatmet werden können. Eine flüssigkeitsdichte Fahrbahn verhindert, dass die Kraftstoffe in den Boden gelangen.

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Von den Benzin- und Dieseltanks geht indes keine große Gefahr aus, da diese zu 99 Prozent unterirdisch verbaut sind. Dort fehlt der für einen Brand oder eine Explosion benötigte Sauerstoff. „Für Tankstellen mit Benzin und Diesel geht noch am ehesten eine Gefahr von heranrasenden Autos aus, die unkontrolliert in die Zapfsäulen einer Tankstelle krachen könnten“, sagt Dinkler.

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