Tankrabatt teilweise verpufft – vor allem bei Diesel
Schon vor Ende des Tankrabatts ziehen die Preise für Kraftstoff wieder an. Vor allem bei Diesel ist die staatliche Subvention weitestgehend verpufft.
Dass der eigentlich gut gemeinte Tankrabatt zum Großteil verpufft ist und eher den Gewinn der Mineralölkonzerne steigerte, als die Autofahrer entlastete, ist nicht nur an Stammtischen (und deren moderner Form, den Internet-Foren), ein oft geäußerter Verdacht. Gestärkt wird er durch die Tatsache, dass die Spritpreise schon vor Auslaufen der Subvention schon wieder angezogen hat.

Tankrabatt teilweise verpufft – vor allem bei Diesel
Nun scheint eine Untersuchung des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI: Regionale Wirtschaftsinitiative) diese Meinung zumindest teilweise zu bestätigen. Die Forscher verglichen dafür die Spritpreis-Entwicklung in Deutschland mit der in Frankreich (trotz Rabatt ist der Sprit im Ausland teils günstiger). Ihr Ergebnis: Der Preis für Benzin sank nur etwa halb soviel, wie er es mit dem Rabatt eigentlich hätte tun müssen. Die „Differenz beträgt nur etwa die Hälfte der steuerlichen Entlastung von rund 35 Cent pro Liter Superbenzin und deutet darauf hin, dass der Tankrabatt bei Superbenzin E10 von preistreibenden deutschlandspezifischen Faktoren überlagert wurde“, zitiert der Spiegel das RWI.
Besonders wenig Wirkung hatte der Tankrabatt demnach bei Diesel, der hierzulande sogar teurer sei als in Frankreich. „Demnach ist beim Diesel von den preisdämpfenden Wirkungen des Tankrabatts an der Zapfsäule kaum mehr etwas zu spüren“, stellt das RWI fest.
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Tankrabatt teilweise verpufft – auch wegen teurerem Schiffs-Transport
Allerdings machen die Experten nicht die Profitgier der Mineralölfirmen, sondern die Transportkosten per Schiff für Diesel als Hauptursache aus. Diese seien aufgrund der niedrigen Pegelstände von Flüssen gestiegen. „Ohne einen Tankrabatt, das zeigen die Auswertungen für den Juni, würden die Dieselpreise aufgrund der trockenheitsbedingten Engpässe noch weit höher liegen“, erklärt das RWI. Superbenzin dagegen werde in geringerem Maße importiert und verschifft.