Selbst gebaute Wallbox: Vorgaben müssen beachtet werden
Wer eine Wallbox will, muss diese nicht fertig kaufen. Die Lademöglichkeit für das Elektroauto lässt sich auch selbst bauen, wenn man die Vorgaben beachtet.
Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für ein Elektroauto, doch nicht alle haben die Möglichkeit, ihr Auto zu Hause aufzuladen. Hier kann eine Wallbox Abhilfe schaffen, jedoch ist die Förderung vom Bund bereits abgelaufen und die Geräte mit rund 600 bis 1.200 Euro nicht besonders günstig. Doch es geht auch günstiger, wenn man die Wallbox selbst baut, dabei muss jedoch einiges beachtet werden.
Um die Wallbox selbst bauen zu können, werden zudem einige Komponenten benötigt, um den Akku sauber und sicher aufladen zu können. Vor der Entscheidung für oder gegen das Do-it-yourself-Projekt sollte man sich aber mit den gesetzlichen Bestimmungen vertraut machen. Ebenfalls wichtig zu beachten: Unterläuft bei Zusammenbau der Wallbox ein Fehler, der später zu einem Schaden führt, ist es unwahrscheinlich, dass eine Versicherung dafür aufkommt.

Selbst gebaute Wallbox: Vorgaben müssen beachtet werden
Beim Einbau einer Wallbox sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Für die Wallbox wird ein Starkstromanschluss mit einem eigenen Stromkreis benötigt. An diesen dürfen keine anderen Nebenverbraucher angeschlossen werden. Zudem ist ein Leitungsschutzschalter notwendig, der die Wallbox bei einer eventuellen Überlastung vom Strom abschneidet.
- Zudem wird ein Residual Current operated Circuit-Breaker benötigt, der hierzulande oft auch als Fehlstrom-Schutzschalter bezeichnet wird. Auch ein FI-Schalter ist für den Betrieb der Wallbox unerlässlich. Hierfür wurde extra der sogenannte FI-Schalter Typ A EV entwickelt. Dieser erkennt glatte Gleichfehlströme. Doch auch der Typ B FI-Schalter eignet sich für den Betrieb einer Wallbox.
Selbst gebaute Wallbox: Mit diesen Komponenten gelingt das Projekt
Zusätzlich dazu wird ein DC-Fehlerstrommodul für die selbst gebaute Wallbox benötigt. Der Grund dafür ist simpel: Die Akkus der Elektroautos benötigen Gleichstrom (DC), aus den Steckdosen zu Hause fließt jedoch Wechselstrom (AC). Zwar wird der Strom im Auto selbst umgewandelt, die Wallbox muss aber eventuelle Fehlströme ausgleichen.
Ein weiteres Bauteil, das für die selbst gebaute Wallbox wichtig ist, ist eine Phasenstromerkennung, da es in Deutschland üblich ist, dass das Stromnetz aus drei Phasen besteht. Die Phasenstromerkennung überwacht, ob diese gleichmäßig ausgelastet sind und unterbricht bei einem Ungleichgewicht die Stromversorgung. Damit beide Bauteile problemlos kommunizieren können, muss zudem ein Electric Vehicle Charge Controller, kurz EVCC, verbaut sein. Dieser gibt den Ladevorgang frei, allerdings nur dann, wenn alle Komponenten fehlerfrei funktionieren.
Sollte es dennoch zu Problemen kommen, derentwegen die Stromversorgung unterbrochen werden muss oder diese während des Ladevorgangs ausfällt, gibt der Notfallkondensator die Steckerverriegelung frei. Zudem ist es sinnvoll, ebenfalls einen Installationsschutz zu verbauen. Dabei handelt es sich grundsätzlich um einen Schalter, mit dem der Stromfluss ein- und ausgeschaltet werden kann. Wer wissen möchte, wie viel Strom er zum Laden des Elektroautos verbraucht, sollte einen Energiezähler verbauen. Abschließend braucht die selbst gebaute Wallbox noch ein Gehäuse, um sie vor äußeren Einflüssen zu schützen.
Selbst gebaute Wallbox: Fachmann sollte Anschluss vornehmen
Für den Zusammenbau der Do-it-yourself-Wallbox sollten Sie sich im Vorfeld ein gewisses Elektrik-Fachwissen aneignen. Wichtig sind dafür auch Kenntnisse zu Leitungen und Prinzipien des Stromnetzes an dem Ort, an dem die Wallbox installiert werden soll. Hat man sich für eine selbst gebaute Wallbox entscheiden, gibt es Fertig-Bausätze samt Anleitung für den Zusammenbau. Es ist aber auch möglich, sich die Teile einzeln zu besorgen, in diesem Fall benötigt man aber ein umfassendes Elektro-Wissen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Ist die Wallbox fertig zusammengebaut, geht es an den Anschluss. Die Installation sollte jedoch von einem Fachmann vorgenommen werden, da es sich um Starkstrom handelt. So werden auch eventuelle folgenschwere Fehler ausgeschlossen. Da der Experte für seine Arbeit haftet, ist man zudem zusätzlich abgesichert und kann im Schadensfall der Versicherung eine Bescheinigung über die fachgerechte Abnahme der Wallbox vorlegen. Die Installation durch einen Fachmann kostet etwa 400 Euro und mehr, je nach Aufwand sind aber auch bis zu 2.300 Euro möglich. Dann lässt sich das Elektroauto auch sorgenfrei an der Wallbox laden.