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Der Wandel des 21 Jahre alten Suzuki Jimny

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Seine Stärke hat der Suzuki Jimny nicht auf dem Asphalt.
Seine Stärke hat der Suzuki Jimny nicht auf dem Asphalt. © Suzuki

Auf einmal ist er ein Hingucker. Keck, frech, und irgendwie auch niedlich, weil er nicht so groß ist. Der neue Jimny ist kaum wiederzuerkennen.

Sein braver Vorgänger zuckelte 21 Jahre durch Europa, seit 1998, und fand 2017 in Deutschland noch 6600 Käufer. Die nun zweite Generation hat deutlich mehr Kanten, zeigt sich selbstbewusst und fällt auf im Straßenbild - obwohl der Japaner weiter nur 3,65 Meter lang ist.

Apropos Straße: Dort ist er streng genommen nicht wirklich zu Hause. Der Jimny ist und bleibt ein kleiner Geländewagen. Er hoppelt etwas mehr, er wackelt, er ist mit seinem kurzen Radstand von 2,25 Metern und der Höhe von 1,70 Metern freilich auch windanfälliger. Und mit der indirekten Lenkung muss beim Rangieren mitunter ziemlich doll gekurbelt werden.

Suzuki Jimny: Seine Stärken zeigt er abseits der Straßen

Der einzig verfügbare Motor, ein 1,5-Liter-Sauger mit 102 PS, ist zwar deutlich besser als das vorherige 1,3-Liter-Aggregat. Dennoch läuft der Benziner weiterhin etwas rau, wirkt nicht sonderlich zeitgemäß. Unser Testverbrauch lag bei 7,8 Liter auf 100 km, auch etwas hoch bei den möglichen Fahrleistungen. Der Jimny bringt es auf maximal 145 km/h, was angesichts seiner etwas unruhigen Straßenlage aus Sicherheitsgründen aber nachvollziehbar ist. Und das maximale Drehmoment von eher durchschnittlichen 130 Newtonmetern liegt erst bei 4.000 U/min an. Zudem ist die manuelle Fünfgang-Schaltung etwas hakelig und robust.

Suzuki gibt den Jimny als Viersitzer aus, aber im Grunde ist er doch nur ein Zweisitzer.
Suzuki gibt den Jimny als Viersitzer aus, aber im Grunde ist er doch nur ein Zweisitzer. © Suzuki

Leider besitzt der Jimny hinten nur Trommelbremsen. Doch der kleine Geländewagen punktet auf anderer Ebene. Nicht nur durch seine Optik. Abseits der befestigten Straßen kommt er groß raus. Dort hat Suzuki seit jeher seine Stärken. Zum Hinterradantrieb (2H) lässt sich Allrad (4H) zuschalten, bei Suzuki "Allradgrip Pro" genannt. Es gibt eine Geländeuntersetzung (4L), bei der in allen Gängen mehr Kraft an die Räder gesendet wird. Und es gibt freilich eine Bergan- und -abfahrhilfe.

Video: Der Jimny, darum ist er großartig

Um über Hindernisse und steile Anstiege zu kommen, besitzt der Jimny einen Böschungswinkel vorne von 36 Grad und hinten von 48 Grad sowie einen Rampenwinkel von 27 Grad. Die Bodenfreiheit beträgt 205 mm, die maximale Anhängelast bis zwölf Prozent Steigung 1.300 kg (gebremst) bzw. 350 kg (ungebremst). Gut ist der kleine Wendekreis von unter zehn Metern (9,8).

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So viel kostet der Suzuki Jimny

Die mächtige Hecktür mit dem angebrachten Reserverad geht weiter seitlich auf – nicht jedermanns Sache. Dahinter gibt es praktisch keinen Kofferraum, lediglich einen schmalen Streifen mit 85 Liter Ladevolumen. Nicht einmal eine gefüllte Sporttasche passt dort rein. Die beiden Einzelsitze im Fond können aber umgelegt werden, so entsteht eine ordentliche Ladefläche mit 830 Litern.

Einen richtigen Kofferraum hat der Suzuki Jimny nicht.
Einen richtigen Kofferraum hat der Suzuki Jimny nicht. © Suzuki

Und im Grunde ist der Jimny auch ein Zweisitzer. Zwar wird er offiziell als Viersitzer benannt. Aber einerseits ist es bei dem Zweitürer recht mühsam, nach hinten auf die Rücksitzbank zu gelangen. Zudem sind die beiden Einzelsitze dort eher nicht für längere Fahrten gemacht. Die Materialien im Innenraum sind zwar fast durchweg aus Plastik, dennoch ist der Gesamteindruck durchaus schick.

Fazit: Fahrerisch hält der Jimny 2.0 auf der Straße nicht, was er optisch verspricht. Für einen Grundpreis von 17.915 Euro ist man mit dem kleinen Geländewagen jedoch ziemlich trendy. Oder man ist Jäger, Förster oder Landschaftsarbeiter, dann weiß man den robusten Allrader ohnehin zu schätzen.

Joi

Datenblatt: Suzuki Jimny 1.5 Allgrip Comfort

Motor und Getriebe:Vierzylinder, Hubraum 1462 ccm, Leistung 102 PS, max. Drehmoment 130 Nm bei 4.000 U/Min., Fünfgang-Schaltung, Hinterrad- und Allradantrieb
Fahrleistungen:0-100 km/h in 12,8 Sek, Spitze 145 km/h
Kraftstoffverbrauch:7,7 l/100 km EU-Norm innerstädtisch, 6,2 l/100 km außerstädtisch, 6,8 l/100 km kombiniert, 7,8 l/100 km (Super) Testverbrauch CO2-Emission 154 g/km
Maße und Gewichte:Länge/Breite/Höhe 3.645/1.645/1.705 mm, Kofferraumvolumen 85 Liter, Gewicht 1.165 kg, Zuladung 270 kg
Preis:17.915 Euro

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