Gibt es Nachteile?

Reifenwechsel ausfallen lassen: Kann man im Sommer auch mit Winterreifen fahren?

  • Sebastian Oppenheimer
    VonSebastian Oppenheimer
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Den Reifenwechsel zweimal pro Jahr empfinden viele Autofahrer als lästig. Also könnte man ja auch im Sommer mit Winterreifen fahren – oder besser doch nicht?

Sobald der Frühling naht, lohnt es sich, schon einmal einen Termin für den Reifenwechsel bei der Werkstatt seines Vertrauens zu reservieren. Denn wenn erst einmal die Sonnenstrahlen die Temperaturen in angenehme Regionen steigen lassen, beginnt bekanntermaßen ein wahrer Ansturm auf alles, was Reifenwechsel anbietet. Erledigt man den Wechsel selbst, sollte man sicherheitshalber rechtzeitig einen Blick auf seine eingelagerten Reifen werfen – und nachsehen, ob alle Pneus noch in Ordnung sind. Doch muss man überhaupt auf Sommerreifen wechseln? Kann mit nicht einfach das ganze Jahr mit Winterreifen fahren?

Reifenwechsel ausfallen lassen: Kann man im Sommer auch mit Winterreifen fahren?

Klare Antwort: Man kann. Während bei winterlichem Wetter bei Fahrten mit Sommerreifen ein Bußgeld droht, gibt es keine Regel, die umgekehrt das Fahren von Winterreifen im Sommer verbietet. Allerdings gibt es einige gute Gründe, warum man es dennoch nicht tun sollte. Einer der grundlegenden Unterschiede zwischen den beiden Reifenarten ist, dass Winterreifen über eine deutlich weichere Gummimischung verfügen. Diese ist speziell auf niedrige Temperaturen zugeschnitten und sorgt bei Eis, Schnee und Matsch für einen möglichst guten Grip. Bei höheren Temperaturen verkehren sich die Vorteile dieser Mischung jedoch ins Negative.

Winterreifen sind speziell auf niedrige Temperaturen zugeschnitten – im Sommer verlängert sich damit der Bremsweg. (Symbolbild)

Winterreifen im Sommer fahren: Bremsweg des Autos verlängert sich

Laut ADAC haben Autos im Sommer mit Winterreifen einen längeren Bremsweg, speziell auf trockenen Straßen – was die Unfallgefahr erhöht. Der Automobilklub empfiehlt deshalb „dringend“ den Wechsel. Selbst „aufbrauchen“ sollte man Winterreifen, die weniger als 4 mm Profil haben, im Sommer nicht. Denn bei höheren Temperaturen zeigten die Winterreifen laut den Experten Schwächen, die sogar gefährlich werden können.

Winterreifen im Sommer fahren: Weiche Gummimischung sorgt für schnelleren Verschleiß

Auch sparen lässt sich mit den Winterreifen im Sommer nicht – im Gegenteil. Dem Automobil-Club Verkehr (ACV) zufolge erhöht sich damit nämlich der Spritverbrauch. Vor allem aber verschleißen die weichen Winterreifen bei hohen Temperaturen deutlich schneller – somit ist die vorgeschriebene Profiltiefe zügiger unterschritten und man muss sich neue Reifen zulegen.

Kontroll- und Warnlampen im Auto: Wenn es rot leuchtet, sollten Sie sofort anhalten

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Plötzlich blinkt und leuchtet es im Cockpit! Die Symbole und Kontrolllichter am Armaturenbrett zeigen an, ob dem Auto technisch etwas fehlt. Allerdings, ist es wichtig zu wissen, was die Lämpchen bedeuten. Hier die wichtigsten Kontrollleuchten im Auto: © ADAC
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Motoröldruck zu niedrig. Motor abstellen. Ölstand prüfen und gegebenenfalls nachfüllen - hilft aber nicht immer. Meist muss der Wagen in eine Werkstatt geschleppt werden. © ADAC
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Ölmangel, Ölstand überprüfen und nachfüllen - sonst droht Motorschaden. © ADAC
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Anschnallzeichen: Einer oder einige der Fahrgäste sind nicht angeschnallt. Das Symbol leuchtet auch auf, wenn eine schwere Tasche auf dem Sitz steht. © ADAC
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Probleme bei der Stromversorgung: Generator defekt oder eine elektrische Verbindung unterbrochen. Motor nicht ausschalten und zur nächsten Werkstatt. NICHT weiterfahren bei elektrischer Servolenkung (Lenkkraftunterstützung kann ausfallen) oder gerissener Keilriemen (Motor kann überhitzen). © ADAC
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Probleme mit der Bremse. Brennt dieses Licht auch bei gelöster Handbremse, droht große Gefahr. Zu wenig Bremsflüssigkeit oder die Beläge sind bis aufs Metall runter. Sofort anhalten und Pannendienst rufen. © ADAC
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Motor ist überhitzt. Kühlwasser reicht nicht mehr. Anhalten und abkühlen lassen. Danach unbedingt in die Werkstatt. © ADAC
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Reifendruckkontrollsystem meldet zu niedrigen Reifendruck. Eventuell harmlos, wenn das Symbol nach dem Reifenwechsel leuchtet (fehlende Kalibrierung) - mehr in der Betriebsanleitung. © ADAC
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Störung im Rückhaltesystem. Funktionsversagen des Airbags/ Gurtstraffers bei Unfall möglich - sofort in die Werkstatt. Symbol leuchtet auch bei deaktiviertem Beifahrerairbag (wg. Kindersitz). © ADAC
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Bremsbeläge sind abgefahren und sollten demnächst erneuert werden. Weiterfahren möglich. © ADAC
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ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm) ist aktiv - oft auf nassen und vereisten Straßen. Vorsichtig lenken, keine Vollbremsung machen und Fuß vom Gas nehmen. © ADAC
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Probleme mit der Motorsteuerung. Der Schadstoffausstoß kann erhöht sein. Symbol leuchtet auch, wenn die Lambdasonde defekt ist oder ein Marder ein Kabel beschädigt hat. Umgehend in die nächste Werkstatt fahren. © ADAC
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Nebelschlussleuchte ist eingeschaltet. In Deutschland nur erlaubt, wenn die Sicht durch Nebel geringer als 50 Meter ist. © ADAC

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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Wer sich den Aufwand des Reifenwechsels zweimal jährlich ersparen möchte – und auch die damit zusammenhängenden Kosten – für den können Ganzjahresreifen (auch Allwetterreifen genannt) eine Alternative sein. Allerdings eignet sich dieser Reifentyp nicht für jedes Anforderungsprofil. Gerade in Regionen mit einem hohen Schneerisiko sind Winterreifen bei entsprechenden Bedingungen, die aus sicherheitstechnischer Sicht deutlich bessere Wahl.

Rubriklistenbild: © Andreas Haas/Imago

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