Welt-Alzheimertag: Vier Kinderbücher, die sich mit dem sensiblen Thema auseinandersetzen
Am 21. September findet seit 1994 der Welt-Alzheimertag statt. Um Kinder sensibel an das Thema heranzuführen, eignen sich diese vier lesenswerten Kinderbücher.
Seit 1994 werden jedes Jahr am Welt-Alzheimertag verschiedene Veranstaltungen durchgeführt, um die Aufmerksamkeit auf die Situation von Menschen mit Alzheimer und ihren Familien zu lenken. Der Welt-Alzheimertag wird weltweit von der Dachorganisation Alzheimer‘s Disease International unterstützt. Diesem sensiblen Thema widmen sich auch Kinderbücher, von denen wir Ihnen hier vier lesenswerte Titel vorstellen möchten.
Alzheimer ist ein sensibles Thema. Laut 24vita.de gibt es verschiedene Frühsymptome, die schon zeitig auf Alzheimer hinweisen können. Kinder sollten sensibel an das Thema Alzheimer herangeführt werden, da es ihnen helfen kann, besser zu verstehen, was mit ihren Großeltern oder anderen Familienmitgliedern passiert, die von dieser Krankheit betroffen sind. Ein geeignetes Kinderbuch kann dazu beitragen, das schwierige Thema altersgerecht und verständlich zu vermitteln.

Diese Gründe sprechen für ein Kinderbuch zum Thema Alzheimer
- Empathie entwickeln: Das Lesen eines Buches über Alzheimer kann Kindern helfen, Empathie für Betroffene zu entwickeln. Sie lernen, wie die Krankheit das Leben ihrer Großeltern oder anderer Angehöriger beeinflusst.
Verständnis fördern: Durch das Buch können Kinder besser verstehen, warum ihre Großeltern sich möglicherweise anders verhalten als früher. Sie lernen, dass es nicht an mangelnder Liebe liegt.
Ängste abbauen: Kinder könnten sich Sorgen oder Ängste machen, wenn sie die Veränderungen bei ihren Angehörigen bemerken. Das richtige Buch kann dazu beitragen, diese Ängste abzubauen, indem es die Krankheit erklärt.
Kommunikation erleichtern: Ein Buch über Alzheimer kann den Gesprächseinstieg zwischen Kindern und ihren Eltern oder Großeltern erleichtern. Es kann für Erwachsene schwierig sein, das Thema anzusprechen, und ein Buch kann den Anstoß dazu geben.
Normalisierung: Alzheimer ist weit verbreitet, und Kinder sollten verstehen, dass sie nicht allein mit dieser Situation sind. Das richtige Buch kann ihnen zeigen, dass es vielen anderen Kindern genauso geht.
Welt-Alzheimertag: Diese vier Kinderbücher eignen sich
Friedbert Stohner: Bleibt Oma jetzt für immer?
Wie ist es, wenn die Oma dauerhaft bei der Familie einzieht und sich ihre Persönlichkeit verändert? Leid und Trauer liegen oft eng beieinander. Oftmals schleicht sich diese Volkskrankheit leise in Familien ein, wie NDR Info schreibt. So sind es die heiteren und auch die traurigen Momente, die Friedbert Stohner einfängt und aus dem Thema ein warmherziges Kinderbuch macht.
Eigentlich sollte Oma nur so lange zu Klaras Familie ziehen, bis ihr gebrochener Fuß wieder heil ist. Doch etwas stimmt nicht: Ist Oma nur schusselig, oder verbirgt sich hinter ihrem manchmal seltsamen Verhalten mehr? Bald wird zur Gewissheit: Oma ist an Demenz erkrankt. Alle müssen sich auf den veränderten Alltag einstellen und erleben dabei verwirrende, aber auch traurig-komische und sogar schöne Momente.
Friedbert Stohner: Bleibt Oma jetzt für immer?
2022 dtv, ISBN-13 978-3-423-64096-1
Preis: Hardcover 15 €, E-Book 9,99 €, 240 Seiten (abweichend vom Format)
Maria Girón „Arthur und der Elefant ohne Erinnerung“
Wie man das Thema Demenz und Älterwerden in ein Bilderbuch verpackt, zeigt „Arthur und der Elefant ohne Erinnerung“ von Maria Girón. Sie studierte Bildende Kunst und Illustration in Barcelona, Bologna und Sevilla. Und gerade die Illustrationen zeigen auch hier einen liebevollen und warmherzigen Umgang mit dem sensiblen Thema. Spannend ist, dass die Autorin den Elefanten, der für sein herausragendes Gedächtnis berühmt ist, in den Mittelpunkt der Geschichte stellt.
Elefanten vergessen nichts, oder doch? Als Arthur einem traurigen Elefanten begegnet und erfährt, dass dieser sich an NICHTS mehr erinnert, beschließt Arthur kurzerhand ihm zu helfen. Er lenkt ihn ab – denn so fallen ihm schließlich Dinge wieder ein, die er vergessen hat. Sie spielen gemeinsam, gehen schwimmen und verbringen den Tag miteinander bis Arthur wieder nach Hause zu seiner Familie zurückkehren muss. Und dann fällt es dem Elefanten ein: Auch er hat eine Familie und zu dieser muss er schleunigst zurück.
Maria Girón „Arthur und der Elefant ohne Erinnerung“
Übersetzt von Nina Bitzer
2021 Jumbo Neue Medien, ISBN-13
Preis: Hardcover 16 €, 48 Seiten
Rachel Ip „Dich vergesse ich nie“
In vielen Familien gehört die Krankheit zur Tagesordnung. In Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft entstand dieses Bilderbuch. Es ist die gemeinsame Reise einer Oma und ihrer Enkelin. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach vergessenen Erinnerungen. Herausgekommen ist mit „Dich vergesse ich nie“ ein Trost spendendes Bilderbuch, das einfühlsam erklärt, dass Liebe stärker als das Vergessen ist.
Tief im Wald finden Amelie und ihre Oma das Zuhause der Erinnerungen, einen magischen Ort, an dem alles gesammelt wird, was jemals jemand vergessen hat: verlorene Brillen, einzelne Handschuhe, aber auch wertvolle Erinnerungen an schöne Momente und geliebte Personen. Jeder hat hier seinen eigenen Raum, in dem er seine Erinnerungen wiederentdecken und neu erleben kann. Omas Raum ist ganz schön voll, denn Oma wird in letzter Zeit immer vergesslicher. Aber eines wird sie nie vergessen: wie lieb sie ihre Enkelin Amelie hat.
Rachel Ip „Dich vergesse ich nie“
2021 Ravensburger, ISBN-13 978-3-473-46134-9
Preis: Hardcover 14,99 €, 32 Seiten
Mark Haayema „Oma, du darfst meine Puppe haben“
Auch „Oma, du darfst meine Puppe haben“ führt kindgerecht und einfühlsam in das Thema Demenz ein. Herausgekommen ist von Mark Haayema ein sehr feinfühliges Buch, dass Spaß macht, es gemeinsam mit den Kindern zusammenzulesen und im Anschluss gemeinsam über Demenz und das Älterwerden zu sprechen.
Josie ist sechs Jahre alt. Sie liebt ihre Puppe – und ihre Oma. Jede Woche besucht Josie ihre Oma, bis Oma anfängt, draußen Vögel zu sehen, die außer ihr niemand sieht. Als sie dann nicht mehr gut gehen kann und immer mehr Hilfe braucht, zieht sie in ein besonderes Wohnheim, in dem noch mehr Omas und Opas wie sie wohnen. Josies Oma wird immer vergesslicher, was sie schnell wütend und auch traurig macht. Josie versteht zwar nicht so richtig, was mit Oma passiert, aber als sie ihr ihre Puppe gibt, um sie zu trösten, wird Oma wieder ganz ruhig. Da beschließt Josie, dass ihre Puppe erst einmal bei Oma bleiben darf …
Mark Haayema „Oma, du darfst meine Puppe haben“
2023 mvg Verlag, ISBN-13 978-3-7474-0586-4
Preis: 14 €, 48 Seiten
Allgemein ist das gemeinsame Vorlesen ein wichtiger Bestandteil. Es fördert nicht nur die Bindung zwischen Eltern und Kind, sondern kann auch das Leseinteresse wecken.