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Monika Maron „Das Haus“ – Altern für Fortgeschrittene

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Steigende Mieten in der Hauptstadt und ein geerbter Gutshof. Monika Maron lässt in „Das Haus“ eine Alters-WG einziehen.

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Einsamkeit scheint für viele alte Menschen vorprogrammiert zu sein. Doch was ist, wenn man sich in betagterem Alter in einem geerbten Gutshof mit Gleichgesinnten einrichtet und dort einen neuen Lebensabschnitt beginnt? Monika Maron nimmt uns mit auf eine Reise nördlich von Berlin. Hier will die Ich-Erzählerin ein neues Kapitel aufschlagen, nachdem die Mieten in der Hauptstadt nicht mehr zu stemmen sind. Ein wenig erinnert die Stadtflucht-Geschichte an die Serie „Familie Bundschuh“. Reibereien und unterschiedliche Weltanschauungen sind auch im Roman vorprogrammiert.

Schriftstellerin Monika Maron auf der Frankfurter Buchmesse 2023 und das Cover „Das Haus“
Schriftstellerin Monika Maron schreibt in „Das Haus“ über die kleinen und großen Geschichten einer Alters-WG. © Panama Pictures/Imago/Hoffmann und Campe (Montage)

Sieben unterschiedliche Persönlichkeiten lässt die Autorin in einen geerbten Gutshof in Bossin ziehen. Von den Einwohnern misstrauisch beäugt, versuchen die neu zusammengewürfelten WG-Mitbewohner nach und nach Fuß zu fassen. Ob Rauchen oder ein mitgebrachtes Haustier, die versammelten Figuren und Geschichten dürften vielen aus dem privaten Umfeld bekannt sein. Maron schafft es in dem Buch, die losen Enden der einzelnen Charaktere miteinander zu verknüpfen.

Katharina, Tierärztin im Ruhestand, erbt ein abgelegenes Gutshaus nordöstlich von Berlin. Schnell ist die Idee geboren, dort eine Kommune mit Freunden einzurichten, um den steigenden Mietpreisen in Berlin zu entfliehen und im Alter nicht allein zu sein. Bei Eva, Katharinas Freundin, sträubt sich zunächst alles gegen die Vorstellung, mit Menschen jenseits der Sechzig zusammenzuziehen. Doch dann lässt sie sich notgedrungen auf das Experiment ein und akzeptiert einen Neuanfang.

Klappentext/Hoffmann & Campe

Bei Juli Zeh war es „Unterleuten“, bei Monika Maron heißt der Ort der Geschichte „Bossin“. Fremd und irgendwie doch vertraut in einem. Alle in dem Gutshof verbindet das Alter. Es ist keine gemischte WG, wo sich im Laufe der Geschichte die jüngeren Bewohner um die Älteren kümmern. Das Ende aller Figuren scheint das gemeinsame Altern und eventuell auch der kommende Tod zu sein. Ein Einblick in die älter werdende Generation, mit kleinen Auf und Abs. Genau wie im Leben. Wie man auch altern kann, zeigt Désirée Nick im Buch „Alte weiße Frau“.

Monika Maron „Das Haus“: Fazit

Es ist ein Altersroman im besten Sinne. Nicht nur für die Generation 60+, sondern für alle, die sich vielleicht immer schon mal fragten, ob sie eine Alters-WG aufmachen wollen. Die kleinen Konflikte laden zum Schmunzeln ein, kennt der geneigte Leser sie doch viel zu gut. Gute Unterhaltung schafft auch Dörte Hansen mit „Zur See“.

Monika Maron „Das Haus“

2023 Hoffmann & Campe, ISBN-13  978-3-455-01642-0

Preis: Hardcover 25 €, E-Book 19,99 €, 240 Seiten (abweichend vom Format)

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Monika Maron

Monika Maron wurde 1941 in Berlin geboren und gehört zu den renommiertesten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die Bundesrepublik nach Hamburg und lebt seit 1993 wieder in Berlin. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane und mehrere Essaybände, die mit vielen Preisen ausgezeichnet wurden.

Wie es real in einer Alters-WG zugeht, lesen Sie hier.

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