Warum Sebastian Fitzek auch Romane kann: „Elternabend“
Sebastian Fitzek gehört zu den bekanntesten Thriller-Autoren Deutschlands. Aber er kann auch Romane schreiben. Mit Humor.
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Sebastian Fitzek zählt zu den erfolgreichsten deutschen Autoren im Bereich des Thrillers. Seine Bücher, wie beispielsweise „Die Therapie“ oder „Amokspiel“ faszinieren mit ihren atemberaubenden Wendungen und erschreckend realistischen Szenarien. Dabei gelingt es Fitzek stets, die Abgründe der menschlichen Psyche in all ihren Facetten zu beleuchten. Bei „Elternabend“ probiert Fitzek es mit Humor. Spoiler: Es funktioniert.

Sebastian Fitzek „Elternabend“: Über das Buch
Cliffhanger hat Sebastian Fitzek in seinen Thrillern immer verstanden. Als Meister des Psycho-Thrillers weiß er ganz genau, wie Spannung zu erzeugen ist, damit der Leser an der Geschichte dranbleibt. Er versteht es so gut, dass einige Titel, zusammen mit Vincent Kliesch, fürs Fernsehen verfilmt wurden und auch dort für Hochspannung sorgten. Und auch „Elternabend“ nimmt sich den Cliffhangern an. Kapitel für Kapitel möchte der Leser wissen, wie es Sascha Nebel und der Frau, die in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke geworfen wurden, ergeht.
Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse.
Das Buch sollte auf keinen Fall als reine Komödie verstanden werden, da es in dem Buch auch um Themen wie Suizid und Depression geht. Trotz allem sind die humorigen Stellen zuhauf in dem Buch zu finden. Sebastian Fitzek erklärte gegenüber dem SWR 1, dass sich die Geschichte im Verlauf des Schreibens so entwickelt habe. Eigene Erfahrungen von Elternabenden, an denen bestimmte Eltern nie kommen, nahm Fitzek wohlwollend für seine Geschichte auf.
Sehr viel Eigenes ist in den Roman mit eingeflossen. Schließlich kenne jeder, der Kinder im schulpflichtigen Alter hat, diese Veranstaltungen, an denen man auf zu kleinen Stühlen viel zu lange ausharren muss, um schließlich doch Elternvertreter zu werden, obwohl man es vorher gar nicht wirklich werden wollte. Gegenüber SWR 1 betonte Fitzek, dass das Buch vielleicht dazu beitrage, alle weiteren Elternabende auf unter eine Stunde zu verkürzen. Ein frommer Wunsch, der wohl nicht so leicht aufgehen dürfte.
Mag es zwischendurch ein wenig hektisch und chaotisch auf dem Elternabend im Buch zugehen, überzeugen die Dialoge und die teils überzeichneten Charaktere. Gemischt mit Fitzeks Humor funktioniert dieser Abstecher in die Nicht-Thriller-Welt sehr gut. Eingefleischte Thriller-Fans bleiben jedoch lieber bei seinen anderen Titeln.
Sebastian Fitzek „Elternabend“: Fazit
Für alle, die in die Welt der Elternabende eintauchen möchten. Auch wenn das Cover mit der Frau und dem Baseballschläger einen womöglich härteren Inhalt vermuten lässt, ist es hier ein humoriger Fitzek, der Spaß macht. Schnelle Lektüre, die unterhält und dessen Cliffhanger am Zur-Seite-Legen hindern.
Sebastian Fitzek „Elternabend“
2023, Droemer ISBN-13 978-3-426-28413-1
Preis: Paperpack 16,99 €, E-Book 12,99 €, 336 Seiten (abweichend vom Format)
Sebastian Fitzek
Sebastian Fitzek, der 1971 geboren wurde, zählt zu den erfolgreichsten Autoren Deutschlands. Seit seinem Debütroman „Die Therapie“ (werblicher Link) ist er mit all seinen Büchern regelmäßig auf den Bestsellerlisten vertreten. Seine Bücher werden mittlerweile in 36 Ländern veröffentlicht und dienten als Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Für sein Werk erhielt er als erster deutscher Autor den Europäischen Preis für Kriminalliteratur und wurde im Jahr 2018 mit der 11. Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau ausgezeichnet. Fitzek lebt in Berlin.