ChatGPT erfindet vermeintliche Bestseller-Autobiografien von Prominenten
ChatGPT ist in aller Munde. Die auf künstliche Intelligenz programmierte Software greift auf keine Datenbank zurück, sondern erfindet oft etwas. So auch bei Büchern.
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Das Netz ist voll von künstlich erzeugten Texten. ChatGPT ist eine der derzeit bekanntesten Anwendungen, die es erlauben, Texte zu jedem erdenklichen Thema von dem Bot erzeugen zu lassen. Ob Hausaufgaben für die Schule oder wie wäre es mit einem eigenen Buch? Aber vorher nutzen wir es doch ein wenig zur Recherche und schauen, welche Prominenten welche Bücher schon geschrieben haben.
Wie wäre es mit ein paar Autobiografien? So wurde bei Spiegel.de vor wenigen Tagen nach Autobiografien des ehemaligen Chefs der Daimler AG, Dieter Zetsche, gesucht. Heraus kam das Buch „Ich. Dieter Z. – Ein Leben für den Automobilbau“. Klingt nicht nach dem richtigen Titel. Stimmt, das Buch gibt es nicht. Auch Markus Braun, ehemaliger CEO von Wirecard, soll eine Autobiografie mit dem Titel „Mein Weg in die Finanzwelt“ geschrieben haben. Nun ja, wohl eher weniger.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung, ist das Unternehmen hinter ChatGPT, Open AI, stets bemüht, weitere Textquellen zu erschließen und Updates am Programm durchzuführen. Grundlage für seine Antworten ist ein Großteil der im Internet veröffentlichten Texte, die bis 2021 erschienen. Das macht immerhin eine Textmenge von über 200 Milliarden Wörtern aus, so Spiegel.de.
Eine aktuelle Frage nach fünf Autobiografien von Fußballern gab folgende Antworten zurück:
- „I Am Zlatan Ibrahimovic“ von Zlatan Ibrahimovic
- „My Story“ von Cristiano Ronaldo
- „Born to Rise: My Story“ von Marcus Rashford
- „My Turn: The Autobiography“ von Xabi Alonso
- „How Not to be a Football Millionaire“ von Darren Bent
Bei einer schnellen Recherche, ob Cristiano Ronaldo wirklich „My Story“ geschrieben hat, werden wir nicht fündig. „Cristiano Ronaldo – Der Fußballgott“ wäre richtig gewesen, auch wenn es sich hierbei nicht um eine Autobiografie, sondern um das Buch von Markus Alexander handelt. Auch das Buch „Born to Rise: My Story“ von Marcus Rashford, Stürmer bei Manchester United, ist nicht zu finden. Kann aber noch kommen. Wer weiß. Somit dienen diese Vorschläge gut als Titelgenerator. Der Titel für Zlatan Ibrahimovics Buch ist immerhin recht nah am Original. Ist es jedoch auf Schwedisch erschienen und trägt übersetzt den Titel „Ich bin Zlatan“. Ghostwriter ist David Lagercrantz, der auch die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson nach dessen Tod weiterführte.
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Bei „My Turn: The Autobiography“ wurde ich etwas stutzig. Den Titel gibt es, jedoch von Johan Cruyff, einem ehemaligen niederländischen Fußballspieler. Fragt man ChatGPT jedoch genauer, wie die Autobiografie von David Beckham heißt, kommt die richtige Antwort „My Side“ (werblicher Link). Immerhin.
Krimis aus München und ChatGPT
Auch bei einer aktuellen Frage nach Krimis, die in München spielen sollen, schickt ChatGPT Buchempfehlungen, die nicht existieren.

Überfliegt man die Liste, sieht es auf den ersten Blick vielleicht noch ganz gut aus, schließlich taucht in einem Buchtitel „Münchner“ auf. Spätestens beim vermeintlichen Krimi „Das Vermächtnis des Johannitermordes“, den laut ChatGPT Sebastian Fitzek geschrieben haben soll, stellen sich doch die Nackenhaare auf. Schnell zwei Online-Buchhändler und parallel die Website des Autors aufgerufen. Keine Spur von dem Buch, dessen vermeintlicher Schöpfer ohnehin eher Buchtitel mit sehr kurzen und einprägsamen Titeln, wie beispielsweise „Das Paket“ oder „Mimik“ schreibt.
Am Ende sehen wir, dass eine Recherche mit ChatGPT zu Biografien von Prominenten noch nicht so weit her ist. Lieber bei uns auf 24books.de nach Empfehlungen stöbern. Die Bücher dort gibt es auf jeden Fall.