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Fischstäbchen im Test – wie unbedenklich ist der Kinder-Klassiker wirklich?

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Wenn es schnell gehen und trotzdem gut schmecken soll, sind Fischstäbchen nicht die schlechteste Wahl. Gesundheitgefährdene Schadstoffe wollen trotzdem vermieden werden.

Ob in Kombination mit einem leichten Kartoffelsalat, Pommes oder Kartoffelbrei und Spinat – nicht nur bei den meisten Kindern kommen Fischstäbchen, ähnlich wie auch Chicken-Nuggets gut an. Sie vereinen die in Fischfleisch zu findenden gesunden Nährwerte, wie wertvolle Omega-3-Fettsäuren, mit einer knusprigen Teig-Panade, die sogar die wählerischsten Esser begeistern kann. Im Ökotest (Magazin September 2023) konnten die meisten Fischstäbchen leider weniger überzeugen, so wurden krebsverdächtige Fettschadstoffe in der Panade nachgewiesen.

Ökotest: Krebsverdächtige Fettschadstoffe in Fischstäbchen gefunden

Bei den goldbraunen Stäbchen aus der Gefriertruhe lässt sich vom ursprünglichen Fisch nicht mehr viel erkennen. Bereits auf dem Schiff tiefgefroren, werden die Fischblöcke in der Weiterverarbeitung in die klassische, mundgerechte Stäbchen-Form zerteilt, paniert, frittiert und abschließend erneut schockgefrostet. So holen Sie die Fischstäbchen zu Hause in der Regel schon vorgebraten aus ihrer Verpackung heraus.

Fischstäbchen auf Teller mit Gabel.
Auch wenn sie in ihrem Geschmack überzeugen konnte, die knusprige Panade der meisten Fischstäbchen enthält oftmals gesundheitsgefährdende Stoffe. (Symbolbild) © Westend61/Imago

Während des kurzen Frittierens im Werk bilden sich häufig Schadstoffe, die hauptsächlich beim Erhitzen der pflanzlichen Frittierfette entstehen. Diese Fettschadstoffe (3-MCPD-Fettsäureester und Glycidyl-Fettsäureester), die in 11 von 19 getesteten Produkten in erhöhten Mengen nachgewiesen werden konnten, werden im Magen-Darm-Trakt fast vollständigt in Glycidol umgewandelt.

Der Umwelt zuliebe die richtigen Fischstäbchen kaufen

Wer nachhaltig einkaufen geht und trotzdem nicht auf das fischige Finger-Food verzichten möchte, sollte beim nächsten Einkauf die Verpackung der Fischstäbchen genauer studieren. Hier finden sich nämlich diverse Daten, wie Fanggebiet, Subfanggebiet und Fanggerät des verarbeiteten Fischs, die für die Meere, Umwelt und Fischbestände, laut Oekotest.de, einen großen Unterschied machen.

Glycidol stellte sich laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Tierversuchen als krebserregend und erbgutschädigend heraus und führt laut weiterer Tierversuche der Internationalen Agentur für Krebsforschung zu Nierenschäden. Die von der EFSA festgelegte maximale Tagesdosis für 3-MCPD wäre bei einem 30 Kilogramm schweren Kind mit fünf belasteten Fischstäbchen der von Ökotest kritisierten Produkte schon mehr als zur Hälfte ausgeschöpft.

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Wie gesund sind Fischstäbchen wirklich?

Im Geschmack scheinen alle getesteten Fischstäbchen überzeugen zu können und schneiden im Rahmen der Verkostung ausnahmslos mit „sehr gut“ ab. Doch neben der im Fischpart enthaltenen wertvollen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, enthalten sie, durch die frittierte Teig-Panade, die insgesamt ein Drittel des Stäbchens ausmacht, weitere weniger gesunde Fette.

Alles in allem sind Fischstäbchen einfach zu fetthaltig, um als gesundes Nahrungsmittel durchzugehen. Wer sie zusätzlich noch mit Öl oder Butter in der Pfanne zubereitet, statt den Backofen anzuschmeißen, tut seiner Leber bei weitem keinen Gefallen.

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