ChatGPT klaut Arbeitsplätze? Diese Berufe könnten durch die KI gefährdet sein
ChatGPT und andere KI-Programme können viele Aufgaben erledigen. Machen sie bald Jobs überflüssig? Welche Branchen könnten gefährdet sein?
Hamburg – Künstliche Intelligenz (KI) und Chatbots sind im Jahr 2023 ein großes Thema. ChatGPT und andere Tools bieten völlig neue Möglichkeiten und sind zudem sehr benutzerfreundlich, sodass jeder sie benutzen kann. Bei manchen Leuten kommen nun jedoch berufliche Existenzängste auf. Werden KI-Programme nun Jobs überflüssig machen?
Unternehmen | OpenAI |
Sitz | San Francisco, California, USA |
Gründung | 11. Dezember 2015 |
Leitung | Sam Altman |
ChatGPT und Co. – Welche Jobs könnten KI-Programme übernehmen?
KI-Tools bieten umfangreiche Möglichkeiten: Bei ChatGPT denken die meisten Menschen vermutlich an das Erstellen von Texten. Aber der Chatbot kann noch mehr, zum Beispiel Codes in Computersprachen erstellen. Außerdem existieren neben Texte erstellenden Tools auch andere KI-Programme, die beispielsweise Bilder generieren oder Stimmen echter Personen imitieren.
Diese vielseitigen Möglichkeiten könnten somit auch in bestimmten Branchen zum Einsatz kommen. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage der Seite Sortlist haben 500 Arbeitnehmer und Arbeitgeber aus sechs europäischen Ländern angegeben, dass sie sich vorstellen können, dass der Einsatz von KI zu Stellenstreichungen führen könnte.
Hier sind sechs Beispiele von Jobs, die ChatGPT und Co. theoretisch übernehmen könnten.
- Texter*in: Ob in der Werbung, im Journalismus oder auch in kreativen Bereichen. Chatbots sind in der Lage, unterschiedliche Arten von Texten zu erstellen, auch Gedichte, Songtexte, Anleitungen, Berichte, Reden oder ähnliches – und das äußerst schnell.
- Programmierer*in: ChatGPT beherrscht verschiedene Programmiersprachen, darunter Javascript, HTML, PHP, CSS, C++, C oder Python. Laut Computer Bild würde der Chatbot damit sogar bei Google eine Stelle als Programmierer bekommen, da er alle technischen Fragen korrekt beantwortet. Das Jahresgehalt liegt hier durchschnittlich bei 170.000 Euro. Lediglich für Führungsaufgaben und Teamarbeit sei ChatGPT ungeeignet – verständlicherweise.
- Designer*in: Programme wie DALL-E oder Midjourney generieren in kurzer Zeit Bilder und benötigen nur einige wenige Angaben und Beschreibungen, wie diese aussehen sollen.
- Kundensupport: Sicherlich hat jeder schon mal mit einem automatischen Chatbot oder mit einem automatisierten Telefon-Support zu tun gehabt. Die neuen KI-Tools könnten das auf eine neue Ebene bringen, die wesentlich besser funktioniert und den menschlichen Kundensupport somit obsolet macht.
- Marktforscher*in: Auch in der Marktforschung geht es darum, Daten zu sammeln, sie zu analysieren, Trends zu identifizieren und daraus Prognosen zu erstellen. Laut Business Insider kann das alles KI jetzt bereits leisten.
- Berufe in der Rechtsbranche: Berufe, wie Rechtsanwaltsgehilfen, tragen große Mengen an Informationen zusammen und erstellen anschließend Gutachten für Vorgesetzte und Klienten. Auch hier ist der Einsatz von KI-Chatbots denkbar.

Was spricht für den Einsatz von KI? ChatGPT und andere KI-Programme bieten jetzt bereits umfangreiche Funktionen, die perspektivisch nur noch besser werden. In vielen Bereichen könnten sie die Arbeit erleichtern und verschiedene Prozesse beschleunigen.
Was spricht gegen den Einsatz von KI? Sollten Unternehmen sich tatsächlich dazu entscheiden, Leute zu entlassen und stattdessen auf KI-Programme setzen, wäre das natürlich ein Horrorszenario für Arbeitnehmer. Doch ChatGPT und Co. haben noch weitere Nachteile. Allen voran fehlt der menschliche Aspekt – sei es beim Kontakt mit Kunden oder unter den Mitarbeitern. Der soziale Faktor ist nicht außer Acht zu lassen. Abgesehen davon sind die Tools fehleranfällig und man kann sich nicht blind auf die Ergebnisse verlassen.
Wie realistisch ist es, dass ChatGPT und Co. Berufe übernehmen?
Fazit: Dass KI-Programme ganze Berufe in vollem Umfang übernehmen werden, ist aktuell noch unwahrscheinlich. Viele Experten, darunter Anu Madgavkar von der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey (via Business Insider), sehen den Nutzen von KI-Tools eher darin, Arbeiten zu erleichtern und die Produktivität zu steigern: „Wir müssen diese Dinge als produktivitätssteigernde Werkzeuge betrachten, im Gegensatz zu einem vollständigen Ersatz“, erklärt die Expertin.
Es sei aber nach wie vor jemand nötig, der die Ergebnisse überprüft. Denn nicht alles, was beispielsweise ChatGPT ausgibt, ist hundertprozentig korrekt. Es ist aber zu erwarten, dass die Ergebnisse mit der Zeit besser und besser werden. Außerdem eröffnet der Einsatz von KI auch aus rechtlicher Sicht und beim Thema Datenschutz neue Debatten.
ChatGPT und andere Chatbots werden sicherlich einen Einfluss auf verschiedene Branchen haben. Ob Unternehmen dafür bereit sind, Arbeitsplätze einzusparen und stattdessen vermehrt KI einsetzen werden, wird die Zukunft zeigen. Derweil ist das Thema ChatGPT auch für das Bildungssystem eine neue Herausforderung.