Twitch hat neue Regeln für Werbung – Streamer packen ihre Sachen
Twitch hat mit neuen Werbe-Richtlinien für Streamer für Aufruhr gesorgt. Viele befürchten nun einen großen Abgang von der Streaming-Plattform und Kick will das für sich nutzen.
Hamburg – Twitch hat bei der Streamer-Community wieder für Empörung gesorgt. Der Grund: neue Werbe-Richtlinien, welche die bisherigen Möglichkeiten stark einschränken. Da Werbung die größte Einnahmequelle der Streamer ist, könnten die neuen Regeln bedeuten, dass sie sich eine andere Plattform suchen. Kick ist eine davon, die nun versucht, die Creator zu sich zu locken.
Name des Unternehmens | Twitch Interactive, Inc. |
Hauptsitz | San Francisco, Kalifornien |
Gründung | 6. Juni 2011 |
Dachorganisation | Amazon.com, Inc. |
Gründer*innen | Justin Kan, Emmett Shear, Michael Seibel, Kyle Vogt |
Twitch verbietet bestimmte Werbemittel im Stream
Was ist passiert? Twitch hat kürzlich eine Reihe von neuen Regelungen für gesponserte Inhalte angekündigt. Viele bislang geduldete Anzeigen sind während Livestreams nicht mehr erlaubt. Hier ist eine Übersicht der neuen Richtlinien für Streamer:
- Nicht mehr erlaubt:
- Banner-Werbungen oder andere Displayanzeigen
- Videoanzeigen
- Audio Ads, beispielsweise in Form von Jingles
- Noch erlaubt:
- Logos im Stream, solange sie nicht mehr als 3 % der Bildschirmgröße ausmachen
- Werbung auf der Kanalseite des Streamers
- Produktplatzierungen im Hintergrund
- Verlinkungen auf andere Webseiten im Chat
- Empfehlungen, Besprechungen oder Unboxings von Produkten im Stream
- Gesponserte Games spielen
Was bedeutet das für die Streamer? Diese strengen Einschränkungen haben bei vielen Kanalbetreibern für Unmut gesorgt, da sich diese neuen Regelungen auf ihre Finanzierungsmöglichkeiten auswirken werden. Werbung und Sponsorings machen einen Großteil der Einnahmen von Twitch-Streamern aus. Wenn die bisherigen Werbemöglichkeiten wegfallen, könnten wichtige Werbepartner womöglich abspringen.
Neue Werbe-Richtlinien von Twitch – Kick lockt Streamer auf eigene Plattform
So reagiert Kick: Es ist ein gewagter Schritt von Twitch, der womöglich viele große Streamer zu anderen Plattformen treibt. Kick lässt sich nicht lange bitten und hat auf Twitter angekündigt: „Wir übernehmen die Gebühr von 25 Dollar für jeden, der seinen Vertrag kündigt und zu Kick wechselt.“Twitch hat nämlich eine Gebühr von 25 US-Dollar eingeführt, für diejenigen, die ihre Partnerschaft kündigen.
Für viele User scheint dies tatsächlich ein verlockendes Angebot zu sein. Im Kommentarfeld schreiben sie beispielsweise: „Äußerst verlockend“, oder „Ich bin Twitch-Affiliate, aber bereits auf Kick. Ich habe nicht die Absicht, zurück zu gehen und würde alle Verbindungen mit ihnen für Kick brechen.“
Twitch rudert bereits zurück: Auf Twitter veröffentlichte das Unternehmen ein Statement, indem es sich für die entstandene „Verwirrung und Frustration“ durch die Ankündigung der Richtlinien entschuldigte. Es sei nicht beabsichtigt, direkte Beziehungen mit Sponsoren einzuschränken. Es bleibt aber abzuwarten, wie hart Twitch bei Nicht-Beachtung der neuen Regeln vorgehen wird. Klar ist, dass Kick bereits mit den Hufen scharrt. Der Twitch-Konkurrent hat bereits öfter versucht, die Streamer auf die eigene Plattform zu locken.