Liegen Direktbanken oder Hausbanken bei den Kreditzinsen vorne?

Gehören Sie auch zu den Menschen, die schon einmal einen Kredit aufnehmen mussten?
Dann gehen Sie laut aktuellen statistischen Erhebungen mit dem Trend, denn die Höhe der an Privatpersonen in Deutschland vergebenen Kredite befand sich im Jahr 2018 mit 1.228,4 Milliarden Euro auf einem neuen Rekordstand. Auf Seiten der Kreditgeber konkurrieren dabei stets die Filialbanken mit den Direktbanken und buhlen um die Gunst der Kunden. Doch wer bietet weniger Zinsen?
Wahl zwischen Filialbank und Onlinebank ist bei Kreditvergabe essenziell
Rund 1.254,6 Milliarden Euro – diese unvorstellbare Menge an Geld beschreibt laut aktuellen Erhebungen der Bundesbank die Höhe der Kredite, die an Privatpersonen in Deutschland alleine im ersten Halbjahr des Jahres 2019 vergeben worden sind. Das Frappierende: Schon die ersten beiden Quartale dieses Jahres toppten den historischen Spitzenwert aus ganz 2018, der bei 1.228,4 Milliarden Euro gelegen hatte – zum Vergleich: Vor 10 Jahren lag das Kreditvolumen „nur“bei 1.017,5 Milliarden Euro.
All diese Zahlen machen deutlich: Hohe Kredite werden in Deutschland so oft vergeben, dass sich ein genauer Blick auf die Zinsen lohnt, denn je nach Kreditgeber unterscheiden sich diese erheblich voneinander und können die finanzielle Not im ungünstigsten Fall weiter forcieren.
Wählen können Kreditnehmer heutzutage zwischen Filialbanken wie der Hausbank und Onlinebanken bzw. Direktbanken im Netz. Bei letzteren besteht inzwischen sogar die Möglichkeit, einen Sofortkredit zu beantragen. Bei Anbietern wie Bon Kredit wird dieser innerhalb von 24 Stunden ausgezahlt. Auf eine persönliche Beratung müssen Kunden dabei ebenso wenig verzichten, obwohl gerade diese bei Onlinebanken oft ein kosten- und damit zinssenkender Faktor ist.
Aus diesen Gründen bieten die Onlinebanken meist günstigere Zinsen
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Onlinebanken häufig günstigere Kreditzinsen anbieten können, da sich ihr personeller und institutioneller Aufwand im Vergleich zu Filialbanken in Grenzen hält. Hinzu kommt, dass sämtliche, mit dem Kredit verbundene Prozesse nahezu vollständig automatisiert ablaufen.
In Zahlen ausgedrückt unterscheiden sich Filialbanken von Onlinebanken bei den Zinssätzen aktuell erheblich. Wie aus der, ebenso von der Bundesbank veröffentlichten, Tabelle der Zinssätze für das Neugeschäft der deutschen Banken bzw. die Vergabe von Konsumentenkrediten an private Haushalte deutlich wird, lag der durchschnittliche Effektivzins bei anfänglicher Zinsbindung und über 5-jähriger Laufzeit im Juli 2019 bei 6,79%.
Daraus ergibt sich ein eklatanter Unterschied zu den Zinssätzen von Onlinebanken, die gemäß eines aktuellen Kreditvergleichs bei einem Nettokreditbetrag von 10.000 Euro, gewährt zur freien Verwendung für 72 Monate, schon bei ca. 1,70% losgehen.
Das sind die Vor- und Nachteile von Online- und Filialkrediten im Überblick
Bedacht werden muss allerdings, dass der Zinssatz bei einem Kredit zwar zu Recht ein gewichtiges Selektionskriterium darstellt, jedoch keinesfalls der einzige ausschlaggebende Faktor sein sollte. Grundsätzlich liegen die Vorteile eines Online Kredits neben den günstigeren Zinsen additiv in besseren Vergleichsmöglichkeiten, einer einfacheren Kreditbeantragung und einer schnelleren Auszahlung.
Demgegenüber müssen Kreditnehmer je nach Darlehensgeber auf eine Beratung komplett verzichten und erhalten u.U. nur telefonisch Support bei Problemen. Auch Verhandlungsmöglichkeiten sind bei Online-Krediten quasi nicht mehr gegeben.
Wer sich hingegen individuell und möglichst flexibel von jemandem beraten lassen möchte, der einen womöglich schon seit langer Zeit persönlich kennt, der ist zwar bei Filialbanken besser aufgehoben, bezahlt diesen Umstand allerdings insbesondere bei niedrigen Einkünften häufig mit deutlichen Geldeinbußen und psychischen Belastungen.