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Abnehmen mit Pu-Erh-Tee? Der chinesische Trunk hemmt sogar Krebszellen – doch es gibt einen Haken

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Nach alter Tradition der Sung-Dynastie wird Pu-Erh-Tee auch heute noch in verschiedene Formen gepresst.
Nach alter Tradition der Sung-Dynastie wird Pu-Erh-Tee auch heute noch in verschiedene Formen gepresst. © Hans-Joachim Schneider/Imago

Gewichtsverlust fördern, die Verdauung positiv beeinflussen und die Niere schützen: Der Pu-Erh-Tee soll viele gesundheitsfördernde Effekte entfalten. Doch stimmt das?

Der Pu-Erh-Tee stammt aus China und wird dort bereits seit Jahrhunderten getrunken. Die Teesorte wird in großem Stil in Südchina angepflanzt. Er wird aus den Blättern der Assam-Variante der Teepflanze gewonnen und in einem besonderen Herstellungsverfahren veredelt: Pu-Erh-Tee wird nämlich fermentiert. Das heißt, es sind Mikroorganismen aktiv, die die Bestandteile der Teeblätter im Zuge ihrer Stoffwechselprozesse verändern. Unter anderem dieser Herstellungsprozess soll für die gesundheitsfördernden Effekte von Pu-Erh-Tee verantwortlich sein.

So wird der Teesorte nachgesagt, dass sie durch ihre appetithemmende Wirkung eine Schlankheitskur* unterstützen kann. Und auch auf die Verdauung soll sich der Teegenuss positiv auswirken. Außerdem könne der Pu-Erh-Tee den Blutzuckerspiegel regulieren, Nierenkrankheiten vorbeugen und sogar Krebszellen abtöten, wie unter anderem das Portal fitbook berichtet. Doch wie gesund ist der Tee wirklich?

Pu-Erh-Tee lässt Körperfett schmelzen und hemmt das Wachstum von Krebszellen – aber nur im Labor- und Tierversuch

Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass der Tee Gewichtsverlust fördern kann – allerdings zeigte er diese Wirkung im Tierversuch und nicht in einer Studie mit Menschen. Zhen-Hui Cao von der Faculty of Animal Science and Technology an der Yunnan Agricultural University in China konnte in einer Studie nachweisen, dass Ratten, welchen Puh-Erh-Teeextrate verabreicht wurden, Körperfett verloren haben. Außerdem konnte Cao im Versuch belegen, dass Puh-Erh-Tee das Gesamtcholesterin im Plasma der Ratten signifikant gesenkt hatte. Ob dies beim Menschen auch der Fall ist, muss noch in Studien untersucht werden.

Auch die krebshemmende Wirkung von Puh-Erh-Tee konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden – allerdings nur im Reagenzglas und im Tierversuch. Hier konnte Xin Zhao vom Department of Biological and Chemical Engineering an der Chongqing University of Education in China zeigen, dass Puh-Erh-Tee krebshemmende Wirkung entfalten kann. Er und sein Team hatten untersucht, wie sich die Extrakte aus dem Tee auf Mundkrebszellen auswirken. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass Pu-Erh-Tee eine hemmende Wirkung auf Zungenkrebszellen entfaltet. Das Studienfazit der chinesischen Forscher: „Diese Ergebnisse zeigen, dass Pu-Erh-Tee krebsvorbeugende und anti-metastatische Effekte auf Wangenschleimhautkrebs hat, je höher die Konzentration, desto besser die Effizienz“.

Wie genau der Mensch von Puh-Erh-Tee profitiert, ist zwar wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) findet der Puh-Erh-Tee allerdings seit Jahrhunderten Anwendung. Und auch viele Teekenner schwören auf die stimulierende und verdauungsfördernde Wirkung von Puh-Erh-Tee. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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