Krebserreger: Forscher entdecken acht neue Risikofaktoren für Krebs-Entstehung
Die Entstehung von Krebszellen wird durch verschiedene Risikofaktoren beeinflusst. Die Krebsforschung entdeckt dabei immer wieder neue Faktoren.
Bei Krebs handelt es sich um Erkrankungen, bei denen sich körpereigene Zellen unkontrolliert vermehren. Sie bilden schließlich eine Geschwulst (bösartiger Tumor), wodurch gesundes Gewebe zerstört wird. Dies wiederum hat zur Folge, dass Körperfunktionen nicht mehr wie gewohnt und optimal ablaufen können. Dabei gibt es verschiedene Faktoren, die eine Wandlung von normalen Zellen zu Krebszellen beeinflussen. Innerhalb der Krebsforschung werden immer wieder neue dieser Risikofaktoren entdeckt.
Forschung findet acht neue Risikofaktoren, die Krebs-Erkrankungen begünstigen

Ein Grund für die Entwicklung von Krebs können Schäden am Erbgut sein. Diese entstehen beispielsweise bei der natürlichen Zellteilung oder zufällig aufgrund eines Fehlers beim normalen Zellstoffwechsel. Der eigene Lebensstil kann dabei erbgutschädigend sein, wenn er eine ungesunde Ernährungsweise, starkes Übergewicht, Rauchen, häufigen Alkoholkonsum und wenig Bewegung beinhaltet. Diese Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken.
Jedoch sind nur fünf Prozent der diagnostizierten Fälle auf die erblichen Anlagen zurückzuführen. Auch wenn einige Gene beeinflussen können, dass bestimmte Krebsarten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit entstehen, liegen die Hauptursachen meist bei anderen Faktoren und Krebserregern. So umfasst eine Liste des U.S. Department of Health and Human Services rund 250 verschiedene Risikofaktoren wie etwa Viren, Chemikalien, einige Lebensmittel oder bestimmte Inhaltsstoffe, radioaktive Strahlung, Röntgenstrahlung und alkoholische Getränke. Im Dezember 2021 wurde die Liste um folgende Faktoren erweitert:
- Helicobacter pylori: Eine Infektion mit dem Bakterium zeigt sich in Form von Magenbeschwerden oder -geschwüren. Sie sollten schnellstmöglich behandelt werden, um präventiv gegen eine Krebserkrankung vorzugehen.
- Antimontrioxid: Dieser Stoff ist in Flammschutzmitteln enthalten und kommt vor allem in Textilien oder Kunststoffen vor. Auf den Einsatz des Mittels sollte möglichst verzichtet werden, um das Krebsrisiko zu senken.
- Halogenessigsäuren: Sie haben krebserregendes Potenzial und entstehen teils als Nebenprodukt bei der Desinfektion unseres normalen Trinkwassers. Daher werden hier in Zukunft Änderungen gefordert sein. Folgende sechs Halogenessigsäuren wurden neu in die Liste aufgenommen: Bromchloressigsäure, Bromdichloressigsäure, Chlordibromessigsäure, Dibromessigsäure, Dichloressigsäure und Tribromessigsäure.
Krebs: Viele Risikofaktoren können vermieden werden
Wichtig ist jedoch zu betonen, dass nicht jeder, der Krebserregern ausgesetzt ist, automatisch an Krebs erkrankt. Denn das Risiko für Krebs ist bei jedem Menschen individuell. Das persönliche Risiko für Krebs kann zudem gesenkt werden, da viele der bekannten Risikofaktoren gemieden werden können.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.