Wenn der Blutdruck zu hoch ist: Achtung vor Fettleber und lebensbedrohlichen Folgen
Eine Fettleber ist heutzutage weit verbreitet und wird doch selten bemerkt. Selbst der daraus resultierende hohe Blutdruck wird häufig nicht erkannt – mit fatalen Folgen.
Neben der alkoholbedingten Fettleber (AFLD, Alcoholic Fatty Liver Disease) gibt es die zunehmend verbreitete nicht-Alkohol-bedingte Fettleber (NAFLD, Non-alcoholic Fatty Liver Disease). Beide zählen zu den häufigsten Lebererkrankungen in Deutschland. Denn tatsächlich ist mittlerweile jeder dritte Erwachsene und jedes dritte übergewichtige Kind betroffen – Tendenz steigend. Im Gegensatz zur alkoholischen Fettleber wird die nicht-Alkohol-bedingte Fettleber vorrangig durch einen ungesunden Lebenswandel, falsche Ernährung, Bewegungs- und Schlafmangel verursacht. Vor allem Menschen mit Diabetes und stark Übergewichtige sind von NAFLD betroffen. Wer mit einer Fettleber – häufig unbemerkt – lebt, hat ein höheres Risiko, eine schwere Leberentzündung und Leberkrebs zu entwickeln sowie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Wer Bluthochdruck hat, für den steigt das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt um ein Vielfaches. Gleichzeitig kann hoher Blutdruck in Zusammenhang mit einer Lebererkrankung lebensgefährlich werden.
Blutdruck zu hoch: Bei Lebererkrankung kann dieser zum Tod führen

Menschen mit einer Lebererkrankung wie der Fettleber zeigen in vielen Fällen einen erhöhten Blutdruck. Dies kann aufgrund des angesammelten Fetts in der Leber und daher in den Blutgefäßen entstehen und langfristig auch andere Organe wie das Herz und die Nieren betreffen. Eine Fettleber ist meistens von einer besonderen Form des Bluthochdrucks begleitet, wie die Deutsche Leberstiftung aufklärt. Bei Lebererkrankungen betrifft der hohe Blutdruck die sogenannte Pfortader und verursacht die Erkrankung Pfortader-Hochdruck beziehungsweise Portale Hypertension. Unbehandelt kann dieser Bluthochdruck sogar zum Tod führen.
Hintergrund ist: Wenn die Fettleber ihre Stoffwechselaufgaben nicht mehr erfüllen kann, das heißt Giftstoffe nicht mehr ausreichend abbauen kann, ist der Blutfluss über die Pfortader nur noch eingeschränkt oder gar nicht möglich, so Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Die Pfortader ist neben der Leberarterie der zweite Weg der Blutversorgung für die Leber. Da das Blut auf anderem Weg zum Herz gelangen muss, erhöht sich der Blutdruck dementsprechend in den anderen zum Herzen führenden Gefäßen. Durch den Bluthochdruck und vermehrten Blutfluss, sei es möglich, dass sich Krampfadern im Bauchraum oder in der Speiseröhre bilden. Unbehandelt könnten diese zu lebensbedrohlichen, inneren Blutungen führen.
Lebererkrankung verhindern, hohen Blutdruck der Pfortader und Gefahren vermeiden
Der Pfortader-Hochdruck kann tatsächlich nicht auf herkömmlichem Weg über eine gewöhnliche Blutdruckmessung festgestellt werden. Eine Ultraschall-Untersuchung der Pfortader kann einerseits Hinweise für einen Pfortader-Hochdruck geben. Und auch eine vergrößerte Milz, Bauchwasser (Aszites) oder Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) deuten auf einen Bluthochdruck der Pfortader hin. Genaue Diagnose und Untersuchung kann nur durch eine invasive Lebervenendruckmessung über einen Katheter erfolgen.
Um diese bedrohliche Form des hohen Blutdrucks in der Leber zu verhindern, gilt es, eine Fettleber anhand der Leberwerte und unspezifischer Symptome wie Müdigkeit und Druck im Oberbauch so früh wie möglich zu erkennen. Da dies in vielen Fällen nicht immer eindeutig ist, sollte die Entstehung einer Fettleber am besten verhindert werden. Dies ist durch eine Diät oder von Vornherein eine gesunde Ernährung mit wenig Kohlenhydrate, Zucker und Fett sehr gut möglich.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.