„Superspreader“: Diese Menschen verbreiten das Coronavirus - Studie deckt verhängnisvolle Verbindung auf
Nur wenige Menschen sollen einen japanischen Professor zufolge das Coronavirus verbreiten. Sie zu isolieren, würde die Pandemie eindämmen, so seine Einschätzung.
- Massenstests auf eine Coronavirus-Infektion* stuft Japans Chef-Virologe Hitoshi Oshitani als wenig sinnvoll ein.
- Er plädiert darauf, sogenannte Superspreader zu isolieren.
- In einer Studie führte er die Entstehung von Covid-19-Herden auf wenige Menschen zurück, die trotz Infektion häufig symptomfrei waren.
Immer noch stellt Covid-19 Mediziner und Forscher vor Rätsel. Doch immer mehr Studien und Langzeitbeobachtungen helfen, die Krankheit zu verstehen und ihr vorzubeugen. Eine neue japanische Veröffentlichung beschäftigt sich mit der Frage, wie Infektionsschwerpunkte entstehen und wo das Risiko besonders hoch ist, sich anzustecken. Unter der Leitung des Virologen Hitoshi Oshitani analysierten Forscher Situationen, in welchen sich viele Menschen gleichzeitig mit dem Coronavirus angesteckt hatten. 61 solcher Fälle mit über 3.000 Infizierten dienten als Grundlage. Restaurants, Konzerthallen und Fitnessstudios zählten zu den riskanten Orten, an welchen sich viele Menschen mit Covid-19 angesteckt hatten. Überraschender war die Erkenntnis der Wissenschaftler bezüglich der Menschen, die sie als Superspreader ausmachten.
Weiblich, unter 30 und ohne Symptome = Superspreader?
In 22 von 61 Fällen konnten die Forscher nämlich denjenigen ausmachen, den sie für die Verbreitung des Virus verantwortlich machten. Vor allem Frauen unter 30 ohne Symptome waren es der Studie zufolge. Warum gerade sie die Viren am stärksten verbreiteten, konnten die Wissenschaftler um Oshitani zwar nicht erklären, wie der Focus berichtete. Das Alter allerdings wäre einfach erklärbar: So hielten sich vor allem junge Menschen in Clubs, Bars oder Kneipen auf - alles Orte mit schlechter Durchlüftung. Auch Alkohol spielt eine gewichtige Rolle: Die Hemmungen fallen, der Sicherheitsabstand wird nicht mehr eingehalten.
In Japan waren es Hitoshi Oshitanis Veröffentlichung zufolge auch Karaoke-Bars, die eine Ansteckung mit Coronaviren wahrscheinlich machten. Ein geschlossener Raum, in dem lauthals gesungen wird: Eine virenfreundliche Umgebung, die ebenfalls vor allem von jüngeren Menschen besucht wird. (jg) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.
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