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Drogenabhängig durch Weisheitszahn-OP - dieser verstörende Grund steckt dahinter

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Von: Juliane Gutmann

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Eine Weisheitszahn-OP ist nur ein kleiner Eingriff - kann aber problematische Folgen haben.
Eine Weisheitszahn-OP ist nur ein kleiner Eingriff - kann aber problematische Folgen haben. © Markus Scholz/dpa

Meistens passiert es im Jugendalter: Die Weisheitszähne brechen durch und müssen entfernt werden. Auf was Sie dabei unbedingt achten sollten, um Schlimmeres zu verhindern.

Die meisten von uns haben es bereits hinter sich: Die Weisheitszahn-Operation. Bei manchen müssen alle vier, bei manchen nur die unteren, bei wieder anderen nur die oberen Weisheitszähne entfernt werden. An sich eine Routine-Operation, haben amerikanische Ärzte jetzt Erschreckendes herausgefunden.

Schmerzmittel nach Weisheitszahn-OP machen erschreckend viele Menschen abhängig

Eine Studie aus den USA kommt zu dem Ergebnis, dass ganze sechs Prozent aller Operierten von starken Schmerzmitteln abhängig werden. Was klingt wie aus einem schlechten Film, hat einen plausiblen Grund. Raeford Brown von der University of Kentucky erklärt ihn so: "Eine der ersten Situationen, in denen Menschen mit Opioiden (Mittel zur Schmerzlinderung) in Kontakt kommen, ist ihre Weisheitszahn-OP. Patienten bekommen meisten eine 30-tägige Verschreibung von Oxycodon, und wenn du das erstmal 30 Tage lang nimmst, ist das Risiko, dass du es länger nimmst, extrem hoch."

Paracetamol oder Ibuprofen als ausreichend starke Schmerzmittel bevorzugen

Und das ist längst kein amerikanisches Problem mehr. Die Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichte neue Zahlen zum Pro-Kopf-Konsum von Opioiden. Demnach liegt Deutschland schon auf einer Höhe mit den USA.

Dabei ist eine Schmerzmittelabhängigkeit durch diese eher kleinen Operationen leicht zu vermeiden. Alan Schoeder, Autor der Studie, rät zu weniger starken Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen. Diese würden ausreichen, um den Schmerz nach der OP zu lindern.

Forscher entwickeln revolutionäres Schmerzmittel - das soll nun Ibuprofen & Co. ablösen.

Auch nach kleinen Operationen verschreiben viele Ärzte Opioide

Vielleicht könnte sogar Angst um ihren Ruf ein Grund dafür sein, warum Ärzte das anders handhaben: Christoph Stein von der Charité in Berlin sagte dem News-Portal Welt, dass behandelnde Ärzte ihre Patienten mittlerweile sogar nach kleineren Operationen mit großen Packungen Opioiden nach Hause schicken, weil die Mediziner sicher gehen wollen, dass die Patienten zufrieden sind und nicht wegen Schmerzen wiederkehren - eine anscheinend suchtfördernde Nachsorgemaßnahme.

Steht eine Weisheitszahn-OP an, sollte man deshalb eingehend mit dem behandelnden Arzt durchsprechen, welche Nachsorge geeignet ist.

Stiftung Warentest hat Schmerzmittel getestet: Das kam bei Paracetamol & Co. im Vergleich heraus.

jg/glomex

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