1. Startseite
  2. Ratgeber
  3. Gesundheit

Demenz: Langes Sitzen erhöht das Risiko für Erkrankung

Kommentare

Ab einer bestimmten Zeitspanne des Sitzens erhöht sich das Risiko für Demenz. Zudem steigt es mit jeder weiteren Ruhestunde an.

Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an Demenz – Tendenz steigend. So könnte nach einer Prognose der Deutschen Alzheimer Gesellschaft die Anzahl demenzkranker Menschen hierzulande bis zum Jahr 2050 auf rund 2,4 Millionen ansteigen. Dabei gibt es verschiedene Faktoren, die eine Demenz-Erkrankung begünstigen. Hier spielt nicht nur die genetische Veranlagung eine Rolle. Auf manche Risikofaktoren kann man Einfluss nehmen wie etwa eine gesunde Ernährung oder genügend Bewegung. Denn wie eine Studie herausgefunden hat, kann auch langes Sitzen das Demenz-Risiko erhöhen.

Studie untersucht Zusammenhang zwischem langen Sitzen und einem erhöhten Demenz-Risiko

Nachdenklicher Mann sitzt im Sessel.
Menschen in den USA und auch Europäer verbringen immer mehr Zeit im Sitzen. Dies kann jedoch das Risiko für Demenz steigern. © Zoonar/Imago

Menschen verbringen ihre Zeit immer mehr im Sitzen. Laut Studien sitzt beispielsweise mehr als die Hälfte der Erwachsenen aus den USA täglich 9,5 Stunden und verbringt sogar 80 Prozent ihrer Freizeit in dieser Position. Ähnlich sieht es für Europäer aus, die nach wissenschaftlichen Kenntnissen auch mehr Sitzen als früher. Ein Forscherteam um David Raichlen, Professor für Biowissenschaften und Anthropologie, untersuchte für ihre im Fachmagazin JAMA erschienene Studie, ob ein Zusammenhang zwischen Sitzen und dem Entwickeln einer Demenz-Erkrankung besteht.

Dafür analysierten die Wissenschaftler Daten aus der UK Biobank, für die rund 50.000 über 60-Jährige zwischen 2013 und 2015 eine Woche lang rund um die Uhr einen Fitnesstracker trugen. Keiner der Teilnehmer war zu diesem Zeitpunkt an einer Demenz erkrankt. Untersucht wurde, wie viel Zeit die Teilnehmer sitzend verbrachten (abzüglich der Schlafzeiten). Außerdem wurde geprüft, ob die Ruhephasen mit Unterbrechungen wie etwa Aufstehen oder kontinuierlich stattfanden. Erhoben wurden zudem das Alter, das Geschlecht sowie der Bildungsgrad. Auch der Lebensstil mit Ernährung, Sport, Alkohol oder Rauchen sowie die psychische Verfassung wurden berücksichtigt. Ungefähr sechs Jahre später hatten 414 der Teilnehmenden die Diagnose Demenz erhalten.

Tipp für den Alltag

Sei es im Homeoffice oder bei privaten Büroarbeiten: Telefongespräche führen, E-Mails beantworten oder „Orgakram“ erledigen geht auch im Stehen. Manche Arbeitgeber oder Krankenkassen beteiligen sich unter gewissen Voraussetzungen an einem höhenverstellbaren Schreibtisch. Es gibt jedoch auch günstige höhenverstellbare Schreibtische (werblicher Link), die Sie einfach selbst zu Hause aufbauen können.

Nicht verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im Newsletter unseres Partners 24vita.de.

Langes Sitzen kann das Risiko für eine Demenz-Erkrankung erhöhen

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Menschen, die mehr als zehn Stunden am Tag sitzen, im Gegensatz zu denjenigen, die weniger als 9,5 Stunden täglich saßen, ein höheres Risiko für Demenz haben. Demnach steigt mit jeder Ruhestunde das Risiko weiter an. Dabei spielen sowohl Ernährung als auch Sport keine Rolle. Unerheblich ist außerdem, ob man zwischendurch immer wieder aufsteht oder tatsächlich zehn Stunden am Stück sitzt. Raichlen empfiehlt Personen mit Bürojobs, regelmäßig Sport zu treiben und sich ausreichend zu bewegen. Denn viele würden die Empfehlung kennen, dass man alle 30 Minuten aufstehen oder herumgehen soll. „Für das Demenzrisiko dürfte aber nur die absolute Zeit entscheidend sein“, so der Wissenschaftler. Ob tatsächlich ein kausaler Zusammehang besteht und ob man mit körperlicher Aktivität Demenz vorbeugen könne, dazu müsse noch mehr geforscht werden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare