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Biontech testet mRNA-Krebsimpfstoff an Patienten mit fortgeschrittenem Krebs: Erste Studie zeigt Erfolg

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Von: Juliane Gutmann

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Das Unternehmen Biontech wurde durch Corona weltbekannt. Doch es stellt nicht nur den Corona-Impfstoff Comirnaty her, sondern auch ein vielversprechendes Krebsmedikament.

Mainz - BNT111: So wird der Krebsimpfstoffkandidat des Unternehmens Biontech genannt, der jetzt in die zweite Testphase startet. In der Phase-1-Studie zeigte BNT111 bei 89 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom (schwarzer Hautkrebs) ein „vorteilhaftes Sicherheitsprofil“, wie aus einer auf dem Fachportal Nature veröffentlichten Studie hervorgeht. Auf Grundlage dieser Phase-1-Studie wird im Rahmen der Phase-2-Studie jetzt an 120 Hautkrebs-Patienten untersucht, wie wirksam und verträglich BNT111 in Kombination mit dem monoklonalen Antikörper Libtayo ist.

Ebenso wie der Covid-19-Impfstoff von Biontech nutzt auch das Krebsmittel BNT111 die neuartige mRNA-Technologie*. Diese sorge dafür, dass die menschlichen Zellen die notwendigen Informationen zur Proteinproduktion erhalten, die sie benötigen, um Krankheitserreger zu bekämpfen, wie das Portal Business Insider informiert. Der mRNA-Krebsimpfstoff BNT111 enthält Biontech zufolge eine feste Kombination an mRNA-kodierten, nicht-mutierten Antigenen, die in bestimmten Krebsarten gehäuft vorkommen. So soll der Impfstoffkandidat eine starke angeborene sowie erlernte Immunantwort gegen die Krebszellen auslösen, die das jeweilige Antigen übermäßig absondern.

Bundesverdienstkreuz für Biontech-Gründer
Özlem Türeci (l) und ihr Mann Ugur Sahin (m), die Gründer des Mainzer Corona-Impfstoff-Entwicklers Biontech, stehen bei der Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Schloss Bellevue mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (r) zusammen. Das Forscherehepaar wurde im März 2021 für seinen unermüdlichen Einsatz im Bereich der mRNA-Technologie-Forschung ausgezeichnet. © Bernd von Jutrczenka/dpa

mRNA-Medikament gegen Krebs: Biontech zeigt sich „ermutigt“

„Unsere Vision ist es, die Stärke der körpereigenen Abwehrmechanismen gegen Krebs und Infektionskrankheiten zu nutzen. Wir konnten bereits das Potenzial von mRNA-basierten Impfstoffen im Einsatz gegen COVID-19 verdeutlichen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Krebserkrankungen ebenfalls eine große Bedrohung für die globale Gesundheit darstellen, die sogar weitaus schlimmer ist als die derzeitige Pandemie“, wird Dr. Özlem Türeci, Mitgründerin und Chief Medical Officer bei Biontech in einer Pressemitteilung des Unternehmes zitiert: „In der frühen klinischen Untersuchung konnten wir für BNT111 bereits ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil sowie ermutigende erste Ergebnisse feststellen. Die Behandlung des ersten Patienten in unserer Phase-2-Studie ermutigt uns, unser ursprüngliches Ziel, das Potenzial von mRNA-basierten Impfstoffen für die Behandlung von Krebspatienten, weiter zu verfolgen und zu verwirklichen.“ Das Biotechunternehmen plant im Jahr 2021 noch zwei weitere Phase-2-Studien für die zwei mRNA-basierten Impfstoffkandidaten BNT113 und BNT122. Wie 24vita.de* berichtet, werden bereits Darmkrebs-Patienten für eine weitere Studie zur Krebsimpfung ausgewählt. (jg) *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Zur Phase-1-Studie

Weiterlesen: Hautkrebs früh erkennen: Dieses Muttermal kann Ihnen gefährlich werden

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