Fleischallergie nach Zeckenstich: Immer mehr Menschen in den USA betroffen
In den USA entwickeln immer mehr Menschen nach einem Zeckenstich eine Fleischallergie. Auch für Deutschland ist keine Entwarnung angesagt.
Gerade im Sommer sind Zeckenstiche keine Seltenheit. In vielen Fällen sind diese zwar harmlos, jedoch können sie bisweilen auch zu schweren Krankheiten wie Borreliose oder FSME führen. In den USA ist indessen ein weiteres Syndrom mit Folgen aufgetreten: Nach dem Stich einer bestimmten Zeckenart entwickeln immer mehr Menschen eine Fleischallergie.
Zeckenstich führt in den USA immer häufiger zu Fleischallergie

Wie die US-Gesundheitsbehörde CDC mitteilt, seien zwischen 2010 und 2020 mehr als 110.000 Verdachtsfälle des sogenannten Alpha-Gal-Syndroms (AGS) identifiziert worden. Allerdings könnte die Zahl der Fälle laut Schätzungen viel höher liegen (bei ca. 450.000). Denn sowohl vielen Mitarbeitern des Gesundheitssystems als auch Patienten war die Krankheit bislang kaum bekannt. Daher wurde auch seltener darauf getestet.
Laut der CDC wird das Syndrom hauptsächlich vom Stich der sogenannten Lone-Star-Zecke (Amblyomma americanum) ausgelöst. Patienten reagieren dabei allergisch auf ein bestimmtes Zuckermolekül und zeigen Symptome wie Durchfall, Schwindel oder Ausschlag. Das Zuckermolekül kommt in den meisten Säugetieren vor und kann in Fleischprodukten enthalten sein.
Laut RKI gibt es in Deutschland bisher keine Fälle von AGS
Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt, liegen aktuell zu Deutschland keine Daten über AGS-Fälle vor. Von Entwarnung kann man allerdings trotzdem nicht sprechen. Denn mit dem sogenannten Alongshan-Virus (ALSV) ist die Liste der über Zeckenstiche verbreiteten Krankheitserreger auch in Deutschland nochmals angewachsen. Von ALSV, welches vor sechs Jahren in China entdeckt wurde, gibt es inzwischen in Deutschland erste Nachweise.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.